Keine Cupcakes für Bad Boys. Isabella Lovegood

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Keine Cupcakes für Bad Boys - Isabella Lovegood

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sind doch die Männer, das ist ja erwiesen.« Nun hatte er wieder den arroganten, kühlen Tonfall angeschlagen und Mario verdrehte die Augen.

      »Ja, du besonders! Letztens sind dir sogar die Würstchen beim Wärmen im Wasser aufgeplatzt«, erinnerte er ihn.

      »Männer brauchen nicht zu kochen. Da findet sich doch immer jemand, der das erledigt. Als Gegenleistung für ein bisschen körperliche Zuwendung und Schmeicheleien.«

      Die beiden Frauen sahen sich fassungslos an.

      »Sag mal, ist bei dir eine Schraube locker?«, fand Sonja als Erste die Sprache wieder. »Hast du deinen netten Zwilling in der Wohnung eingesperrt?«

      »Es gibt keine ›nette‹ Ausgabe von mir.« Oliver spuckte das Wort förmlich aus. »Nur mich. Wer nett ist, bleibt übrig. Nett sind nur Idioten. Richtige Männer nehmen sich, was sie haben wollen.«

      »Wer hat dir denn diesen Schwachsinn eingeredet?«, wollte sie wissen.

      »Wenn du das wirklich denkst, bist du bei mir an der falschen Adresse«, stellte Carolin fest. »Ich habe von solchen Typen die Nase gestrichen voll. Besonders seit ich mitbekommen habe, wie sich das längerfristig auswirkt, wenn man sich zu viel gefallen lässt.«

      »Was meinst du?«, hakte Mario nach.

      »Meine Mutter ist auf einen totalen Macho hereingefallen. Anfangs fand sie es schön, eine starke Schulter zum Anlehnen zu haben, nachdem wir uns viele Jahre alleine durchkämpfen mussten. Aber er wurde immer bestimmender und jetzt ... Er hat sie komplett umgedreht und sie ist kaum mehr wiederzuerkennen.« Während sie erzählte, wurde ihr wieder bewusst, wie sehr sie das alles belastete. »Nun macht sie keinen Schritt mehr, ohne ihn zu fragen. Er bestimmt, was sie anziehen soll, was sie kocht und mit wem sie sich treffen darf. Sie hat ihm zuliebe ihre Haare blond gefärbt, und er hat sie dazu überredet, ihre Lippen aufspritzen und den Busen vergrößern zu lassen. Kohle hat er ja genug. Von der starken Frau, zu der ich mal aufgesehen habe, ist nichts mehr übrig.« Sie kämpfte mit den Tränen. Sonja legte ihre Hand auf Carolins, während diese weitersprach. »Ich kann Frank nicht ausstehen, doch ich wollte sie auch nicht mit ihm alleine lassen. Aber natürlich hat er darauf gedrängt und sie unter Druck gesetzt, dass ich wegmusste.«

      »Das ist wirklich Scheiße, tut mir leid!« Mario war echt betroffen und froh, dass sein Freund den Mund hielt. ›Wenn er noch so einen Macho-Spruch loslässt, schmeißt uns Carolin raus. Völlig zu Recht!‹

      Stattdessen griff Oliver nach seinem Glas und leerte es mit einem Zug. »Er hat sie zu seiner Marionette gemacht. Wie erbärmlich«, sagte er in die entstandene Stille hinein. »Jemanden zu unterdrücken, ist kein Zeichen von Stärke.«

      Die Mädchen sahen zuerst ihn, dann einander verblüfft an. Seine Aussagen waren so konträr, dass sie sich langsam fragten, was mit ihm nicht stimmte. Sonja hatte das Bedürfnis, die Situation aufzulockern.

