Die Geisterfalle. Ines Schumann

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Die Geisterfalle - Ines Schumann

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„Das muss der heilige Ort sein, von dem Vater erzählt hat“, flüstert Moises und bekreuzigt sich.

      „Dann dürfen wir hier keine Federn sammeln?“, fragt Graciano unsicher.

      „Mach schon. Es ist ja für einen guten Zweck.“

      Graciano hat gerade beide Hosentaschen voll bunter Federn, als das erste Donnergrollen zu hören ist. Nur wenig später schicken dunkle Wolkenberge die ersten Regentropfen zur Erde.

      Im peitschenden Regen versuchen die Jungen, das schmale Boot in Ufernähe im Gleichgewicht zu halten. Es ist gefährlich auf dem Wasser. Aber auch an Land. Und es ist plötzlich kalt, bitterkalt. Graciano schöpft unermüdlich Wasser aus dem Boot. Die Piranhas sind über Bord gegangen, die Angeln verschwunden. Moises ruft etwas. Doch Graciano kann ihn nicht verstehen. Zunehmender Sturm, Donner und Regen machen einen ohrenbetäubenden Lärm. In Ufernähe brechen Bäume und stürzen ins Wasser. Hohe Wellen schwappen über das schmale Boot und nehmen auch noch Vaters alte Petroleumlampe mit in die Tiefe.

      „Graciano, hör zu, ich muss da runter. Vater braucht die Lampe zum Angeln in der Nacht. Wir können keine neue kaufen“, Moises umfasst Gracianos schluchzendes Gesicht.

      „Ich habe solche Angst. Wir hätten das nicht tun dürfen. Thore wird den Pirarucu schicken. Der frist dich und dann ich bin ganz allein.“

      „Sei nicht dumm, kleiner Bruder. Der Pirarucu ist nur ein großer Fisch. Er wird denken, ich bin auch einer.“

      Doch Moises Angst ist ebenso groß. Viele Geschichten kreisen um den zwei Meter großen Fisch, um Zitteraale, Stachelrochen und Kaimane, die den Flusslauf des Amazonas bewohnen. Moises steht am Bug, die Hände gefaltet. Nach dem grellsten aller Blitze springt er ins Wasser und taucht lange, lange nicht mehr auf.

      Graciano fleht zum Himmel, zum Wasser, zum Wind. Zitternd ruft er nach seinem Vater, seiner Mutter und immer wieder nach Moises.

      Und mit dem nächsten unheimlichen Donnergrollen knallt zuerst die rostige Lampe ins Boot, dann schießt Moises nach Luft ringend empor.

      Noch vor Sonnenuntergang hängt an diesem Abend ein runder Bambusstreifen mit netzartig durchzogenen Fäden am Holzbalken neben Gracianos Matratze. Rundherum sind blaue und gelbe Papageienfedern mit bunten Perlen befestigt. Eine blauschwarze Schwanzfeder vom Tanager-Vogel dreht sich am unteren Rand. Zufrieden schauen die Brüder, wie die Geisterfalle im Abendwind schaukelt. Die Insekten und Vögel aus dem Regenwald singen dazu ihre Abendlieder.

      „Danke Moises“, flüstert Graciano, bevor der süße Duft des Dschungels ihm einen traumlosen Schlaf schenkt.

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