378 Dinge, die man über Remscheid wissen muss. Группа авторов

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      Der Sage nach reiste Graf Adolf II. mit seinem Gefolge durch das heutige Bergische Land und suchte einen geeigneten Standort um eine Burg zu erbauen. Der Platz musste gut geschützt liegen, aber gleichzeitig einen Aussichtspunkt bieten, um herannahende Feinde zu sichten. Eine Versorgung mit Wasser musste auch gesichert sein. So ritten sie durch das Land und fanden keinen geeigneten Ort. Als sie schon aufgeben wollten, scheute das Pferd des Grafen. Auf dem Weg waren Kröten unterwegs, die einen Hinweis auf eine Wasserstelle lieferten. Der Standort, den er so fand, erwies sich als außerordentlich gut, und so errichtete er an dieser Stelle seine neue Burg, bekannt als „Schloss Burg“.

       7. Remscheider Sturköpfe

      Grimmige Gesichter, selten mal ein freundliches „Hallo“ – so seien die Remscheider Sturköpfe, sagt man. Auch das stete „Meckern und Motzen“ wird ihnen angehängt. Nur gibt das ein echter Remscheider natürlich nicht zu, er ist schließlich Sturkopf durch und durch. Mancherorts wird behauptet, dass die „Bergischen“ einst von Hexen verpönt wurden, da sie nichts mit anderen zu tun haben wollten. Dies geht wohl auf die „ollen Remscheder“ zurück. Die heutigen Remscheider sind weltoffener, aber manche Eigenart wird man wohl so schnell nicht wieder los.

       8. Der Remscheder sagt wat und dat

      Im Bergischen Land gab es die Faustregel, dass in jedem Dorf ein anderer Dialekt gesprochen wird. Ein Sprachwissenschaftler stellte fest, dass man aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Dialekte nicht von einem geschlossenen Sprachraum reden könne. Heute sind nicht mehr viele Bürger des „Remscheider Platts“ mächtig, auch wenn sich einige Ausrufe in unseren täglichen Sprachgebrauch eingeschlichen haben. „Wat is dat denn?“ wird sich wohl so mancher Remscheider beim Anblick dieses Buches gedacht haben. Woll?

       9. Remscheider Platt

      Sprachwissenschaftlich gehört die Remscheider Mundart, das Remscheider Platt, zu den niederbergischen Mundarten, wie sie auch im Kreis Mettmann und Solingen gesprochen werden. Eine konkrete Grammatik ist nicht bekannt. Die Sprache hört sich nicht gerade elegant an, eher langsam und schwerfällig. Durch die derbe Aussprache klingen Drohungen häufig fürchterlich, stellen sich zumeist aber als harmlos heraus. Gerne werden auch falsche Artikel an Substantive gehängt.

       10. Bergischer Löwe

      Der Bergische Löwe ist das Siegeltier des ehemaligen Herzogtums Berg. Er taucht noch heute auf vielen Wappen bergischer Städte auf. Der aufgerichtete rote Löwe zeichnet sich durch seine blauen Krallen und Zähne sowie seine zwei Schwanzspitzen aus. Auch Remscheid trägt den Löwen im Wappen. Der Löwe auf dem Rathausplatz hat jedoch nichts mit dem typischen Bergischen Löwen zu tun.

       Also, wenn das mit dem Buch wirklich klappen sollte, werde ich mal vorschlagen, für das Cover meines Buches den grünen Löwen der Agentur 378meter zu verwenden. Der wirkt auf mich viel jünger und agiler als der alte Bergische Löwe auf dem Wappen. Passt doch perfekt zu mir.

       11. Wappen der Stadt Remscheid

      Die Stadtfarben von Remscheid sind blau und weiß. Auf dem Stadtwappen sieht man im oberen Teil einen roten Löwen mit zwei Schwanzspitzen, blauen Krallen und blauer Zunge auf weißem Grund. Unten ist eine silberne Sichel auf blauem Untergrund abgebildet. Der Löwe ist das Wappentier der Grafen von Berg, zu dessen Reich Remscheid bis zum Übergang an Preußen gehörte. Die Sichel steht als Symbol für die bedeutende Eisenindustrie der Stadt Remscheid. Das Wappen wurde am 18. Februar 1854 durch die Kabinettsorder des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen festgelegt und nach 1929 weitergeführt. Im Jahr 2007 wurde das Stadtwappen auf dem Amtsblatt der Stadt von einer moderneren Variante abgelöst.

