Der Engelflüsterer. Kyle Gray
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Читать онлайн книгу Der Engelflüsterer - Kyle Gray страница 4
Oma litt schon eine Weile bevor sie starb an einem Lungenemphysem im Endstadium. Sie bekam Sauerstoff, ihre Füße und Beine waren dick angeschwollen und sie konnte sich kaum noch bewegen. Sie legte immer eine Decke über ihre Beine und hatte offensichtlich Schmerzen, doch selbst als es ihr wirklich schlecht ging, hatte ich immer noch in Erinnerung, wie sie vorher gewesen war. Sie war so ein toller Mensch.
Im Laufe der Zeit erzählte mir meine Mutter mehr über den Tod meiner Großmutter. Oma war in der Nacht gestorben, in der ich sie noch gesehen hatte. Meine Mutter war bei ihr im Krankenhaus, als sie starb. Als ich an jenem Morgen aufstand, war meine Mutter die ganze Zeit auf den Beinen gewesen, verzweifelt und nicht wissend, was sie tun sollte. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden, ob sie mir vom Tod der Oma erzählen sollte. Aber weil ich noch so klein war, hatte sie beschlossen, damit zu warten, bis sich die Situation natürlich ergäbe, anstatt mich mit dem Verlust gleich an diesem Morgen beim Aufwachen zu konfrontieren. Sie und mein Vater entschieden, mit mir mittags essen zu gehen und mir dann die Botschaft beizubringen.
Wir gingen zu einem dieser Familienrestaurants und saßen zusammen. Nachdem wir bestellt hatten, nahm meine Mutter meine Hand.
„Kyle“, sagte sie, „das ist jetzt sehr wichtig. Ich muss dir etwas Trauriges mitteilen. Oma ist in den Himmel gegangen.“
Ich konnte das überhaupt nicht verstehen. Ich hatte eine grundlegende Vorstellung dessen, was mit Himmel gemeint war, aber ich dachte, dass Menschen dahin gehen, die sterben müssen.
„Nein, ist sie nicht“, widersprach ich meiner Mutter. „Ich sah sie letzte Nacht.“
„Das muss ein Traum gewesen sein“, sagte mir meine Mutter und drückte mich, „denn Oma ist gestorben.“
Das ergab keinen Sinn für mich, aber ich vertraute meiner Mutter. Ich wusste, dass sie mich nicht anlügen würde.
„Heißt das, dass ich sie nie wiedersehen werde?“, fragte ich und Tränen stiegen mir in die Augen.
„Ich fürchte, ja“, sagte Mutter und wurde auch traurig.
„Ich will aber!“, schrie ich. „Ich will Oma wiedersehen!“
„Ich weiß“, antwortete sie. „Ich möchte sie auch gerne wiedersehen, Kyle, aber das geht nicht. Es geht einfach nicht. Sie ist im Himmel. Sie ist jetzt weg, Kyle. Es tut mir so leid.“
Ich verstand das nicht. Oma war in der vergangenen Nacht in meinem Schlafzimmer gewesen, hatte mich gestreichelt und gesünder ausgesehen als noch vor Monaten und jetzt erzählte man mir, dass sie für immer gegangen war. Was war hier los?
Es war eine schreckliche Zeit. Obwohl Kinder den Tod ganz anders verarbeiten als Erwachsene und fast nahtlos von einem Gefühlszustand in den anderen gleiten können, fühlte ich eine Leere in mir, die nicht weichen wollte. Ob ich mich wohl besser gefühlt hätte, wenn ich damals schon gewusst hätte, was ich heute weiß? Ja, ganz sicher.
Wie das Jenseits beschaffen ist
Als ich klein war, sagte man mir, dass alle guten Menschen in den Himmel kommen. Das war ein beruhigender und liebevoller Glaube, und er brachte mir Disziplin bei, weil ich immer fürchtete, alle meine Frechheiten könnten bedeuten, dass ich nicht in den Himmel komme! Allerdings lernen in unserer Kultur manche Menschen von klein auf, dass der Tod etwas ist, vor dem sie Angst haben müssen. Das hilft uns nicht, wenn wir mit dem Tod von jemandem konfrontiert werden, dem wir uns nahe fühlen, besonders dann nicht, wenn wir das einem Kind erklären müssen.
