Großmutters gemeinnützige Rezepte und erprobte Hausmittel. A.V. Berg

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Großmutters gemeinnützige Rezepte und erprobte Hausmittel - A.V. Berg

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man eine nicht zu harte Bürste hinein und bürstet den Stoff bis er rein ist; alsdann spült man den Stoff dreimal min frischem Wasser, legt ihn zwischen reine wollenen Tücher und bügelt ihn trocken.

      68. Weiße seidene Bänder wäscht man wie Glacéhandschuhe in Benzin.

      69. Seidene Kleider zu waschen. Man löst ein Stückchen Gallenseife in lauwarmem Wasser auf, gießt etwas Honig dazu und wäscht den Stoff darin, dann rollt man ihn zwischen leinenen Tüchern und bügelt ihn noch feucht.

      70. Wäsche bleichen. Vergilbte Wäsche bleicht man dadurch, daß man sie 24 Stunden in Wasser weicht, das 1/8 % Chlorkalk enthält.

      71. Schwarze Schleier zu waschen. Man macht eine Mischung von lauwarmem Wasser und Ochsengalle, spült sie in Wasser nach; dann zieht man sie durch Gummiwasser, klopft die Schleier zwischen den Händen und steckt sie zum Trocknen auf.

      72. Gelbgewordene Wäsche wieder weiß zu machen. Man bringe sie bei neuem Waschen vor dem Spülen in eine verdünnte Lösung von Eau de Javelle, bis sie weiß geworden, spüle sie dann in Wasser, dem etwas Antichlor (unterschwefligsaures Natron) zugesetzt ist, aus.

      73. Leinwand schnell bleichen. Nachdem man die Leinwand, um die Schlichte zu entfernen, mit Soda ausgekocht hat, verfährt man folgendermaßen:

      Man rührt 2 Kilo (4 Pfund) Chlorkalk nach und nach mit 30 Liter Wasser an, läßt es bis zum andern Tag stehen, und gießt dann die klare Flüssigkeit vom Bodensatz ab: zu der klaren lauge setzt man 375 Gramm (374 Pfund) Schwefelsäure, rührt um und legt die Leinwand hinein. (Wenn die Leinwand nicht mit der flüssigen Masse bedeckt ist, so gießt man so viel Wasser zu, bis das der Fall ist.) Nun läßt man das Ganze im hölzernen Waschstutz oder Gelte drei Stunden zugedeckt stehen; doch rührt man die Leinwand in der ersten Stunde alle fünf Minuten, in der zweiten und dritten Stunde alle zehn bis fünfzehn Minuten um. Dann spült man die Leinwand in fließendem Wasser, kocht sie abermals mit etwas Antichlor oder Soda und breitet sie auf dem Rasen zum Trocknen aus.

      74. Will man Leinwand oder Wäsche recht weiß haben, so lasse man sie auf Rasen gebreitet eine oder mehrere Nächte vom Monde bescheinen.

      75. Schwarzseidene Spitzen zu waschen. Man drückt die Spitzen behutsam mehreremal in geronnener Milch aus, spült sie jedoch nicht, sondern bügelt sie, nachdem sie so ausgedrückt wurden, daß keine Milch mehr darin ist. Nach dem Bügeln erscheinen sie wie neu, da die Milch zugleich bewirkt, daß sie neue Appretur bekommen.

      76. Silberdrahtfransen reinigt man mit Salmiakgeist, spült sie in reinem Wasser und hängt sie zum Trocknen auf.

      77. Farbige, wollene Kleider zu waschen. Für ein Kleid zerschneidet und zerrührt man zwei Stückchen Gallenseife (wie man sie im Seifenladen kauft) in lauwarmem Regenwasser, wäscht die Kleider mehreremal darin; jedoch muß man jedesmal frisches Gallenseifenwasser nehmen, und spült sie zweimal in klarem weichen Wasser.

      78. Anderes Mittel für gefärbte wollene Sachen. Man weicht Quillayarinde in warmes Wasser, läßt sie 9 – 12 Stunden darin stehen, seht es durch, wäscht die Wäsche mehreremal damit, indem man ebenfalls bei jedesmaligem Waschen frisches Quillayarindenwasser dazu verwendet, spült es zweimal in weichem klaren Wasser nach, hängt den Stoff nicht zum Trockne auf, sondern drückt ihn gehörig aus, legt ihn platt zusammengefaltet zwischen reine leinene Tücher und bügelt ihn nach 5 – 6 Stunden.

      79. Weiße Spitzen zu waschen. Man heftet die Spitzen zusammen, umnäht sie einmal mit Mull oder dünnem Leinen und legt sie vierundzwanzig Stunden in Olivenöl. Nach dieser Zeit kocht man die Spitzen 1/4 Stunde in starkem Seifenwasser, dann nimmt man sieheraus, drückt und reibt sie vorsichtig, spült sie mehreremal in reinem Wasser, taucht sie in Stärke oder Gummiwasser, drückt sie aus, trennt sie behutsam auseinander, breitet sie auf ein Tuch aus und läßt sie trocknen.

