Restons Amis - Wir bleiben Freunde. Jacqueline Hoffmann

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Restons Amis - Wir bleiben Freunde - Jacqueline Hoffmann

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dass mit ihr alles in Ordnung war. Dafür kannte er sie zu lange und viel zu gut. „Ich hole dir mal ein Glas Wasser. Du siehst ziemlich fertig aus.“

      Doch noch bevor er den Raum verlassen konnte, hörten die zwei im Flur ein lautes Poltern. Schnell sprangen sie aus dem Bett und öffneten die Zimmertüre. Aurelie hatte Angst, im nächsten Moment in Karines tief dunkelbraune Augen zu schauen. Dies würde schließlich bedeuten, dass eben wäre kein Traum gewesen und sie hätte wirklich ihre alte Freundin gesehen.

      Doch so war es nicht. Im Flur stand Anna. Aurelies jüngere Schwester und Mitbewohnerin. Anna schien stark betrunken zu sein. Sie hielt sich an dem kleinen rostbraunen Schrank, der neben der Eingangstür stand, fest. „Oh ich habe euch wohl geweckt, das tut mir leid“, versuchte Anna mehr schlecht als recht zu sagen. Aurelie stützte ihre Schwester, bevor sie noch stürzte. „Sag mal, was ist denn mit dir passiert? Ich dachte, du bist mit Chris unterwegs.“

      „Pah der kann mir gestohlen bleiben, der Arsch.“ Anna kämpfte mit den Tränen. „Der hat mich einfach verlassen. Kannst du dir das vorstellen? Einfach so. Zack, weg war er.“ Aurelie schaute hilfesuchend zu Finn, der Anna daraufhin auf den Arm nahm und sie in ihr Zimmer trug. „Du bist ein toller Mann, Finn“, sagte Anna leicht lallend zu ihm. „Du trägst eine Frau auf Händen, selbst wenn sie leicht betrunken ist und du würdest einer Frau nie so wehtun. Sie erst zum Essen ausführen, ihr schöne Augen machen, nur um ihr dann zu sagen, dass sie toll ist, aber nicht die ist, die du suchst.“

      Finn legte Anna auf ihr Bett und Aurelie half ihrer Schwester dabei, die blaue Jeansjacke auszuziehen. „Wo warst du denn die ganze Zeit gewesen? Du bist um 20 Uhr los und jetzt ist es kurz vor 4 Uhr am Morgen.“ Anna schaute Aurelie an.

      „Noch so früh? Und warum haben die mich dann schon rausgeworfen?! Frechheit.“ Anna kuschelte sich in ihr Bett. „Deckst du mich bitte zu?“, fragte sie fast schon schlafend ihre Schwester. Aurelie deckte sie daraufhin zu und ließ das Rollo noch herunter.

      Wenn Anna morgen früh aufwachte, würde sie bestimmt kein großes Interesse an viel Sonnenlicht haben. Dann verließen Finn und sie das Zimmer. „Ich mag deine Schwester echt, wir haben ihr viel zu verdanken, aber ganz schlau werde ich nicht aus ihr“, sagte Finn etwas verwirrt zu seiner Freundin. „Sie dachte halt, dass Chris der Richtige ist. Seitdem wir uns wieder gefunden haben, träumt sie nun mal auch von der großen, ewigen Liebe.“

      Finn schlüpfte unter seine blauweiß gestreifte Bettdecke und beugte sich zu Aurelie hinüber. „Ja, wir können wirklich unglaublich glücklich sein, dass wir uns wieder gefunden haben. In den ersten Jahren nach meinem Tod bin ich fast verzweifelt, weil ich nicht wusste, was aus dir geworden ist. Und nachdem ich dann das zweite Mal starb, war ich mir sicher, dich niemals wiedersehen zu können. Und heute sind wir beide hier. Zusammen und das hoffentlich dieses Mal für die Ewigkeit.“

      Er küsste sie zärtlich und strich ihr liebevoll über die Wange. „Noch länger als die Ewigkeit. Das verspreche ich dir“, antworte sie ihm. „Doch jetzt lass uns schlafen. Wir haben morgen noch viel zu tun.“

      Er lächelte sie an, gab ihr einen flüchtigen Kuss und schaltete dann das Licht aus. Wenige Minuten später schlief er wieder fest und bemerkte nicht, dass seine Freundin immer noch wach neben ihm saß. Aurelie hatte sich Maja ins Bett geholt. Sie hielt ihre Glückskatze fest im Arm und kraulte ihr den Bauch. Erst fast zwei Stunden später kuschelte sie sich an Finn heran und wollte nun auch endlich wieder schlafen.

