Der Berliner Jargon. Jan Eik
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Das Berlinische in seiner heutigen Ausprägung ist – anders als die in Jahrhunderten historisch gewachsenen deutschen Dialekte – eine junge Sprache, die erst im 18. Jahrhundert zu blühen begann und mit Adolf Glaßbrenner und seinen vormärzlichen Zeitgenossen in die lokale Tagesliteratur eindrang. Der alte Fontane schätzte es nicht sonderlich, Kurt Tucholsky hingegen verstand es wie kaum ein anderer, seinen großstädtischen Landsleuten aufs Maul zu schauen. Ihm verdanken wir einige der schönsten schriftsprachlichen Zeugnisse des Jargons. Hauptsächlich durch ihn geriet das Berlinische auch dahin, wo es heute noch (und mitunter in fragwürdigster Fassung) zu hören ist: ins Kabarett. Von Claire Waldoff, Lotte Werkmeister und Marlene Dietrich über Paule Graetz und Fredy Sieg, der als Alfred Gyß bis zu seinem Tode im Jahre 1962 in Prenzlauer Berg wohnte, bis zu Cindy aus Marzahn (aus Luckenwalde stammend) und der Neuköllner Kultfigur Kurt Krömer hat sich mancher daran versucht. »Die Lütte« Angelika Mann bekennt sich zu ihrem Heimatdialekt: Berlinisch is ooch ’ne Weltanschauung!
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