Ein Licht Im Herzen Der Dunkelheit. Amy Blankenship

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Ein Licht Im Herzen Der Dunkelheit - Amy Blankenship

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      Er würde nicht ruhen, ehe die bösartige Kreatur, die er suchte, sich vor Schmerzen zu seinen Füßen wand und seine Seele in die Hölle geworfen wurde, wo sie hingehörte.

      Kyous Blick wurde angezogen von dem einzigen ruhigen Ort in der ganzen Stadt… dem stillen Park im Zentrum. „Solche Orte sollten nicht in der Nähe einer solchen Bösartigkeit sein“, murmelte er in die Nacht. Nachdem er von dem Gebäude gesprungen war, setzte Kyou seine Suche fort, so wie er es die letzten Jahrhunderte getan hatte. Hyakuhei würde mit seinem Leben dafür bezahlen, dass er ihm den einzigen weggenommen hatte, der ihm je etwas bedeutet hatte, oder es je tun würde. Sein Bruder war für immer verloren und würde nicht zurückkehren.

      „Toya…“, flüsterte Kyou, als er in der Nacht verschwand, das Sinnbild eines Racheengels…

      *****

      Der Park war um diese Tageszeit immer friedlich. Es war ein ruhiger Nachmittag und die Sonne stand hoch am Himmel. Kotaro spazierte gemächlich zwischen den Bäumen in der Mitte, wo ein großer Marmorblock stand. Er hatte keine Ahnung, woher dieser kam… er war schon immer dagewesen, seit er denken konnte. Er war sogar älter als die Stadt selbst. Alles, was er mit Sicherheit wusste, war, dass er ein überwältigendes Gefühl des Friedens fühlte, wenn er in seiner Nähe war.

      ‚Wer hätte gedacht, dass so ein rechteckiger Felsbrocken solch beruhigende Gedanken hervorrufen kann?‘ murmelte Kotaro vor sich hin.

      Einem kleinen Pfad zwischen den Bäumen folgend ging er zu dem Stein, sodass er ihn ansehen konnte. Obwohl es kein völlig zufriedenstellender Tag gewesen war… mit der Gewissheit, dass der Felsen noch dastand, fühlte er sich gleich viel besser.

      Kotaro blieb mitten im Schritt stehen, als er zu der Lichtung kam, und runzelte die Stirn über die Person, die im Schneidersitz auf dem Stein saß, ihre Ellbogen auf die Knie und das Kinn in die Hände gestützt. Kurzes, violettes Haar bewegte sich leicht in der sanften Brise, sodass der Mann fast aussah wie ein Kind.

      „Was, zur Hölle, machst du hier?“, fragte Kotaro scharf.

      Kamui grinste, ohne ihn anzusehen. Stattdessen nickte er in die Richtung der Uni in der Ferne. „Darauf warten, dass meine Vorlesung anfängt.“

      Kotaro schüttelte den Kopf und ging weiter, ehe er wieder stehenblieb und herumwirbelte, um Kamui anzusehen. „Wovon redest du da? Du gehst überhaupt nicht auf diese Uni.“

      Kamui zwinkerte ihm zu, ehe er langsam verblasste und dann weg war und nur einen Wirbel aus glitzerndem Regenbogenstaub hinterließ.

      Kotaro schaute wütend auf den Staub, der in der Luft schwebte, ehe auch dieser verschwand. „Manchmal ist dieser Junge echt undurchschaubar“, erklärte er der nun verlassenen Lichtung, dann senkte sich sein Blick, als würde er den Stein streicheln. Er hörte das Geräusch schneller Schritte auf dem Asphalt, aber bemerkte es kaum, bis ihm jemand von hinten auf die Schulter tippte. Er zuckte scharf zusammen und wirbelte herum, um Hoto und Toki zu sehen, die vornüber gebeugt standen, ihre Hände auf ihren Knien und schwer um Atem ringend.

      „Was ist denn mit euch passiert?“, fragte Kotaro mit einem Grinsen, als er sich wieder von seinem Schock erholt hatte.

      Hoto winkte mit einem Blatt Papier vor seinem Gesicht. „Für dich… von der Polizei… wichtig.“

      Kotaro griff nach dem Zettel. „Von der Polizei, ja? Muss wirklich wichtig sein, wenn es euch beide dazu bringt, einen Marathon zu laufen.“

      Toki nickte, ehe er sich zu Boden fallen ließ und auf die Seite drehte, um sich auszuruhen. Hoto senkte sich nur auf seine Knie und legte seinen Kopf auf das Gras.

