Keine Cupcakes für Bad Boys. Isabella Lovegood

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Keine Cupcakes für Bad Boys - Isabella Lovegood

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fest und Mario verschluckte sich prompt. Sie kicherte. »Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken! Mein Vater ist ärztlicher Leiter und Teilhaber einer Kinderwunsch- und Gebärklinik. Eigentlich hätte ich auch Ärztin werden sollen, aber ich hab einfach nicht das Zeug dazu. Jetzt bin ich Verwaltungsassistentin in der Klinik. Das war ein harter Schlag für ihn, besonders weil Tom, mein älterer Bruder, sich auch nicht für Medizin interessiert, sondern ein Techniker durch und durch ist.«

      »Man kann es seinen Eltern nicht immer recht machen«, stellte Oliver trocken fest. »Ich hätte in die Autowerkstatt meines Vaters einsteigen sollen, aber ich kann mit Zahlen eindeutig besser umgehen als mit Werkzeug. Womit verdienst du deine Brötchen?«, fragte er Caro, die als Einzige noch nichts von sich erzählt hatte.

      »Ich bin tierärztliche Assistentin. Mein Traumberuf wäre Tierärztin gewesen, aber es hat nicht sollen sein.«

      »Warum nicht?«

      Erleichtert stellte Mario fest, dass sein Freund zunehmend seine Rolle vergaß und seine Miene so offen wurde, wie es sonst seine Art war.

      »Meine Mutter war alleinerziehend. Wir hätten das finanziell nicht geschafft.« Caro sagte es leichthin, trotzdem war spürbar, dass es ihr noch immer leidtat. »Das Wichtigste ist für mich, Tieren helfen zu können.« Sie biss ein kleines Stück ab und kaute nachdenklich. »Manchmal bin ich ganz froh, keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen zu müssen, sondern einfach nur zu unterstützen.«

      »Da musst du aber auch mit Menschen gut umgehen können«, stellte Mario anerkennend fest. »Die Frauchen und Herrchen befinden sich bestimmt auch manchmal in einer Ausnahmesituation. Das stelle ich mir schwierig vor. »

      Caro nickte. »Ja, das stimmt. Mitfühlend zu sein und sich gleichzeitig nicht von ihrer Aufregung anstecken zu lassen, ist oft eine Herausforderung.«

      Überraschend schnell verschwanden die Pizzastücke, während sie sich unterhielten. »Oh, ich muss mal sehen, was der Nachschub macht. Ich hoffe, ihr habt noch Hunger!« Caro sprang auf und kehrte kurz darauf mit einer weiteren Ladung zum Tisch zurück.

      »Das schmeckt unglaublich lecker!«, stellte Sonja fest und griff zu.

      »Gut, dass wir heute schon im Fitnessstudio waren«, stellte Mario grinsend fest. »Da können wir uns ein paar Extrakalorien erlauben.«

      »Ja, du überhaupt«, ätzte sein Freund. »Du hast ja nur das halbe Trainingsprogramm absolviert.«

      »Jeder, wie er kann. Wir haben doch gerade erst damit angefangen. Ich muss mich langsam steigern«, verteidigte sich Mario gutmütig.

      »Bloß nicht zu viel«, rutschte Caro heraus.

      »Ja, genau. Du bist ja der Meinung, Oliver sieht gut aus, so wie er ist.« Sonja handelte sich für ihre Indiskretion einen bösen Blick von ihrer Freundin ein, deren Wangen einen rötlichen Schimmer bekommen hatten. »Obwohl ja eine gewisse Ausdauer durchaus wünschenswert ist.« Sie zwinkerte den Männern anzüglich zu.

      »Könnte es sein, dass du den Wein nicht verträgst?«, erkundigte sich Carolin spitz. »Vielleicht solltest du auf Wasser umsteigen.«

      »Nein, das hat nichts mit dem Alkohol zu tun. Du weißt doch, ich benehme mich ganz gern etwas daneben. Das ist viel lustiger als streng nach Protokoll.« Sie lächelte Oliver und Mario zu. »Oder habt ihr es lieber steif und langweilig? Ich kann auch anders.« Sie nahm die Ellenbogen vom Tisch, straffte den Rücken und machte den Nacken lang. Sie nahm einen winzigen Bissen von ihrer Pizza, während sie die Finger geziert abspreizte. »Meine Mutter legt sehr viel Wert auf standesgemäßes Verhalten«, sagte sie dann in hochnäsigem Tonfall. »Schließlich gehören wir zur besseren Gesellschaft. Sie stammt aus deutschem Adel und bildet sich weiß Gott was darauf ein. Dabei will sie mit der ganzen Familie eigentlich nichts mehr zu tun haben. Bisschen schizophren, wenn ihr mich fragt!« Während sie sprach, kehrte sie zu ihrer normalen Redeweise zurück und fuchtelte unmissverständlich vor ihrer Stirn herum, um auszudrücken, was sie von den Ansichten ihrer Mutter hielt. »Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie nervig sie sein kann!«

