Irgendwo Auf Dieser Welt. Erick Carballo

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Irgendwo Auf Dieser Welt - Erick Carballo

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sich in seiner Stimme breit.

      „Es gab da einen kleinen Zwischenfall.“, Felipe druckste herum.

      „Ein Zwischenfall?“, fragte sein Chef. Jetzt war er wirklich böse.

      „Ja, Herr Wong. Ein Verkehrspolizist hat mich angehalten, weil ich über eine vielbeschäftigte Fußgängerzone gefahren bin.“

      „Was hast du dir nur dabei gedacht, Bursche? Du bist ein Taugenichts, verantwortungslos bist du!“, schimpfte er wütend.

      „Es tut mir leid, Herr Wong.“, entschuldigte Felipe sich und schaute zu Boden.

      „Es tut dir leid? Es tut dir leid? Ja, mir tut es auch leid, denn die Summe die sie dir nicht gezahlt haben, die ziehe ich dir von deinem Gehalt ab. Das Geschäft wird nicht darunter leiden müssen, Bürschchen.“, sagte Herr Wong und zuckte mit der linken Augenbraue. „Sei mir dankbar dafür, dass ich dich nicht rausschmeiße. Dennoch werde ich dich erst einamal eine Woche von der Arbeit suspendieren.“

      „Was? Eine ganze Woche?“ Felipe war verzweifelt.

      „Du hast mich schon richtig verstanden.“

      „Aber Herr Wong“, er stockte. „Was soll ich denn jetzt machen? Ich muss doch meine ganzen Schulden abbezahlen. Mein Vermieter ist kurz davor mich aus der Wohnung zu schmeißen, weil ich ihm noch die Miete von drei Monaten schulde.“

      „Das ist nicht mein Problem.“, antwortete Herr Wong gleichgültig. „Verschwinde jetzt, du verschwendest nur meine Zeit.“

      „Aber Herr...“

      „Du sollst gehen, ich will nichts mehr hören!“ unterbrach er ihn forsch.

      Herr Wong ging weg und schlug dabei wütend auf einen der Tische.

      „Verdammt! Was mache ich jetzt nur?“, dachte Felipe.

      Er ging nach Hause, spät nach neun Uhr am Abend. Das chinesische Restaurant fuhr mit seiner Arbeit fort, es gab schließlich noch andere Boten, die das Essen auslieferten.

      2. Kapitel

      Am nächsten Tag verließ Felipe seine Wohnung. Er wollte seinen Freund Javier aufsuchen, denn er brauchte drigend seine Hilfe. Javier war ein Junge von großer Statur, kam ursprünglich aus Toledo und war Inhaber eines Call Shops.

      „Hallo.“, grüßte Felipe, als er den Call Shop betrat.

      „Hallo“, gab eine von Javiers Kollegin, die hinter dem Schalter saß, lächelnd zurück. „Kann ich dir weiterhelfen?“

      „Ja, bitte. Ich suche Javier.“, erklärte ihr Felipe.

      „Wie ist dein Name und um was geht es denn?“

      „Ich bin Felipe, ein Freund von ihm. Die Angelegenheit ist privat.“

      „In Ordnung. Ich werde mal nach ihm sehen.“

      Das Mädchen, das übrigens Paula hieß, stand von ihrem Stuhl auf, um Javier im Lager, unten im Keller, zu suchen. Sie ging die Treppe hinunter und gab an der Tür ein vierstelliges Passwort in das Codeschloss ein, woraufhin sich die Tür öffnete. Sie rief:

      „Javieeer!“

      Doch er schien es nicht zu hören. Paula betrat den Lagerraum.

      „Javieeer!“, schrie sie ein weitere Mal, während sie die schmalen Gänge nach ihm absuchte.

      Endlich fand sie ihn: Mit Kopfhörern auf den Ohren, die Musik zu voller Lautstärke aufgedreht, werkelte er in der letzten Regalreihe vor sich hin.

      „Javieeeeer“, schrie sie noch lauter und hämmerte mit der rechten Hand gegen das Regal.

      „Verdammt, Paula! Du hast mich vielleicht erschreckt. Da hätte nicht mehr viel bis zu einem Herzinfarkt gefehlt.“, schwer atmend zog er sich die Kopfhörer von den Ohren.

      „Mensch Javi, du musst doch aber auch deine Musik nicht bis zum Anschlag aufdrehen“, erwiderte Paula. „Was hast du denn hier überhaupt veranstaltet? Hier herrscht ja ein richtiges Chaos!“, sie grinste.

      „Ich mache gerade Inventur. Was gibt es denn?“

      „Ein Freund von dir möchte dich sprechen. Er heißt Felipe und wartet oben auf dich.“

      „Felipe... Felipe...“, Javier überlegte.

      „June, Junge! Scheint, als hättest du viele Freunde die so heißen?“

      „Nein, eigentlich keine Freunde, eher Bekannte. Sag ihm bitte, dass ich gleich komme.“

      „Na gut, aber lass dir nicht zu viel Zeit und höre auf so laut Musik zu hören, sonst wirst du noch taub.“, fügte sie hinzu, während sie sich bereits zum Ausgang des Lagerraums bewegte.

      „Ja, ja... geh nur und lass mir meine Ruhe.“, erwiderte Javier neckisch.

      Paula ging hoch und trat auf Felipe zu, der sich gerade die Werbblätter in den Prospektständern durchlas.

      „Felipe“

      „Ja?“, er schaute erwartungsvoll auf.

      „Javier kommt gleich.“

      „In Ordnung. Ich warte hier auf ihn. Danke.“, er lächelte dankbar.

      „Nichts zu danken.“

      Da kam er auch schon die Treppe hinauf gehetzt.

      „Felipe, Mensch... Lange nicht gesehen! Wie geht es dir?“, Javier begrüßte ihn herzlich und breitete die Arme aus.

      „Nun ja, nicht wirklich gut.“, antwortete Felipe niedergeschlagen.

      „Wieso?“

      Felipe wusste gar nicht wie er es ihm erklären sollte.

      „Nun ja, wie soll ich es sagen...?“

      „Erzähl einfach...Was ist los?“

      „Nun, es gab einen Vorfall bei mir in der Arbeit. Auf meinem Weg mit dem Fahrrad zu den Kunden, bei denen ich Bestellungen abliefern musste, hat mich ein Verkehrspolizist angehalten. Ich bin auf einer Fußgängerzone gefahren, wo jegliche Verkehrsmittel verboten sind.“, er machte eine Pause.

      „Und dann?“, fragte Javier ihn weiter.

      „Nun ja, durch diesen Zwischenfall habe ich die Bestellungen allesamt zu spät ausgeliefert“, gab Felipe zerknirscht zu. „Keiner der drei Kunden wollte mir auch nur einen Cent zahlen. Jetzt bin ich für eine Woche von der Arbeit suspendiert und mein Chef hat mir außerdem noch den Verlust der verspäteten Lieferungen vom Lohn abgezogen.“

      „Aha!“, sagte Javier und hörte ihm weiter aufmerksam zu.

      „Das ist noch nicht alles. Mein Vermieter ist

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