Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei. Werner Rosenzweig

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Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei - Werner Rosenzweig

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werd der Fisch ja viel zu dünn.

      Kürzer einfach, hab ich denkt,

      dass der net übern Teller hängt.

      Soll grad schee aufs Geschirr drauf passn,

      an gutn Eindruck hinterlassen.

      A gute Optik, die wär wichtich,

      A scheener Karpfn, grod so richtich.

      Drei Summer derf der dann rumschwimma,

      die Größ soll schließli scho nu stimma,

      weil, wenn der goar nix an sich hat,

      dann werst vielleicht net richtich satt.

      Mit leerem Mogn kannst net beten,

      und aa net zu deim Heiland reden.

      Drum Fischzuchtmaster schick di, schnell,

      und zücht an scheena Karpfn, gell.“

      Der Fischzuchtmeister, der hats gricht

      und hat an Spiegelkarpfn zücht,

      der nimmer übern Teller schaut –

      der Bischof, der woar hoch erbaut.

      Der Fisch woar kürzer als vorher,

      hat trotzdem ausgschaut, als wärs mehr.

      Weil der hat etz an Buckl ghabt,

      des hätt vorher a kaner glabt.

      Und wir im scheena Aischgrund heit,

      wir freun uns auf die Karpfenzeit,

      wenns im September widder haßt:

      „A Kärpfla uns probiern lasst!“

       13. Fromme Leit

      Die Franken, des sen fromme Leit,

      was hierzuland die Pfarrer gfreit.

      Die Meiers Kunni und ihr Frieder

      knien in der Kergnbank darnieder.

      Sie kaua no auf der Obladn

      und mana ihre Sündentaten

      der Herrgott scho verzieha hat,

      des schlechte Herz vom Frieder lacht.

      Zwa Bänk davor, da kniet der Toni

      mit seiner Fraa, der Gumbmanns Froni.

      Die Froni hat a schlechts Gewissen,

      da sollt sie eigentlich beichtn müssen.

      Ihr Sohn, der Bernd, des is a Wahn,

      hockt ganz weit vorn, gleich beim Dekan.

      Der Bernd, der is heit Ministrant

      und hält a Kerzn in der Hand.

      Wiea Engerla schaut er heit aus,

      ghört do net nei, ins Gotteshaus.

      Tut Frösch aufblasen, bis sie platzn,

      is sprachbehindert, kann bloß gatzn.

      Gleich in der Kergn, vorn erschte Bank,

      da hockt der Kergnvorstand Frank.

      Sei Fraa, die Anna, sitzt dabei

      und aa no ihrer Kinder drei.

      Der Pfarrer vorn, der hält sei Red,

      wie schlecht es in der Welt zugeht.

      Da werd gemordet, werd gesündigt,

      Leiharbeitern werd gekündigt.

      Dann spricht er vo den vielen Kriegen,

      Betrug, Gewalt und all den Lügen,

      die herrschen halt auf dieser Welt,

      und dass sich alles dreht ums Geld.

      Am End vo seiner langa Predicht,

      da sieht er sich a no genöticht,

      seine Schäflein hinzuweisen,

      sich von den Sünden loszureißen.

      Dann fordert er drauf alle auf,

      die Meiers, Frankens, Gumbmanns auch,

      mit voller Innbrunst etz zu beten,

      für ihren Wech zum Garten Eden.

      Zum Schluss erteilt er seinen Segen,

      solln alle gehn auf rechten Wegen,

      sich mit Sünden nicht beladen,

      meiden alle schlechten Taten.

      Mögen alle Guten, Frommen,

      möglichst bald schon wiederkommen.

      Es is halt so, dem Meiers Frieder

      is seine Kunni längst zuwider.

      Die will nix mehr, werd immer fetter

      und red allweil nur no vom Wetter,

      weils ständich ihr Migräne hat,

      den Klimawechsel hats aa satt.

      Die Gumbmanns Froni schaut gut aus,

      heiligs Blechla, des is a Maus!

      Hat stramme Baa und was fürn Busen,

      den sicht mer ja durch ihre Blusn.

      Ihr Alter macht ihr aa kan Spaß,

      Kreizdunnerkeil, da geht doch was!

      So hat der Meiers Frieder denkt,

      und hat sei Herz ihr da drauf gschenkt.

      Wers nunni waaß, der werds etz wissen,

      der Frieder möcht die Froni küssen.

      Vielleicht aa mehr, da schaut er erscht,

      was da für Stimmung bei ihr herrscht.

      Die Meiers Kunni, die is schlau,

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