Fürchte den Killer: Sieben Action Krimis. Cedric Balmore
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„Mit anderen Worten: Ein gut motivierter Informant“, stellte ich fest.
„In diesem Fall scheint er aber wirklich glaubwürdig zu sein, Jesse!“, gab Max zurück. „Er hat sich gestern Abend hier im Field Office gemeldet und möchte unbedingt ein Treffen arrangiert haben.“
„Ich übernehme das gerne“, sagte Clive.
„Dabei gibt es nur einen Haken, Clive“, erklärte Mr McKee. „Clement hat ausdrücklich um Jesse als Gesprächspartner gebeten.“
Ich war perplex. „Ich kenne diesen Clement nicht“, war ich mir sicher.
Mr McKee wandte sich mir zu. „Aber er kennt offensichtlich Sie, Jesse, und hat sich genauestens über Sie informiert. Über Sie und den Wagen, den Sie fahren.“ Unser Chef zuckte mit den Schultern. „Clement scheint sehr misstrauisch zu sein, aber es ist vermutlich so, dass er den Fahrer eines Sportwagens, der theoretisch an einem solchen Rennen teilnehmen könnte, einfach für vertrauenswürdiger hält. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Aber ich denke, es ist kein Problem, wenn wir Mister Clement in diesem Punkt entgegen kommen. Wenn wir Glück haben könnte es nämlich sein, dass sich zum ersten Mal überhaupt die Chance ergibt, so ein Rennen bereits zu stoppen, bevor es richtig begonnen hat! Das könnte mehrere Dutzend Menschenleben retten – von all den Verletzten mal ganz abgesehen, von denen einige ihr Leben als Invaliden beenden werden.“
„Dazu bräuchte man die Teilnehmerdaten“, stellte Milo glasklar fest.
Mr McKee nickte. „Und genau die hat Clement uns versprochen. Also behandeln Sie ihn wie ein rohes Ei.“
4
Gegen Mittag desselben Tages rief Alexander Jason Clement noch einmal im Field Office an. Das Gespräch wurde an mich weitergeleitet.
„Es freut mich außerordentlich, Sie kennen zu lernen, Agent Trevellian“, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. „Jemand der einen solchen Sportwagen fährt, muss das Herz auf dem rechten Fleck haben!“
Wir vereinbarten ein Treffen in einem Restaurant in Chinatown für den frühen Abend.
Es hieß „I Ging“ und lag in der Mott Street.
Den Sportwagen stellte ich in der dazugehörigen Tiefgarage ab. Das „I Ging“ lang im zehnten Stock und wurde von Sammy Lee Kuan betrieben, einem Taiwan-Chinesen, der allerdings in die Kategorie Haute Cuisine einzuordnen war, als dass er etwas mit den Tausenden von asiatischen Garküchen zu tun gehabt hätte, die in den Straßen Chinatowns zu finden waren. Die ursprüngliche chinesische Küche suchte man hier vergeblich. Vielmehr bekam man eine verfeinerte und für Anglo White Americans genießbare Version.
Wir bekamen ein Tisch zugewiesen, von dem aus man einen hervorragenden Ausblick auf das bunte Treiben von Chinatown hatte – einer Stadt in der Stadt, in der man jahrzehntelang leben konnte, ohne ein einziges Wort Englisch zu sprechen. Die Garküchen, die chinesischen Zeichen an den Neonreklamen, das Straßenbild... man musste schon wissen, dass man sich im Big Apple befand – und nicht in Taipeh, Shanghai oder Hongkong.
„Mister Clement wird sich etwas verspäten“, sagte uns der Kellner, ein junger Mann mit blauschwarzem Haar und asiatischen Gesichtszügen. „Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit schon mal etwas bringen?“
Er bot uns einen Pflaumenwein an, aber wir lehnten beide ab.
„Ich kann mir schon denken, worauf das Ganze hinausläuft und warum der Kerl unbedingt dich sprechen will!“, meinte Milo.
„Ach, ja?“
„Dein Sportwagen wäre doch ideal, um sich bei diesem Rennen als Teilnehmer einzuschmuggeln! Vielleicht denkt Clement an so etwas.“
„Dann ist er aber schief gewickelt – selbst wenn Mister McKee so etwas vorschweben sollte!“
„Komm schon, du hast so etwas Ähnliches schon mal gemacht!“
„Ja, aber der Sportwagen, den ich damals fuhr, gehörte der Fahrbereitschaft des FBI!“
„Dann ist dir dein Wagen also wichtiger als die Bekämpfung von Verbrechern?“, stichelte Milo.
„Ach, Milo, du weiß schon wie ich das meine!“
„Den Organisatoren dieses Rennens, das mit Sicherheit einige Todesopfer und Schwerverletzte fordern wird, gehört das Handwerk gelegt! Das Northern Cannonball ist eine extreme Verkehrsgefährdung auf einer Strecke von mehreren tausend Kilometern!“
„Da bin ich deiner Meinung.“
„Aber mal Hand aufs Herz, Jesse. Würde es dich nicht reizen würde, die 300 Stundenkilometer deines Sportwagens mal ausfahren zu können?“
„Warten wir doch einfach mal ab, was Mister Clement uns zu sagen hat, Milo.“
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