Auf Seinen Knien. Shanae Johnson

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Auf Seinen Knien - Shanae Johnson

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Soldaten sind eine Gruppe Männer”, erwiderte Haskell, „von denen keiner verheiratet ist.“

      Dylan verstand nicht, wieso das ein Problem sein konnte. Er kaufte schließlich ein Stück Land und keinen Freizeitpark. Warum kam es darauf an, wer auf diesem Land lebte?

      „Wie können wir dieses Problem lösen?”, fragte Fran, der immer praktisch dachte. „Können wir die Klausel ändern?”

      „Das wird mehrere Monate dauern, und Sie müssen währenddessen das Land verlassen“, sagte Haskell. „Ich nehme nicht an, dass einer von Ihnen vorhat, demnächst zu heiraten?“

      Kapitel Vier

      „Ich habe zwei Hunde durchgehen lassen, obwohl im Vertrag eindeutig steht, dass nur ein kleiner Hund erlaubt ist. Im Verlauf der letzten zwei Jahre haben Sie sich vier Hunde angeschafft, und nur zwei davon sind klein.“

      Maggie wiegte einen ihrer kleinen Hunde in den Armen, während sie ihrem Vermieter zuhörte. Soldier hatte ihre Vorderpfote verloren, nachdem sie von einem Auto angefahren worden war. Sie war während Maggies erstem Monat dort in die Tierklinik gebracht worden. Sie hatte Soldier retten können, indem sie ihr zerquetschtes Bein amputiert und ihr beigebracht hatte, wie man auf drei Beinen läuft. Der kleine Hund war wieder zu Kräften gekommen, doch niemand hatte sie abgeholt oder wollte ihr ein neues Zuhause schenken. Daher hatte sie eingeschläfert werden sollen. Doch irgendwie war sie vor ihrem Rendezvous mit dem Tod wie von Zauberhand aus der Tierklinik verschwunden.

      Maggie setzte Soldier auf den Parkettboden in ihrem Flur. Ihre Krallen klackerten, als sie den Gang hinablief. Offensichtlich schätzte sie Mr. Hurleys Gesellschaft genauso wenig wie er die ihre.

      Die drei anderen Hunde, die Mr. Hurley gemeint hatte, hielten Abstand. Normalerweise waren sie sehr freundlich und begrüßten jeden neuen Menschen überschwänglich, sobald jemand an der Tür läutete oder sie draußen unterwegs waren. Doch sie wussten instinktiv, dass Mr. Hurley nicht der Typ war, der gern mit einem Hund befreundet war.

      „Und jetzt haben Sie einen fünften?“, wollte Mr. Hurley wissen.

      Der fünfte Hund kauerte unter ihrem Couchtisch. Er hatte sich gut von seiner Operation erholt und war am nächsten Tag wach und neugierig gewesen. Maggie hatte ihn an einen Hunderollstuhl geschnallt, den sie selbst gebaut hatte. Der Hund hatte nur einen einzigen Tag gebraucht, um zu lernen, wie das Gerät funktionierte. Mittlerweile flitzte er damit durch ihre kleine Wohnung. Maggie hatte ihn Spin genannt.

      Sie ging hinüber und hob Spin hoch. Dann drehte sie sich mit ihrem gewinnendsten Lächeln wieder zu ihrem Vermieter um. Das war alles, was sie sich noch leisten konnte, seit sie ihre Arbeit verloren hatte, mit deren Lohn sie ihre Miete hätte bezahlen können. Sie hoffte, das niedliche Gesicht des Irish Terrier würde Mr. Hurley freundlicher stimmen.

      „Sie haben Ihnen nie irgendwelche Probleme bereitet“, sagte sie, während sie Spins Gesicht seitlich kraulte. Der Hund leckte ihr dankbar übers Gesicht und steckte dann seinen Kopf unter ihr Kinn. „Sie merken ja kaum, dass sie überhaupt da sind.”

      Ihre Hunde bellten nicht viel. Maggie nahm an, dass sie gelernt hatten, dass Bellen mit Schlägen quittiert wurde. Also waren sie meistens still.

      Sie erwähnte nicht, dass Stevie, ihr halbblinder Rottweiler, die Schränke im Bad zerkratzt hatte. Oder dass Sugar, ihr an Diabetes leidender Golden Retriever, sich schon so oft im Schlafzimmer übergeben hatte, dass Maggies Nase es nicht mehr ignorieren konnte.

      Aber das war auch nicht nötig. Mr. Hurley ließ sich von keinen ihrer unschuldigen Hundeaugen erweichen.

