Vernehmungen. Heiko Artkämper
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Polizeiliche Vernehmungen mögen „aus Erfahrung gut“ sein; was aber passiert, wenn genau diese Erfahrung fehlt? „Ohne Erfahrung gut“ ist eine Fiktion und eine unerreichbare Leistungsvorgabe; sie kann nicht erwartet werden. Erfolgreiche Vernehmungen bedürfen eines Grundstockes an sozialwissenschaftlichen, kriminologischen, kriminalistischen und juristischen Kenntnissen sowie einer gewissen Lebenserfahrung. Alle vorgenannten Aspekte können aber keinesfalls eine erforderliche Vernehmungserfahrung und -praxis auch nur ansatzweise ersetzen.
Das „Bauchgefühl“ eines vernehmenden Polizeibeamten entwickelt sich; damit er dabei auf gewisse Grundlagen zurückgreifen kann, will diese Veröffentlichung Handlungssicherheit in Vernehmungssituationen vermitteln. Es versteht sich, dass es dabei ausschließlich um die theoretische Vernehmungskompetenz und nicht die Sozialkompetenz geht.
Vernehmungen müssen von einer professionellen – aber neutralen – Neugier geprägt sein, die sach- und personenbezogen ist und von einem kriminalistischen Denken dominiert wird. Die Fragen, die der Vernehmende stellt, steuern die Qualität der Antworten; Fragen und Antworten bilden eine Symbiose.
Dieses Buch soll dem Leser den Einstieg in eine schwierige Materie erleichtern, aber zugleich auch als späterer Wegbegleiter in besonderen Situationen eine Hilfe sein. Bei der Umsetzung dieser Konzeption wurde versucht, die einzelnen Kapitel „autark“ zu gestalten, sodass der Leser allein durch die Lektüre eines Themenabschnittes umfassend informiert wird. Die damit verbundenen Wiederholungen bei einer Gesamtlektüre des Werkes haben die Verfasser bewusst in Kauf genommen.
Das perfekte, universell anwendbare Vernehmungskonzept für jede Vernehmungssituation und für jeden Vernehmenden gibt es nicht; ein solches kann und soll daher auch hier nicht präsentiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Vorwort zur fünften Auflage (2018)
Aus dem Vorwort zur vierten Auflage (2017)
Aus dem Vorwort zur dritten Auflage (2014)
Aus dem Vorwort zur ersten Auflage (2010)
1Vernehmungen im Kontext von menschlicher Erinnerung, Irrtum und Lüge
1.1Menschliches Erinnern: Grundzüge von Wahrnehmung, Codierung, Speicherung und Wiedergabe
1.1.1Fehlerquellen bei der Wahrnehmung
1.1.2Fehlerquellen bei der Codierung
1.1.3Fehlerquellen bei der Speicherung
1.1.4Fehlerquellen bei der Wiedergabe
1.2.1Weitere subjektive Determinanten
1.2.3Alters- und Größenschätzungen
1.5Unglaubhaftigkeits- bzw. Nullhypothese, Realkennzeichen und Warnhinweise
1.5.2Realkennzeichen und Warnsignale
1.6.2Individuelle – ausgefallene – Besonderheiten
1.6.3Raum-zeitliche Verknüpfung mit objektivierbaren Faktoren
1.6.4Konstanz in wesentlichen Teilen
1.6.6Ungeordnete – aber psychologisch erklärbare – Beschreibungen
1.6.8Objektivität durch Beschreibung be- und entlastender Umstände