      Der Traum von Karine hatte ihr einfach keine Ruhe gelassen. Ihr nicht erlaubt, weiter zu schlafen. Doch warum träumte sie von ihr? Seit sie aus Frankreich zurück waren, hatten sie kaum über die Vergangenheit geredet. Sie wollten das Hier und Jetzt genießen, und nicht zulassen, dass die Vergangenheit auch ihr jetziges Leben bestimmte. Der letzte Gedanke, über den sie vor dem Einschlafen nachdachte, war der, ob sie es Finn erzählen sollte, oder lieber nicht? Er würde bestimmt besorgt sein. Andererseits kannte er sich gut mit Geistern aus. War er ja schließlich vor einem Jahr selber noch einer gewesen. „Karine, ein Geist.

      So ein Quatsch“, dachte Aurelie, war sie sich doch sicher, dass sie nur geträumt hatte. Es war bestimmt einfach nichts weiter als ein Traum …

      8

      Als Aurelie am Morgen erwachte, konnte sie durch das gekippte Fenster die Vögel zwitschern hören. Sie Sonne schien hell und es kam ihr so vor, als würde es ein wunderschöner Maitag werden. Sie konnte den Duft von frischen, warmen Brötchen wahrnehmen. Am wichtigsten war für sie aber der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee, der sich langsam in der Wohnung bemerkbar machte.

      Aurelie sprang aus dem Bett, öffnete die Vorhänge und schaute hinunter in den kleinen Gemeinschaftsgarten, der hinter dem Haus war. Dort sah sie Frau Meier, die gerade dabei war, ihre Wäsche aufzuhängen. Ihr kleiner Hund Maximilian schien aber lieber spielen zu wollen, und klaute der alten Dame immer wieder saubere Wäsche aus dem Korb. Aurelie lächelte glücklich, nahm sich saubere Kleider aus dem Schrank und ging kurz ins Badezimmer. Dort nahm sie einen vertrauten Geruch wahr. Sie konnte sich aber nicht erinnern, woher sie ihn kannte. Sie war sich aber sicher, dass sie diesen Duft kannte, ihn aber schon länger nicht mehr gerochen hatte.

      Sie zerbrach sich darüber nicht weiter den Kopf und machte sich stattdessen lieber fertig für den Tag. Wenige Minuten später war sie bereits bei Finn in der Küche. Er wollte ihr gerade Kaffee einschenken, als sie ihn von hinten umarmte. „Guten Morgen, was ist denn mit dir los?“, fragte er sie lachend. „Nichts. Ich habe einfach nur gute Laune.

      Heute wird ein toller Tag.“ Sie nahm am Tisch Platz und griff gleich nach einem Brötchen. „Was machen wir denn heute? Ich meine, wenn heute so ein schöner Tag ist.“ Aurelie biss gerade von ihrem Brötchen ab, dann antwortet sie ihm. „Ich denke, die Farbe im Café wird trocken sein. Wir können also heute die neuen Möbel an ihren Platz stellen und das Geschirr abwaschen und einräumen. Dann sind wir fertig und können Dienstag wie geplant wiedereröffnen.“

      „Gut. Ich weiß nur nicht, ob wir das zu zweit schaffen. Deine Eltern kommen erst in einigen Tagen aus dem Urlaub zurück, und Anna sah nicht so aus, als ob man sie heute ansprechen darf.“

      „Du hast recht. Ich schau mal lieber nach ihr.“ Aurelie legte ihr Marmeladenbrötchen auf den Teller und ging hinüber zu Annas Zimmertüre. Sie klopfte, aber es kam keine Antwort. Vorsichtig öffnete Aurelie die Tür. Es war dunkel im Zimmer und roch stark nach Alkohol. „Anna, bist du wach?“, sagte sie leise. Keine Antwort. Aurelie ging zum Fenster und kippte es an. „Mach das wieder zu!“ Anna lag unter ihrer Decke und knurrte leise vor sich hin. „Wie geht es dir? Soll ich dir eine Kopfschmerztablette holen?“

      „Nein, nur Kaffee bitte.“

      „Dann komm unter deiner Decke vor. Finn hat Frühstück gemacht und wir brauchen deine Hilfe im Café.“ Anna schnaufte. „Ich komme in 5 Minuten.“

      Aurelie verließ das Zimmer und ging zurück zu Finn. „Und lebt sie noch?“, fragte er sie, als Aurelie zurück in die schlauchförmige Küche kam. „Ja, aber sie scheint einen Kater zu haben.“

      „So wie sie die Nacht aussah, wundert mich das gar nicht.“ Tatsächlich tauchte Anna 5 Minuten später am Frühstückstisch auf. Sie schenkte sich eine große Tasse mit Kaffee ein und trank ihn aus.

      Es schien sie nicht weiter zu stören, dass er heiß war. „So, jetzt bin ich wieder ich. Lasst mich noch schnell duschen und dann können wir los.“ Aurelie hielt ihre Schwester, die gerade die Küche verlassen wollte, an der Hand fest. „Willst du über gestern reden?“

      Anna schaute Aurelie dankend an. „Nein, um ehrlich zu sein, eher nicht. Jedenfalls für

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