Das Astrologie-Handbuch. Akron Frey
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MERKUR IN HAUS 10
Wissen ist Macht
Merkur repräsentiert das Bedürfnis deines Verstandes, alles zu strukturieren, was du in der Welt vorfindest, um es inhaltlich zu kontrollieren. Dies entspricht dem ordnenden, herrschenden und gefühlsverkrüppelten Aspekt deines verkopften Selbst, das die strukturierende, Sinn spendende und Ziele setzende Welt mit seinem eigenen, von der Umwelt bestätigten Bild in Übereinstimmung bringt. Deine größte Gefahr ist die, daß du als höchstes Vorbild und Verhaltensmodell ein Bild der Intoleranz und Gnadenlosigkeit propagierst, das nur schwer zu rechtfertigen ist. Als Kompensation fehlender seelischer Wärme bleibt dir meistens nur die Freiheit, diesen Mangel an persönlicher Reife durch intellektuelle Dogmen zu übertünchen, die jegliche fruchtbare Spontaneität ausschließen und deinem Leben über die Wahrung materieller Interessen hinaus keinen Sinn zu geben vermögen. Je schlauer du zu sein glaubst, wenn du dich in der Außenwelt maskierst, je unfruchtbarer wird die Art, die du der Gesellschaft präsentierst.
Symptome | Asthma (Sauerstoffaustausch führt zur Kommunikation, und in seinem Syndrom inkarniert der Asthmatiker seinen unbewußten Wunsch, dies möglichst zu vermeiden), Atembeschwerden, Bronchial- und Lungendispositionen |
MERKUR IN HAUS 11
Der Blick ins Licht
Du nimmst gern extreme gedankliche Standpunkte ein, denn Merkur in Haus 11 als Symbol der visionären Erkenntnis (Hirn-Explosion) ist eine miniaturisierte Wiederholung des Urknalles, mit dem die Existenz unseres Geistes begann und hinter dessen universeller Relevanz sich die immer gleiche Frage versteckt: “Wo ist der Sinn?” Er ist jetzt Teil einer Welt geworden, in dem Realität ein Irrtum ist und wahre Freiheit sowieso keine Bindung kennt, denn das ist es, was Ekstase bedeutet: in die Höhe getragen zu werden von etwas Überwältigendem, etwas, das jenseits von uns selbst ist. Es ist das, was durchscheint durch das, was erscheint. Du bist im Begriff, dich aus den normalen gesellschaftlichen Ebenen auszuklinken und dich in entpolarisierte Luftschlösser zurückzuziehen, wo du dich allen Dualitäten enthoben glaubst (selbst deine eigenen Realitätsdefizite scheinen in dieser Architektur harmonisch mit einbezogen). Alles, was die alten Perspektiven aufbricht und neue Horizonte anzeigt, zieht dich magisch an. Kommt zu dieser Disposition mit dem Merkur-Einfluß ein überragender Verstand, dann sprengst du alle überlieferten Traditionen und zwängst neue Sichtweisen zwischen die geplatzten Vorstellungen der alten Ausrichtungen.
Symptome | Verwirrung, Zersplitterung, motorische Störungen; Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, nervale Hautaffektionen |
MERKUR IN HAUS 12
Der Stoff, aus dem Träume sind
Oft scheinst du unfähig zu klaren Gedanken und neigst in einem gefährlichen Maß zu Tagträumen und unrealistischen Sehnsüchten, denn dein Denken wird leicht von Illusionen und Nachtgespenstern durchdrungen und endlose Abfolgen von medialen Botschaften erscheinen dir. Die daraus resultierende Angewohnheit, alles Klare und Eindeutige zu vermeiden, kann deine Umgebung oft in Rage bringen, denn Merkur in Haus 12 erzeugt aus verworrenen und verschwommenen Gedankengängen oft wahnhafte Gesichter und hysterische Verstrickungen. Das kann aber auch eine Eignung für die Fiktionen mathematisch-mystischer oder okkult-utopischer Richtungen anzeigen, in denen weniger das Detail, sondern mehr der Sinn fürs Ganze herausgehoben werden will. Dieser Aspekt ermöglicht es dir, aus der Zeit herauszutreten und einen kurzen Blick hinter die Bewußtseinstüren zu werfen, ins Reich des Unfaßbaren, bevor sich die Ozeane des Vergessens wieder über den Zugriff des polarisierenden Verstandes legen. Durch deine visionäre Einstrahlung kannst du deinen Mitmenschen den Weg zu einem Mythos weisen, der wahr und doch nicht wahr ist, da sein Inhalt, da symbolisch, für alle Zeiten unerschöpflich ist.