Wenn Sie das jemals tun müssen, reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Gehen Sie die Sache ehrlich an, dann werden die Kinder Ihnen vertrauen. Erklären Sie ihnen, unsere Körper seien wie Autos. Sie tragen uns wie ein Fahrzeug, aber sie halten nicht ewig. Doch wenn ein Auto aufgibt, heißt das nicht, dass die Reise zu Ende ist.
Sagen Sie Ihrem Kind, dass der Kern dessen, was wir sind, in unserem Herzen ist. Wenn unser Körper nicht mehr funktioniert, wachsen der wirklichen Person, die wir sind, Flügel und sie geht an einen wunderschönen Ort, wo sie über unsere Familie wachen kann.
Es ist für Kinder sehr einfach, die Idee eines Lebens nach dem Tod zu akzeptieren, denn sie haben eine erstaunliche Vorstellungskraft. Sie werden das Wissen tröstlich finden und vielleicht stellen Sie fest, dass die Kinder sogar verlorene Familienmitglieder sehen. Erzählen Sie Ihren Kindern, dass ihre Familie sie im Himmel hören kann und sie möglicherweise auch ihre Familie hören können, wenn sie ganz genau hinhören. Seien Sie nicht zu verschämt oder zu verlegen, um mit ihnen über verstorbene Menschen zu sprechen. Kinder sind unglaublich offen. Sie nehmen allen Trost an, den es gibt, also seien Sie großzügig mit ihren Geschichten und Erinnerungen.
Wir halten an dem fest, was man uns als Kinder beigebracht hat, und daher liegt es in unserer Verantwortung als liebende und fürsorgliche Erwachsene sicherzustellen, dass unsere Kinder sich an den guten Dingen festhalten und nicht an den schlechten. Wenn sie an ein Leben nach dem Tode glauben, wird ihnen das dabei helfen, ihre Angst vor dem Tod zu verlieren. Wir müssen auf unserer Reise alle durch diese Phase gehen, warum also sollten wir unseren Kindern diesen Trost verweigern?
Erzählen Sie Ihren Kindern, dass sie einen bestimmten, unsichtbaren Engel zum Freund haben, der nur dazu da ist, sie ihr Leben lang zu beschützen. Wann immer sie etwas verlieren oder Angst haben oder traurig sind, können sie diesen bestimmten Engel um Hilfe fragen. Wenn sie nur an diesen Engel denken und ihn im Kopf um Hilfe fragen, wird der Engel nach ihnen sehen.
Geben Sie Ihren Kindern Trost und Liebe, wann immer Sie können. Umgeben Sie sie mit guten Botschaften und ermutigen Sie sie, die spirituelle Seite ihrer Existenz anzunehmen. Wenn Sie das tun, geben Sie ihnen so viel mehr als materielle Güter - Sie geben Ihnen Friede und Zufriedenheit. Kann man sich mehr wünschen?
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Überall ist Liebe
Nicht lange nach dem Tod meiner Großmutter wurde mein West Highland Terrier Tora von einem anderen Hund angefallen und bekam eine Infektion. Tora war mein ganzes Leben lang bei mir gewesen und ich war untröstlich bei dem Gedanken, dass sie mich möglicherweise auch verlassen musste.
Als sie starb, begann ich nachts merkwürdige Geräusche zu hören, und ich glaubte, es sei Tora, die mich um Hilfe rief. Ich war sehr erschüttert, aber es wurde noch schlimmer, als die Geräusche sich in meinem Zimmer zu bündeln schienen. Es gab tiefe, murrende Töne, die mir Angst machten. Es klang nach Keuchen und Würgen. Alles war so unheimlich und bedrohlich und ich verstand einfach nicht, was geschah. Heute weiß ich, dass Tora nur versucht hatte, mir eine Botschaft zu schicken und dass es nichts gab, wovor ich hätte Angst haben müssen. Aber diese Erlebnisse waren für einen vierjährigen Jungen traumatisch.
Dann begann ich, Bilder zu sehen - Umrisse von Menschen und Energie, die sich bewegte, selbst in einem völlig dunklen Raum. Ich kann das noch immer sehen, aber es beschäftigt mich nicht mehr, denn ich weiß ja nun, was dabei passiert. Damals war ich völlig verwirrt. Sahen und hörten andere Kinder auch diese Dinge? Ich bekam eine Jurassic-Park-Nachtlampe, die mir helfen sollte, aber sie konnte es nicht einmal ansatzweise