Streiten lernen. Hermann Kügler

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Streiten lernen - Hermann Kügler Ignatianische Impulse

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Anteil und mein Anliegen und was ist Anteil und Anliegen des oder der anderen? Was möchte ich ändern und welche Zielvorstellungen habe ich? Welche Schritte sind möglich in Richtung einer Lösung? Was will ich selber dazu beitragen?

      Solch aktives Involviert-Sein sowohl in der Sache als auch in der Beziehung wird den meisten Menschen vermutlich nicht auf Anhieb gelingen und lässt sich auch nicht einfach mit einem Willensbeschluss erreichen. Kein Mensch ist in allen Streit-Situationen integer wie Mutter Teresa, klug wie Marc Aurel und durchsetzungsfähig wie ein Bulldozer. Sich an einem solchen Ideal messen zu wollen ist gänzlich unrealistisch.

      Wie findet man ein halbwegs realistisches Selbstbild über eigene Möglichkeiten und Grenzen? Die ignatianische Spiritualität und insbesondere die Spiritualität der Exerzitien kann dazu eine Hilfe sein. Ignatius von Loyola selbst war ein kämpferischer Mensch.2 Als baskischer Adliger war er in einem entsprechenden Milieu groß geworden. Ehre und Ruhm – vor allem durch Turniere u.Ä. – waren seine Lebensziele, als er jung war.

      Die Wende brachte eine Kriegsverletzung. Durch den Todeskampf hindurch, durch die Lektüre des »Lebens Jesu« und der Lebensbeschreibung der kirchlichen Heiligen änderten sich langsam für Ignatius das Kampfziel und die Kampfweise. Er wurde – so schreibt er selber – wie ein blinder Schüler in die Schule Gottes genommen, als er noch keine Ahnung hatte, was »Demut, Liebe und Geduld« seien. Seinen Degen hängte er in einem Marienheiligtum auf.

      Zeit seines Lebens hatte er Mühen und Kämpfe zu bestehen. Neunmal war er von der Inquisition angeklagt. Auf schwierigen Reisen zu Schiff und durch viele Kampfgebiete hindurch, als Spion verdächtigt, verhaftet und in Ketten gelegt, geriet er oft in Todesgefahr. Er kämpfte um seine soziale Position, um die Zuneigung von Frauen, um sein Selbstbild, um Gesundheit, um einen gnädigen Gott, gegen Selbstmordgedanken, um kirchliche Anerkennung, um Gewinnung von Gefährten und vor allem um und für Menschen und deren »Heil«.

      Dabei beherrschte er die Kunst des konstruktiven Streitens und der Konfrontation in hohem Maße. Den Orden, den er gründete, sah er in der Nachfolge des »kämpfenden Jesus«. Seine Mitbrüder schickte er dorthin, wo die Lage in Kirche und Welt besonders schwierig und herausfordernd war. Für ihre Aufgaben und Aufträge sind sie vorbereitet durch die Erfahrungen der Exerzitien.

      Zugleich ist Ignatius sehr realistisch, wenn es darum geht, sich und andere nicht zu überfordern. Schmerzliche Erfahrungen haben ihn gelehrt, die eigenen Grenzen zu respektieren und mit sich selbst und anderen barmherzig umzugehen. Von niemandem soll etwas verlangt werden, was über die eigene Fassenskraft geht. Er respektiert die Einmaligkeit und Einzigartigkeit eines jeden Menschen und ist überzeugt davon: »Es gibt keinen größeren Fehler in den geistlichen Dingen, als die anderen nach sich selbst leiten zu wollen.«

      Deswegen geht es in der Anfangsphase eines spirituellen Weges um eine realistische Sicht eigener Möglichkeiten und Grenzen, eigener Verletzungen und Hindernisse. Ignatius ist überzeugt: Solange sich jemand mit den Verletzungen des eigenen Lebens nicht ausgesöhnt und seine zwischenmenschlichen Beziehungen nicht geklärt hat, soll er sich nicht mit Überlegungen befassen, ob er »unter dem Banner des Kreuzes Christus nachfolgen will«.

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