Symptome | Verworrenheit, Phantasterei, geistige Betäubung; Reaktionsschwäche, Denkmüdigkeit, Lügenhaftigkeit |
VENUS
DIE LUST DER HINGABE – DIE WEIBLICHE SEXUALITÄT
Aphrodite (römisch Venus) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, des Friedens und des Glücks. Sie wird als das höchste Ideal weiblicher Schönheit gepriesen. Als Venus-Urania verkörpert sie die reine, himmlische und idealisierende Liebe. Man nennt sie auch “die aus dem Schaume Geborene” oder “die aus dem Meer Aufsteigende”. Die Legende weiß zu berichten, daß Venus der Verbindung des gestürzten Himmelsgottes Uranos und seiner Gattin Gaia, der Erde, entsprang. Uranos, der seine Kinder verschlang, wurde von Saturn, seinem Sohn, mit einer Sichel entmannt. Aus dem abgeschlagenen Glied des Vaters, von Saturn ins Meer geschleudert, floß weißer Schaum, dem Venus an den Gestaden der Insel Kythera entstieg. In ihrer Manifestation als Venus-Pandemos hingegen regiert sie über die irdischen Triebe, denn sie ist genauso die Fürstin der Schönheit und der Kultur wie die Dämonin des Verfalls und der Genußsüchtigkeit. Venus verkörpert die Flammen der Sehnsucht nach der sexuellen Vereinigung zwischen Mann und Frau und symbolisiert damit den paradiesischen Vorhof des körperlichen Verlangens: die verschlingende Hingabe, die zum Numinosum wird, indem sie das verlorene Gefühl der Ganzheit durch das Empfinden der Vereinigung wieder zu erreichen verspricht. Wenn der Mond für die Befruchtung steht, dann ist Venus der Kuß: die erste, vorsichtige Öffnung dem anderen gegenüber, gleichsam als seelische Eintrittskarte in das Körperinnere, aber auch die höllischen Zungenküße, jene Elixiere des Teufels, die in den uterinen Höhlen und tiefen Wassertümpeln gründeln und ihre Opfer porentief einsaugen.
Venus drückt die Anziehung der Gegensätze aus, die Sehnsucht zwischen Mann und Frau, die verlorene Einheit wiederherzustellen, den Zustand vor der Vertreibung aus dem Paradies. Mit dem Sündenfall zerbrach die Einheit zwischen Gott und Schöpfung, Mensch und Natur, und seither stehen sie sich als Polaritäten unversöhnlich gegenüber. Aufgrund ihrer inneren, wesenhaften Zusammengehörigkeit ziehen sich alle Gegensätze jedoch wiederum unwiderstehlich an. Jedes Wesen ist ein Teil des Ganzen und versucht deshalb immer wieder, mit dem Ganzen zu verschmelzen. Im ewigen Schöpfungsplan, der die Vorgänge in der Natur steuert und auch für die Erhaltung der Arten sorgt, liegt der Drang nach Einswerdung in der Sexualität. In der alltäglichen Beziehungsrealität bedeutet dies oft nichts anderes, als daß du den anderen dazu benutzt, deine eigene innere Leere mit einer intensiven Erfahrung zu füllen, ohne jedoch dabei – und dies ist das Entscheidende – den anderen Menschen in seinem eigenen Wesen auch wirklich annehmen zu können. Was wir im Grunde erfahren wollen, ist die Erfüllung unserer eigenen Sehnsucht nach Liebe. Sie leben wir in unserem Inneren aus, und dazu benötigen wir oft mehr das Bild des Partners in uns als diesen selbst. In solchen Momenten scheint er uns all das, was wir bei uns vermissen, zurückzugeben, damit wir in uns diese Empfindung von Vollständigkeit, derer wir allein nicht