Der Finanzplan zum Erfolg. Femke Hogema
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Wenn du feststellst, dass du – jetzt, da du deine hinderlichen Glaubenssätze kennst – auf deine Lieben sauer wirst oder dich ärgerst, musst du unbedingt zuerst deine Glaubenssätze und deren Ursprung verstehen. Mache dir bewusst, dass deine Eltern oder andere wichtige Menschen in deinem Leben es vermutlich nicht besser wussten. Ich glaube, dass sich alle Menschen in jedem beliebigen Moment immer so verhalten, wie sie es in diesem Moment für richtig erachten. Wenn sich später herausstellt, dass dies negative Konsequenzen hat, heißt das nicht, dass die ursprüngliche Absicht schlecht war. Die Lehrerin meiner Grundschule wollte wahrscheinlich einfach nur, dass die Lieder, die wir am Klavier sangen, sauber klangen. An dieser Absicht ist im Grunde nichts falsch. Doch die Art und Weise, wie sie dies zu erreichen versuchte, war für mich nicht hilfreich.
3. Ran an deine Glaubenssätze
Ein Glaubenssatz ist ein Gedanke, den du für wahr hältst. Doch genau darin liegt auch die Krux: Er ist eben nicht per se wahr! So ist es keine feststehende Tatsache, und dass Reiche gierig sind. Ganz im Gegenteil: Es gibt zahllose Belege, dass Reiche sehr großzügig sein können. Bill Gates gehörte zum Beispiel zu den reichsten Menschen der Welt. Und doch spendete er im Verlaufe seines bisherigen Lebens 50 Milliarden Dollar [26] seines Vermögens für wohltätige Zwecke. Das ist kein Pappenstiel und auch relativ zu seinem Vermögen von 100 Milliarden Dollar immer noch ein beachtlicher Anteil.
Auch mein Glaubenssatz, ich wäre nicht dafür bestimmt, reich zu werden, war keine absolute Wahrheit. Natürlich hatte ich meinen Referenzrahmen (wir waren früher nicht reich; arm übrigens auch nicht). Und mir fehlte ein Vorbild. Ich kannte eigentlich niemanden, der reich war. Mein Glaubenssatz fiel darum auch nicht völlig aus dem Rahmen, aber wahr wurde er dadurch auch nicht. Der dritte Schritt, um die eigenen Glaubenssätze zu verändern, besteht deshalb darin, sie in Frage zu stellen. Stelle dir zum Beispiel dazu die Fragen: „Ist das wahr?“ „Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?“ „Welche Beweise habe ich dafür, dass es wahr ist?“ „Gibt es Beispiele, die zeigen, dass das Gegenteil wahr ist?“1 So bringst du deine eigenen Glaubenssätze schnell ins Wanken. Glaubenssätze sind keine Wahrheiten, sondern nur Meinungen oder Gedanken, die man als wahr akzeptiert. Analysiert man sie jedoch, merkt man stets, dass eine andere Schlussfolgerung genauso wahr sein könnte.
Eine weitere wichtige Frage, die du dir stellen kannst, lautet: „Hilft mir dieser Gedanke?“ Denn jetzt, da du weißt, dass du zwar an deine Glaubenssätze glaubst, diese aber nicht unbedingt die Wahrheit darstellen, kannst du auch beschließen, etwas anderes zu glauben. Das gilt selbst dann, wenn dein neu gewählter Glaubenssatz auch nicht wahr ist. Ich glaube seit Jahren, dass ich super einparken kann, zumindest besser als Frauen im Durchschnitt (sage ich mit einem Augenzwinkern). Ich darf behaupten, dass ich das heute, nach vielen Jahren, wirklich gut kann. Aber kurz nach der Fahrschule musste ich natürlich, wie jeder andere auch, etliche Male hin und her fahren, bis mein Auto ordentlich in der Reihe stand. Bestimmt erwähnte damals jemand, wie gut ich eingeparkt hätte. Und als ich es wieder hörte, habe ich es schließlich geglaubt. Jedes Mal, wenn ich voller Überzeugung [27] mein Auto in eine kleine Lücke einparkte, verfestigte sich meine Überzeugung. Und immer, wenn es nicht so mühelos klappte, ignorierte ich diesen Versuch einfach. Ich konzentrierte mich auf die Erfolge. Mein Glaubenssatz half mir dabei, immer besser einzuparken.