      Zu sehen ist das Wappen heute unter anderem im Großen Ratssaal des Remscheider Rathauses hinter dem Platz des Oberbürgermeisters. Auf einem Wandbehang sind die Wappen von (Alt-)Remscheid, Lüttringhausen und Lennep abgebildet.

       12. Eingemeindung

      Die Stadt Remscheid entstand ursprünglich aus einer Vielzahl von verstreuten Wohnplätzen im Bergischen Land. Bis in das 19. Jahrhundert hinein gehörten diese zum Landkreis Lennep. Erst am 1. Januar 1888 wurden etwa einhundert Siedlungen als kreisfreie Stadt Remscheid aus Lennep ausgegliedert.

      Die Geschichte drehte sich am 1. August 1929, als das „Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes“ in Kraft trat. Dieses vereinigte die drei Städte Remscheid, Lennep und Lüttringhausen zu einer kreisfreien Stadt namens Remscheid. 1975 kam der Ortsteil Bergisch Born hinzu.

      Vorangegangen waren massive Proteste und die strikte Ablehnung der Lenneper und Lüttringhauser Bürger. Sie fürchteten um ihre natürlich gewachsenen Ortschaften und ihre funktionierende Wirtschaft. Kundgebungen und Großdemonstrationen wurden organisiert mit Schlachtrufen wie „Remscheid braucht uns nicht und wir wollen nicht!“. Trotz der Proteste wurde schließlich bei einer Kampfabstimmung die Eingemeindung beschlossen. Durch einen Gebietszuwachs um hundert Prozent und etwa 25.000 neue Bürger wurde Remscheid als Großstadt anerkannt. Bis heute hält sich das Gerücht, die Entscheidungsfindung sei nicht mit rechten Dingen zugegangen. Angeblich wurden Eingemeindungsgegner während der Abstimmung auf einer Toilette eingeschlossen.

       13. Remscheid viergeteilt

      Das heutige Stadtgebiet Remscheids besteht aus den vier Stadtbezirken Alt-Remscheid, Lennep, Lüttringhausen und Remscheid-Süd. Alt-Remscheid war zuvor noch unterteilt in die Bezirke Innenstadt, Nord/​Hasten und West, sodass es zunächst sechs Stadtbezirke gab. Jeder Bezirk hat seine eigene Vertretung sowie einen Bezirksbürgermeister.

      Die Stadtbezirke sind, wie es sich in einer deutschen Großstadt gehört, in Stadtteile und diese wiederum in Wohnplätze unterteilt. Bei den über zweihundert Wohnplätzen handelt es sich größtenteils um historische Bezeichnungen wie etwa Aue, Birgden, Clemenshammer oder Dörpmühle.

       14. Wochenmärkte

      Die ersten Aufzeichnungen über einen Wochenmarkt in Remscheid stammen aus dem Jahr 1755. Der fand traditionell am „Markt“ auf der unteren Alleestraße statt. Lebensmittel, Stoffe, Messer und Krüge konnten erworben und getauscht werden. Einer Preisliste von 1890 nach kosteten damals fünf Pfund Brot 50 Pfennige und ein Pfund Kaffee kostete eine Mark. Recht teuer, wenn man bedenkt, dass ein Arbeiter in einer Woche nur etwa neun Mark verdiente.

      Das „Kaufhaus unter freiem Himmel“ wuchs jedenfalls stetig an und lockte viele Händler und Kunden nach Remscheid. Bis heute werden unter dem Motto „Frische aus der Region“ Wochenmärkte auf dem Theodor-Heuss-Platz, auf der unteren Alleestraße, in Lennep, in Remscheid-Süd auf dem Johann-Vaillant-Platz, in Lüttringhausen an der Kreuzbergstraße und am Hasten auf dem Richard-Lindenberg-Platz angeboten. Seit jeher dient der Wochenmarkt natürlich auch dazu, sich über den neuesten Tratsch in der Stadt auszutauschen.

      

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