      80. Schwarze Spitzen und Bänder. Man reinigt sie, indem man sie in Bier oder Krauseminzwasser taucht und ausdrückt, die öfter wiederholt und sie dann, wenn sie noch feucht sind, bügelt.

      81. Echt farbige Seidenstoffe zu waschen. Man breitet den Stoff aus, reibt Eidotter überall darauf, reibt ihn mit lauwarmem Wasser mittelst eines weißwollenen Läppchens so lange bis er rein ist, spült ihn mehreremal in kaltem Wasser und hängt ihn so zum Trocknen auf. Dann schüttet man in 1/3 Liter Wasser 1 Quentchen Flohsamen und ebensoviel Gumminraganth, läßt diese Mischung 15 Stunden stehen, kocht sie dann etwas ein, seiht sie durch ein Tuch und zieht den Stoff hindurch, darauf rollt man ihn zwischen starken leinenen Tüchern bis er trocken ist.

      82. Blonden zu waschen. Man legt die Blonden vierfach zusammen, so daß die Zacken aufeinander fallen, nähe sie ringsum leicht zusammen, taucht sie in kaltes Wasser, bestreicht sie mit guter Seife bis sie schäumt, dann drückt man sie mehreremal in kaltem Wasser aus und wiederholt dies Verfahren noch ein bis zweimal, bis die Blonde rein ist, dann blaut und stärkt man sie leicht, drückt sie abermals aus, legt sie zwischen reine Leinentücher. Halb trocken legt man sie auseinander und bügelt sie, indem man das Eisen in kurzen Stößen von der Sahlleiste nach den Zacken zu führt und einen Zug der Länge nach tut.

      83. Battist, Linon, Musselin zu waschen. Man kocht 60 Gramm Weinsteinsalz, 20 Gramm Alaun, 1/2 Kilo Seife, schäumt die Masse, läßt sie erkalten und schneidet sie in Stücke, wie Seife; hiermit bestreicht man obige Stoffe, welche man zuvor 12 Stunden in Regenwasser geweicht hatte, dem Faden nach, drückt sie mehreremal aus und wiederholt dieses alles noch ein- oder mehreremal. Alsdann spült man sie dreimal in reinem Wasser aus, dann zieht man sie durch Wasser, welchem man einige Tropfen Indigotinktur (nicht weniger) zusetzte, drückt sie gut aus, klopft sie zwischen den Händen und hängt sie zum Trocknen im Schatten auf.

      84. Nanking zu waschen. Man brüht den Nanking bevor man ihn wäscht in Teewasser und verfährt damit auf folgende Weise. Man kocht in Regenwasser 35 Gramm grünen Tee, seiht ihn durch und gießt diese kochende Masse auf den Nanking und läßt ihn darin liegen bis er erkaltet ist, dann hängt man ihn, ohne ihn auszudrücken, an einem schattigen Ort zum Trocknen. Nun wäscht man das Kleidungsstück erst in lauwarmem Regenwasser, worin man Seife auflöste, dann brüht man es in eben solchem Seifenwasser, (man darf den Stoff nicht mit Seife bestreichen) und spült es zweimal in klarem Wasser, hängt es mit der linken Seite nach außen zum Trocknen auf den Boden oder im Schatten auf, ohne es auszuringen, und bügelt es auf der linken Seite mit nicht zu heißem Eisen.

      85. Sammet zu waschen. Man kocht in Regenwasser Honig, Seife und zwei Rindsgallen, breitet den Sammet auf ein angefeuchtetes reines Brett, bestreicht ihn mittelst eines wollenen Läppchens, wickelt ihn dann auf ein Mangelholz, rollt ihn so lange, bis der Schmutz verschwunden ist, zieht ihn zweimal durch reines Wasser, abermals gerollt, bis er halbtrocken ist; dann befeuchtet man den Sammet wieder mit in Wasser aufgeweichter und gekochter Hausenblase, schlägt ein Tuch darum und rollt wieder so lange, bis er trocken ist, und reibt ihn dann mit einem wollenen Tuche auf.

      86. Bunte Stickereien zu waschen. Man reibt sie mit Seife ein und wäscht sie dann mit kaltem Regenwasser, worin man zuvor etwas Gallenseife aufgelöst hat; dann spült man die Stickerei in kaltem Wasser zweimal, legt sie glatt zwischen ein Tuch und bügelt sie nach einiger Zeit ohne sie zu trocknen auf der linken Seite.

      87. Hutfedern zu waschen. Man läßt gewöhnliche Seife in Regenwasser kochen und schlägt sie schaumig, darin schwenkt man die Federn so oft hin und her bis sie rein und weiß erscheinen; dann zieht man sie mehreremal durch klares Wasser, welchem man etwas Berlinerblau zusetzte und hängt sie an

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