      „Ihr beide seid die größten Schwächlinge, die ich je gesehen habe“, beschwerte sich Kotaro gutmütig.

      „Seitenstechen“, winselte Toki. „Muss zurück… in ein… klimatisiertes… Büro.“

      Kotaro seufzte resignierend und ließ die beiden in der warmen Sonne liegen, ehe er den Zettel auseinanderfaltete. Seine Hand ballte sich zur Faust, sodass das Papier zerknüllt wurde, das er gerade von der Polizeistation in der Nähe das Campus bekommen hatte. Ein weiteres Mädchen war spurlos verschwunden. Er war schon eine ganze Weile damit beschäftigt, das Verschwinden von vielen jungen Mädchen zu untersuchen, was ihn letztendlich auch zu der Uni geführt hatte, wo er nun der Chef des Sicherheitsdienstes war.

      Seine Gedanken wanderten sofort zu seiner geliebten Kyoko. Er hatte sie wiedergefunden und so wie er es erwartet hatte… war Toya nicht weit. Eine Sache, die ihn überrascht hatte, war die Tatsache, dass Toya normal wiedergeboren worden war… völlig menschlich, oder so schien es wenigstens.

      Manchmal konnte er den wahren Toya direkt unter der Oberfläche fühlen… unbemerkt von den anderen, aber bisher war dieser Teil von ihm noch nicht erwacht. „Danke Gott für einen kleinen Gefallen.“ Kotaro fuhr sich nervös mit der Hand durch sein zerzaustes Haar.

      Er war froh, dass keiner der beiden sich an die Vergangenheit erinnerte… es waren Erinnerungen, die besser vergessen werden sollten. Er wünschte sich, dass er das Privileg hätte, sie einfach zu vergessen… aber für ihn blieben die Erinnerungen… und führten oft dazu, dass er in Schweiß gebadet nachts aufwachte.

      Nachdem er den Park verlassen hatte, fand er sich selbst wieder auf den Pflastersteinen, die den Weg vor dem Campus bedeckten. Kotaro richtete seine eisblauen Augen auf das Gebäude, wo Kyoko lebte. Er runzelte die Stirn, Sorge lag auf seinem Gesicht und er verspürte den plötzlichen Drang, nachzusehen, ob ‚seine Frau‘ in Sicherheit war.

      Die langen Haare an seinem Hinterkopf wurden von einem tief sitzenden Gummiband zusammengehalten. Der Rest weiter vorne am Kopf sah immer ein wenig zerzaust aus, sodass er an einen ungezogenen Jungen erinnerte, aber das passte ihm ganz gut so. Dieses Aussehen hatte ihm in den letzten Jahren mehr als nur einmal genützt.

      Sein Körper war groß mit schlanken Muskeln… aber man sollte ihn nicht nach dem Aussehen beurteilen. Er hatte kein Gramm Fett und war stärker als 50 Menschen zusammen. Die einzigen Leute, die von seiner unmenschlichen Stärke wussten, waren diejenigen, die ihn zu sehr ärgerten, oder es wagten, sich ihm in den Weg zu stellen. Und diese wenigen hatten zu große Angst, als dass sie etwas darüber gesagt hätten. Niemand am Campus wusste von Kotaros heimlicher anderen Seite und er wollte, dass das auch so blieb.

      Kotaro war verantwortlich für die Sicherheit einer jeden Person, die sich am Campus bewegte, egal ob es ein Besucher, ein Student oder ein Professor war. Seit etwa einem Monat waren immer wieder junge Frauen aus dieser Gegend verschwunden, und die meisten davon in der direkten Umgebung der Uni.

      Ein tiefes Knurren ertönte in seiner Brust, als er die Gerüche um sich herum einatmete. In der Luft lag ein uralter Geruch… des Bösen. Er näherte sich demjenigen, der für mehr als nur das Verschwinden der Mädchen verantwortlich war… das konnte er fühlen. Nachdem er diese Gedanken vorerst verdrängt hatte, ging er forschen Schrittes zu den Wohnhäusern, in denen viele der unschuldigen Studenten wohnten.

      Er würde gehen und nach Kyoko sehen, und wenn sie ihn in ihre Wohnung ließ… seine Augen verdunkelten sich… würde er sie den Rest des Tages nicht mehr alleine lassen… und auch nicht in der Nacht. Er hoffte nur, dass Toya heute nicht wieder in der Nähe war. Er wollte sie für sich alleine haben. Schließlich war sie eigentlich seine Frau und dieser Junge würde sein Leben anders ausfüllen müssen.

      Seine Schritte wurden langsamer bei dem Gedanken… er war froh, dass Toya jetzt wenigstens ein Leben

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