Entscheidung des Herzens. Barbara Cartland

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Entscheidung des Herzens - Barbara Cartland Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

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sehen bezaubernd aus«, sagte er leise.

      Sie errötete nicht, sondern senkte nur scheu den Blick, wie es einem keuschen jungen Mädchen geziemte, aber es wirkte berechnend, nicht spontan.

      »Es war sehr freundlich von Ihnen, die lange Fahrt auf sich zu nehmen, um mich zu besuchen«, sagte sie leise.

      »Es war nicht weit«, erwiderte der Graf. »Eine Kleinigkeit für mein neues Gespann, das ich Ihnen bei dieser Gelegenheit gern vorstellen wollte.«

      Am liebsten hätte er hinzugefügt, daß Hampton ein miserabler Fahrer war und zudem ein zweitklassiger Reiter, dem temperamentvolle Pferde nicht lagen. Doch jetzt war nicht der Augenblick, an Hampton zu denken; es galt, seine eigenen Interessen zu vertreten.

      »Ich bin gekommen«,- sagte er mit tiefer, bewegter Stimme, »um Ihnen etwas mitzuteilen.«

      Ihre blauen Augen sahen ihn fragend an.

      »Was denn?« gab sie arglos zurück. »Hätte das nicht bis zu meiner Rückkehr nach London warten können?«

      »Nein, eben nicht«, antwortete der Graf mit Nachdruck. »Zudem fand ich, daß die ländliche Umgebung, die Sie gewiß ebenso lieben wie ich, der geeignete Rahmen dafür ist.«

      Ihre schönen Augen und die halb geöffneten Lippen wirkten so bezaubernd, daß er den Wunsch verspürte, sie zu küssen. Ganz sicher war er der erste Mann, der in diesen Genuß kommen würde.

      »Ich wollte Sie fragen, Elaine«, fuhr, er fort, »ob Sie mich heiraten wollen.«'

      Elaine riß erstaunt die Augen auf und sagte stockend: »Ich ... ich hatte keine Ahnung, daß Sie eine so starke Zuneigung zu mir hegen.«

      »Aber genau so ist es.«

      Er legte den Arm um sie, doch zu seiner Verblüffung stieß sie ihn mit beiden Händen von sich.

      »Bitte«, bat sie, »bitte ... du darfst mich nicht küssen!«

      »Warum nicht?«

      »Weil. . . weil ich mich noch nicht entschieden habe und . . . und erst über deinen Antrag nachdenken muß.«

      »Nachdenken?«

      Der Graf glaubte sich verhört zu haben. In seinen wildesten Träumen hätte er sich nicht vorstellen können, daß eine Frau auf seinen Antrag anders als mit freudiger Zustimmung reagieren würde.

      Jetzt hörte er Elaine mit abwehrend ausgestreckten Händen sagen: »Ich konnte mir nicht denken, daß du es ernst meinst!«

      »Natürlich meine ich es ernst«, entgegnete der Graf mit Nachdruck. »Sehr ernst sogar, und ich glaube, Elaine, ich kann dich sehr glücklich machen.«

      »Du bist sehr freundlich, und Papa mag dich auch sehr«, erwiderte Elaine, »andererseits wäre es ein Fehler, überstürzt zu heiraten, bevor wir uns näher kennengelernt haben.«

      Der Graf sah sie entgeistert an.

      »Wir haben uns in den vergangenen Wochen fast jeden Tag gesehen.«

      »Ja, aber nie allein«, beharrte Elaine. »Es waren immer viele Leute um uns herum.«

      Einen Augenblick lang wußte er nicht, was er darauf erwidern sollte, und sie fuhr mit gesenktem Blick fort: »Ich habe natürlich davon gehört, wie . . . wie begehrt du bei der Damenwelt bist, und . . . und daß schon viele Frauen in dich verliebt waren . . .«

      »Du solltest nicht auf solchen Klatsch hören«, unterbrach sie der Graf. »Ich schwöre dir, Elaine, bei allem, was mir heilig ist, daß ich noch nie zuvor einer Frau einen Antrag gemacht habe.«

      »Dann . . . dann fühle ich mich natürlich sehr geehrt, aber ... ich muß darüber nachdenken.«

      Sie trat ans Fenster, und die Sonnenstrahlen umhüllten ihre Gestalt wie ein Heiligenschein.

      Der Graf ließ das anmutige Bild eine Weile auf sich wirken, bevor er zu ihr trat.

      »Sei vernünftig, Elaine. Ich liebe dich und weiß, daß ich deine Liebe erringen kann. Laß uns unsere Verlobung bekanntgeben und vor Ende der Saison heiraten.«

      Sie streckte wieder abwehrend die Hände aus, als wolle sie sich nicht von ihm überrumpeln lassen.

      »Ich muß nachdenken . . . bitte!«

      »Worüber denn?« wollte der Graf wissen.

      »Über dich natürlich!«

      »Was ist mit mir?«

      »Ich will ganz sicher sein«, sagte Elaine stockend, »ganz, ganz sicher, daß unsere Liebe zueinander stark genug ist für eine Ehe.«

      »Ich hätte dich nicht gebeten, meine Gemahlin zu werden, wenn ich mir meiner Gefühle nicht sicher gewesen wäre«, betonte der Graf. »Dir wird es auf Charn bestimmt gefallen, Liebste, denn es wird ein würdiger Rahmen für deine Schönheit sein.«

      Er merkte, daß sie ihm interessiert zuhörte, und fuhr fort: »All die wunderschönen Frauen, die Herrin von Charn waren, wirst du an Schönheit und Anmut übertreffen.«

      »Danke . . .«, flüsterte sie.

      »Wir werden Romney beauftragen, dich zu malen, und das Portrait in meinem Arbeitszimmer aufhängen.«

      »Das . . . würde mir gefallen.«

      »Dann sagst du also ja?«

      Wieder wollte der Graf den Arm um sie legen, doch sie wich aus.

      »Ich. . . muß trotzdem darüber nachdenken, aber . . . aber ich würde Charn gern kennenlernen.«

      »Meinetwegen gleich morgen, und du kannst einladen, wen du willst!«

      »Du bist. . . sehr freundlich, aber morgen findet in London ein Ball statt, an dem ich teilnehme.«

      »Eins mußt du lernen, mein Liebling«, erwiderte der Graf lachend, »als dein zukünftiger Gemahl bin ich wichtiger als jeder Ball.«

      »Dieser ist aber etwas Besonderes. Er wird für mich veranstaltet.«

      »Von wem?«

      »Vom Marquis von Hampton. Da Papa es sich nie leisten konnte, Leute zu uns einzuladen, kannst du dir vorstellen, wie aufregend das für mich ist.«

      »Sicher. Vermutlich werde ich auch eingeladen, oder?«

      »Wenn ich James darum bitte, wird er es bestimmt tun.«,

      »Spar dir die Mühe«, entgegnete der Graf schroff, lenkte dann jedoch ein: »Hampton wird allerdings verstehen, daß du als meine Verlobte keinen Ball mehr ohne meine Begleitung besuchen möchtest, oder du könntest es zum Vorwand nehmen, deine Teilnahme ganz abzusagen.«

      »Das . . . das könnte ich nicht!« rief Elaine aus. »Es wäre . . . rücksichtslos ihm gegenüber.«

      »Jetzt hör mir mal gut zu, Elaine«, sagte der Graf

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