Stell dir vor, was passiert wäre, wenn ich zu Beginn meines Autofahrerlebens häufiger gehört hätte: „Hoffnungslos! Steig aus, ich parke für dich ein!“ Was hätte das wohl mit meinem Selbstvertrauen angestellt? Und wie erfolgreich lernt man Einparken, wenn man sich selbst für einen hoffnungslosen Fall hält? Es ist also gar nicht so wichtig, ob das, was du glaubst, wirklich wahr ist. Viel entscheidender ist zu verstehen, dass das Geglaubte unser Verhalten steuert und somit das Ergebnis mitbestimmt. Und darum ist es besser, an etwas zu glauben, was uns hilft, das gewünschte Ergebnis leicht zu erreichen.
The only thing that’s keeping you from getting what you want is the story you keep telling yourself
– TONY ROBBINS
4. Formuliere neue, unterstützende Glaubenssätze
Jetzt, da du deine eigenen Glaubenssätze und Gedanken zu Geld und Finanzen besser kennengelernt, dir über sie Klarheit verschafft und sie zum Einstürzen gebracht hast, ist es Zeit, neue, unterstützende Glaubenssätze zu formulieren. Frage dich Folgendes: „Welcher Gedanke, an den ich gegenwärtig noch nicht glaube, der mir aber besser hilft, meine Ziele zu erreichen, könnte auch wahr sein?“
Diese Frage beinhaltet mehrere wesentliche Elemente:
• Du musst das Neue noch nicht glauben, schließlich hast du jahrelang etwas anderes geglaubt. Es ist folglich nicht verwunderlich, dass du an diesen neuen Gedanken (noch) nicht glaubst.
• Am [28] wichtigsten ist, dass er dir dabei hilft, deine Ziele zu erreichen. Sofern der neue Gedanke dich nur froh macht, ist er schon besser. „Wenn ich mir vorstelle, dass ich an diesen Gedanken glaube, würde er mir helfen, meine Ziele zu erreichen?“
Es ist dabei nicht so wichtig, was diese Ziele sind: finanzieller Erfolg, Ruhe, Glück.
• Es gibt für jede negative Überzeugung nicht nur eine gute Alternative – wenn dein hinderlicher Glaubenssatz „Reiche sind egoistisch“ lautet, kann der neue Glaubenssatz das Gegenteil sein: „Reiche sind großzügig.“ Doch statt einer Umkehrung kannst du auch ganz neu formulieren, wie „Wenn ich reich bin, kann ich mehr Menschen helfen.“ Es geht nicht darum, dass du den einen richtigen neuen Glaubenssatz findest, sondern einen neuen positiven Gedanken, der dich positiv stimmt und dir hilft, deine Ziele zu erreichen.
Im Idealfall erfüllt dein neuer Glaubenssatz zwei wichtige Voraussetzungen:
1. Positive Formulierung – Dein neuer Glaubenssatz muss unbedingt positiv formuliert sein. „Reiche sind nicht egoistisch“ ist zwar das Gegenteil von „Reiche sind egoistisch“, aber du spürst selbst, dass beide Sätze im Grunde dieselbe Energie ausstrahlen. Der neue Glaubenssatz stimmt dich nicht positiv. Und der Gedanke „Reiche sind nicht egoistisch“ zeigt nicht die richtige Richtung, er hilft mir nicht dabei, meine Ziele zu erreichen, denn er enthält noch immer das negative Wort „egoistisch“. Unser Gehirn nimmt das Wort „nicht“ nämlich gar nicht wahr. Denke bitte einmal kurz NICHT an einen rosa Elefanten. Was siehst du jetzt vor deinem geistigen Auge? Eben! Es ist darum hilfreich zu formulieren, was man will, nicht das, was man nicht will.
2. Als [29] ob es schon so wäre – Zusätzlich solltest du den neuen Glaubenssatz aktiv formulieren – ganz so, als wäre er schon Realität. „Ich möchte reich werden!“ ist weniger stark als „Ich bin reich!“. Etwas zu wollen, ist viel schwächer, als etwas zu sein. Du kannst dein Gehirn trainieren, daran zu glauben, dass du bereits reich bist. Reich werden wollen, kannst du bis an dein Lebensende, aber das bringt dich nicht weiter.
5. Integriere deinen neuen Glaubenssatz in deinen Alltag
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