Ich. Ich. Ich. Die Spinne im Netz. Gabriele
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Wie entstand das Mischpult der Programme? Das reine Geistwesen, aus dem der Mensch hervorging, kennt keine Täuschung, keine Zweizüngigkeit. Das Wesen der Himmel Ist. Was es ist, das Gesetz, Gott, das strahlt es aus, das »äußert« es, das wirkt es, und darin bewegt es sich. Das Geistwesen ist die Wahrheit und ist in der Wahrheit. Es ist wahrhaftig; seine Tat ist gleich seinem Wort, sein Wort ist gleich seinem göttlichen Empfinden.
Das Reine äußert sich also unmittelbar und unverfälscht. Die Doppelbödigkeit, welche die Täuschung – die Zweizüngigkeit – hervorbringt, entstand durch den Fall. Das erste Fallwesen wollte seine vom Göttlichen abweichenden Empfindungen verbergen; in der Folge entstanden die Gedanken. Wir können den Fallgedanken also den ersten ungöttlichen Gedanken nennen. Wir erkennen: Der Fall war nicht nur der Abfall von Gott, sondern auch der Fall aus dem In-sich-eins-Sein. Eine Art Gespaltenheit trat ein. Die Fallwesen bauten den »doppelten Boden«, die »zweite Zunge«, nämlich ihre Gedankenwelt, auf, die anders lautete, als ihre Empfindungen und Gefühle es auswiesen. Als die gesprochenen Worte, die menschliche Sprache, hinzukamen, war gleichsam der »dritte Boden«, die »dritte Zunge« da.
Wir können also sagen: Das Mischpult der Programme entstand, weil der Mensch anders denkt, als er empfindet und fühlt, und anders spricht, als er denkt und fühlt, aber auch anders handelt, als er spricht, denkt, empfindet und fühlt. Aus dem bunten Repertoire seiner Gefühle, Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen ergeben sich unzählige Variationsmöglichkeiten. Je nach seinen augenblicklichen Absichten stellt der Mensch die entsprechende Kombination für seine Aussagen oder Handlungsweisen zusammen.
Zurück zu unserem Beispiel:
Nimmt nun der in eine höhere Position Aufgestiegene die Schmeicheleien seines ehemaligen Arbeitskollegen als ehrliche Äußerung an und macht von dem Gebrauch, was ihm angeboten wurde, wendet er sich also immer wieder mit Fragen und Sorgen an seinen früheren Kollegen, dann ist es diesem gelungen, seine Entsprechungen in ihn hineinzuprojizieren. Der Höhergestellte, der einige Sprossen der Leiter zum Erfolg genommen hat, der die Mixtur »geschluckt« hat und der Teile von Entsprechungen des ehemaligen Kollegen – dessen Ehrgeiz, Erfolgsstreben und Neid – in sich trägt, wird also sofort an diesen denken, wenn er mit einer Arbeit nicht zurechtkommt oder wenn er anderweitig Sorgen hat. Er berichtet dem scheinbar Vertrauten, der ihn in Wirklichkeit nur ausspionieren will, seine Schwierigkeiten und Probleme, in dem guten Glauben, von diesem Hilfen und Lösungen zu bekommen. Sein ehemaliger Kollege, der ihm, schön gefärbt – gleich scheinheilig –, seine Hilfe anbot, missbraucht jedoch das Vertrauen, um ihm zu schaden.
Dies ist nur ein Beispiel von unzähligen Machenschaften, die aus dem Mischpult der Programmwelt des Einzelnen hervorgehen. Ähnliches vollzieht sich tagtäglich in den Betrieben und Einrichtungen unserer Welt.
Das Beispiel kann auf alle Bereiche unseres Lebens übertragen werden, vom Denken, Sprechen und Handeln der einflussreichsten Autorität bis hin zum Schulkind, das dem Mitschüler die mit Sorgfalt geformte Sandburg im Sandkasten neidet und diese mit der Begründung zertritt: »Wir sollen doch keine Burgen bauen«, oder »Deine Burg hat doch keinen ausgebauten Burggraben.« Schon in diesem Schulkind hat sich der Neid gefärbt. Eine dem Anschein nach positive Aussage, die hilfreich und verbindlich klingt, birgt in sich den Neid.
Unsere Entsprechungen, unsere Sünden, unsere Eingaben sind unser Charakter und unser Schicksal – Programme aus Projektionen ebenfalls
Der technische Computer weist, wie dargelegt, das aus, was ihm eingegeben wurde. Er mischt die Programme nicht willkürlich. Er gibt sich auch nicht anders, als er aufgrund seiner Speicherung ist; er wird auch dem Computerfachmann oder demjenigen, der ihn bedient, nichts vormachen. Hier stellt sich die Frage: Ist der technische Computer nicht ein besserer Kollege als der Computer »Mensch«, der gleichsam sein Mischpult einsetzt und das ausweist, was ihm zum Vorteil gereicht?