      „Darum geht es nicht. Sie halten sich nicht an die Regeln. Bei zwei Hunden hätte ich ein Auge zugedrückt, aber nicht bei fünf. Wenn Sie sich nicht an die Regeln halten und sich auf einen kleinen Hund beschränken, müssen Sie sich eine andere Wohnung suchen.“

      „Das können Sie nicht ernst meinen! Ich kann mich nicht zwischen meinen Hunden entscheiden.“

      „Suchen Sie ihnen ein gutes Zuhause bei einer anderen Familie.”

      Das hatte schon beim ersten Mal nicht geklappt. Deswegen waren sie ja überhaupt zu Maggies Hunden geworden. Die meisten alleinstehenden Berufstätigen und Familien mit Kindern wollten keine älteren oder behinderten Tiere. Alle wollten junge Welpen, die auf allen vier Beinen herumrennen konnten und genug Energie hatten, um einen Ball zu fangen.

      Maggie wusste aus Erfahrung, dass sie die Hunde auch nicht ins Tierheim bringen konnte, während sie sich eine neue Wohnung suchte. Dort würden sie noch vor Ende der Woche eingeschläfert werden. Wenn sie überhaupt jemals eine neue Arbeit finden sollte, mit der sie das Dach über ihrem Kopf, das Futter in den Näpfen und die Medikamente für ihre Hunde würde bezahlen können.

      Was sollte sie nur tun?

      Mr. Hurley ging ohne ein weiteres Wort davon. Er tat, als hörte er ihren Protest nicht.

      Die Nachricht war ein herber Schlag. Einer, von dem sie gewusst hatte, dass er irgendwann kommen würde. Sie hatte den Vertrag schon vor einer ganzen Weile gebrochen. Aber sie hatte nicht gedacht, dass er sie tatsächlich hinauswerfen würde. Nun war ihre Zeit abgelaufen. Sie hatte keine Arbeit mehr und würde nun auch noch ihre Wohnung verlieren.

      Aber sie würde nicht aufgeben. Sie gab nie auf. Ganz gleich, wie hoffnungslos die Lage war. Es würde immer einen Weg geben.

      Maggie lud ihre Hunde einen nach dem anderen in ihren Pickup. Sie musste jeden Hund in eine eigene Box setzen, wenn sie fuhr, damit sie sich nicht noch mehr verletzten. Soldier, der Chihuahua, Star, der Mops und Spin kamen auf die Ladefläche. Spin war alles andere als begeistert, dass er eingesperrt wurde, und fing an zu winseln. Maggie nahm sich einen Moment Zeit, um ihn mit einem Kauspielzeug zu beruhigen. Dann setzte sie Sugar, den Golden Retriever, auf den Rücksitz und führte Stevie, ihren halbblinden Rottweiler, zur Ladefläche.

      Nachdem sie alle eingeladen hatte, setzte sie sich ans Steuer und fuhr zum einzigen Ort, der ihr in diesem Moment in den Sinn kam: der Kirche. Sie brauchte dringend ein Wunder, um sich aus dieser Klemme zu befreien.

      Die Kirche lag versteckt in einer unbelebten Gegend der Stadt, als wäre sie ein Geheimnis. Doch die Gemeinde hatte eine gute Größe. Das war schon immer so gewesen, seit Maggie als Jugendliche angefangen hatte, dorthin zu gehen. Direkt neben der Kirche stand das kalte, graue Kinderheim, in dem Maggie den Großteil ihrer Kindheit verbracht hatte. Neben der Kirche, die mit ihren roten Backsteinen und ihrem weißen Anstrich in die Welt hinausstrahlte, wirkte es wie seine schäbige, unansehnliche Schwester.

      In der Kirche hatte Maggie in ihren dunkelsten Stunden Trost gefunden. Zuerst hatte sie dafür gebetet, dass Gott ihr ihre Eltern zurückbringen sollte. Als diese Gebete nicht erhört worden waren, hatte sie für neue Eltern gebetet, die sie lieben würden. Doch selbst als diese Gebete nicht so erhört worden waren, wie sie gehofft hatte, hatte Maggie nicht aufgegeben. Denn irgendwann, während sie in den Kirchenbänken auf den Knien gelegen hatte, hatte sie sich umgeschaut und gemerkt, dass die Menschen in dieser Kirche zu ihrer Familie geworden waren.

      Maggie bog auf den Parkplatz hinter dem Kirchengebäude ein. Sie holte ihre Hunde einen nach dem anderen aus dem Auto und ging mit ihnen zu der Grasfläche, auf der im Sommer stets viele Picknicks stattfanden. Pastor David hatte Hunde geliebt. Er und Maggie hatten sich über ihre Liebe zu Tieren angefreundet, als Maggie noch ganz jung gewesen war. Sie hatte gehofft, dass Pastor David sie adoptieren würde. Doch er war nicht verheiratet gewesen und sein Leben lang allein geblieben.

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