      »Das Schöne am Erwachsensein ist, dass wir uns von unseren Familien abnabeln und unser Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten können.« Oliver machte den Eindruck, als ob er seinem Elternhaus recht gerne entflohen war.

      »Das sagt sich so leicht. Ich wohne ja zu Hause, also habe ich mich nach ihren Vorgaben zu richten.«

      »Warum das denn, wenn es dich so nervt?«, fragte Mario erstaunt.

      »Das Haus ist riesig und es stand nie zur Debatte, dass Tom oder ich ausziehen sollten.«

      »Ist dir der goldene Käfig doch lieber, als dich selbst um alles zu kümmern?« Oliver grinste etwas provokant und Carolin fiel in diesem Moment auf, wie nett und umgänglich er die letzte halbe Stunde gewesen war.

      Sonja starrte ihn an. Sogar das Pizzastück in ihrer Hand hatte sie vergessen. »Du hast recht! Warum bin ich selbst nie auf die Idee gekommen? Ich meine, ich bin fünfundzwanzig! Da braucht sich doch niemand zu wundern, wenn ich auf eigenen Beinen stehen will, oder?« Sie wirkte plötzlich sehr aufgeregt. Hektisch wischte sie sich eine zarte Haarsträhne aus der Stirn. »Oh Mann, das fühlt sich gut an! Ich werde mir eine eigene Wohnung suchen!«

      »Überstürze nichts«, versuchte Carolin, ihre Freundin zu bremsen. Sie hatte oft genug miterlebt, dass sie zu unüberlegten Handlungen neigte.

      Sonja grinste vergnügt. »Ich doch nicht! Mama kriegt die Krise, wenn sie mich aus ihren Fängen entlassen muss!«

      Mario verteilte den letzten Rest des Rotweins auf die Gläser und Oliver betrachtete sein fast leeres Glas etwas missmutig. »Was haltet ihr davon, wenn ich Nachschub hole? Ich hab noch welchen.« Er wartete ihre Antwort gar nicht ab, sondern war schon aufgestanden und auf dem Weg zur Tür. Carolin folgte ihm.

      »Warte, das Schloss klemmt ein wenig, da gibt es einen Trick.« Mit einer Hand zog sie die Tür an der Klinke zu sich heran, während sie den Schlüssel umdrehte. Trotzdem knackte es bedrohlich.

      »Das gehört geölt, dann geht es leichter. Irgendwann brichst du sonst den Schlüssel ab«, stellte Oliver fest. »Außerdem muss man das hier festschrauben, sonst hast du irgendwann die Klinke in der Hand.«

      Als er aus seiner Wohnung kam, trug er die Weinflasche unter den Arm geklemmt und in der Hand hatte er eine kleine Sprayflasche und einen Schraubenzieher.

      »Nimm mir bitte mal den Wein ab«, wies er sie an, dann zog er die lose Schraube an und sprühte in das Türschloss. Prüfend bewegte er den Schlüssel einige Male hin und her. Nun ließ er sich beinahe geräuschlos drehen.

      »Besser«, nickte er befriedigt und legte das Werkzeug auf dem Schuhschrank ab. »Was?«, fragte er, als er Carolins überraschten Gesichtsausdruck bemerkte.

      »Anfangs hielt ich dich für einen ziemlichen Miesepeter, aber du scheinst ja richtig nett zu sein!«

      Seine Miene verfinsterte sich so plötzlich, als hätte jemand einen Schalter betätigt. »Quatsch. Bin ich überhaupt nicht!«

      Er riss ihr die Weinflasche aus der Hand und ließ sie völlig verdutzt stehen. Kopfschüttelnd folgte sie ihm ins Wohnzimmer.

      »Seht mal, zwei Stücke haben wir euch übrig gelassen.« Mario deutete auf die Reste. »Die Pizza war sensationell, Carolin! Großes Kompliment.«

      Oliver

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