Der technische Computer hat seine Farbe und seine Form, seine Disketten, seine Speicher, seine Betriebssysteme, seine Dateien, auf die er immer wieder zurückgreifen kann. Er kann mit dem, was in ihm ist, über Leitungen oder Telefon mit anderen Computern in Kommunikation treten. Er kann über verschiedene Eingabesysteme neue Daten aufnehmen oder vorhandene verändern – aber immer nur im Rahmen des vorhandenen Programms und der gespeicherten Daten. Normalerweise wird er von sich aus niemals völlig neue, nicht als Programm vorgesehene Aktionen einleiten.
Der Computer Mensch hat ebenfalls entsprechend seinen Speicherungen seine Form. Die Entsprechungsprogramme des Menschen sind mit Werkzeugen wie dem Meißel oder dem Farbpinsel zu vergleichen. Wie der Bildhauer mit dem Meißel eine Skulptur aus dem Stein herausschlägt, so bildet sich durch das Fühlen und Denken des Menschen seine Körperform. Wie der Farbpinsel oder der Stift eines Malers Strich für Strich ein Bildnis zeichnet, so zeichnet der Mensch mit seinen Entsprechungen, dem menschlichen Fühlen, Denken, Sprechen und Handeln, seinen physischen Leib.
Dies geschieht jeden Augenblick, denn in jedem Augenblick fühlen, empfinden, denken, sprechen und handeln wir. Infolgedessen verändert sich auch von Minute zu Minute unsere Strahlung. Wir sind das, was von uns ausgeht. Damit gestaltet der Einzelne sein Leben und seine Umgebung – und so, wie er ist, wirkt er direkt oder indirekt auf seinen Nächsten ein.
Was und wie wir sind, was und wie wir uns äußern, was und wie wir handeln, alles Ungöttliche wird – sofern wir es nicht zuvor erkennen und durch Bereinigung tilgen – in den Fallkosmen gespeichert. So ist jeder Mensch ein von seinen eigenen Speicherungen Gezeichneter. Das gestern Gespeicherte kann sein Heute sein und das Heute sein Morgen.
Ein Sprichwort lautet: »Jeder ist seines Glückes Schmied.« Der eine trägt viele sündhafte Speicherungen; seine Seele sowie sein Ober- und Unterbewusstsein sind schwer belastet. Infolgedessen haben Seele und Körper eine niedere Schwingung. Mit dieser Schwingung wirkt er dann auch auf seine Umwelt ein. Der andere hingegen wendet sich mehr und mehr dem Göttlichen zu, indem er sein Sündhaftes erkennt, bereut, bereinigt, nicht mehr tut und schrittweise die Gesetze Gottes erfüllt. Auch dieser Mensch ist entsprechend seinem Denken und Verhalten geprägt; Seele und physischer Leib schwingen höher, weil höhere Kräfte sie durchstrahlen. Er sendet positive Strahlen, positive Gedanken aus, die jene Menschen erreichen, die die Wahrheit suchen und nach der Wahrheit streben.
Unsere gespeicherten Entsprechungen, unsere Sünden, sind die Gravur unseres physischen Leibes. Wir tragen entweder das Licht unserer Seele oder stellen die Schatten unserer Seele, die Sünden, zur Schau. Jeder von uns ist der Ausweis seines Inneren, dessen, was ihm entspricht, was er sich selbst eingegeben hat. Das ist unser Charakter.
Lassen wir uns die Vorstellungen und Wünsche von Zweiten, Dritten oder Vierten einsuggerieren, nehmen wir die Projektionen unserer Nächsten auf, dann ist dies nur deshalb möglich, weil in unserer Seele oder in unserem Unter- oder Oberbewusstsein bereits Ähnliches gespeichert ist. Diese bereits bestehenden Engramme bilden die Basis, gleichsam die Magneten, die Gleiches und Ähnliches anziehen. Wir können es auch folgendermaßen formulieren: Die Saat des einen fällt auf den fruchtbaren Boden des anderen.
Nehmen wir die Projektionen anderer in das Repertoire unserer Programme, unserer Entsprechungen, auf, dann haben wir unsere Programmwelt erweitert. Durch die Übernahme von Teilen aus den Programmen anderer sind wir zugleich an diese gebunden.
Das Gesetz der Entsprechung kann auch das Übertragungsgesetz genannt werden. Inwiefern?
Wir Menschen haben die Angewohnheit, über Negatives lange nachzudenken. Hasst z.B. der eine den anderen, dann brütet er lange darüber nach, wie er seine Gehässigkeiten an den Mann bringen