      »Wer will Dessert? Wir haben gemeinsam Cupcakes gebacken. Na ja, von mir stammt die Verzierung ...«

       Kapitel 5

      Carolin zog den Reißverschluss ihres hellblauen Arbeitskittels hoch. Matthias fand, dass nüchternes Weiß zu einschüchternd für eine Tierarztpraxis war. Aus dem Wartebereich war das anklagende Miauen einer Katze zu hören, als die Türglocke einen Neuankömmling ankündigte. Sie drückte auf den Öffner und schob den kleinen Vorhang zur Seite, damit sie durch die Scheibe ins Wartezimmer sehen konnte. Überrascht erkannte sie Oliver und registrierte, dass sich ihr Herzschlag ein wenig beschleunigte. Mit keinem Wort hatte sie erwähnt, bei welchem Tierarzt sie arbeitete. Es musste also Zufall sein, dass er ausgerechnet hier auftauchte. Seit dem etwas seltsam verlaufenen Pizza-Abend vor zwei Tagen hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Gleichzeitig mit ihm war eine ältere Dame eingetreten, die einen kleinen Hund auf dem Arm trug, der vor Schmerzen winselte.

      Herr Doktor Wasner trat vom hinteren Bereich der Praxis ein, wo sich seine Wohnräume befanden.

      »Guten Morgen, Caro. Dann gehen wir`s mal an!«, meinte er gut gelaunt. »Was steht an?«

      Sie arbeitete gerne für ihn. Es war deutlich zu spüren, dass er seine Arbeit liebte, und nur sehr selten brachte ihn etwas aus der Ruhe.

      »Eine Katze wartet auf ihre jährliche Impfung. Aber soeben scheint ein Notfall hereingekommen zu sein.« Sie sah ihn fragend an.

      »Na, dann sehen wir uns den zuerst an.« Er ging selbst zur Tür und begrüßte die Wartenden. »Was ist passiert?«, fragte er die sichtlich aufgeregte alte Dame.

      »Der junge Mann hat meine Sissy angefahren und jetzt kann sie nicht mehr laufen!«

      Carolin erschrak und sie fragte sich sofort, wie das wohl passiert war. Doch zunächst war nur wichtig, dem Hund zu helfen. Der Tierarzt wandte sich an die Katzenbesitzerin, die schon länger wartete, aber die nickte nur verständnisvoll. Dann bat er Oliver und die Hundehalterin ins Behandlungszimmer. Caro schloss die Tür hinter ihnen. Sie warf ihrem Nachbarn nur einen schnellen Blick zu und stellte fest, dass er blass war und der Schreck ihm in den Gliedern zu sitzen schien. Dann lenkte sie ihre Aufmerksamkeit vollkommen auf die kleine Patientin und ihre Arbeit. Behutsam und mit kundigen Griffen tastete Matthias den zitternden Körper ab. »Ah, ich denke, das haben wir gleich. Caro, hältst du sie vorne?«

      Carolin legte beide Hände um Brustkorb und Kopf des Hundes und fixierte ihn an ihrem Bauch. Es gab einen kurzen Ruck, Sissy jaulte für einen Moment auf, dann war sie still. Der Tierarzt untersuchte die Hüfte noch einmal und nickte dann befriedigt. »Das Bein dürfte durch den Aufprall aus dem Hüftgelenk gesprungen sein. Ich habe es wieder eingerichtet. Lass sie mal los, Carolin.«

      Der Hund machte einige vorsichtige, trippelnde Schritte auf dem Behandlungstisch, als ob er der Sache noch nicht so ganz traute, dann fing er an, mit dem Schwänzchen zu wedeln und Caros Hand abzulecken.

      »Beim Herrn Doktor musst du dich bedanken, Süße, nicht bei mir«, lachte sie erleichtert und streichelte das Tier.

      »Ist wieder alles in Ordnung?«, fragte die alte Dame ungläubig.

      »Es sieht so aus. Wahrscheinlich hat sie auch eine leichte Prellung, aber mit ein bisschen Schonung wird das schnell wieder. Lassen Sie sie in den nächsten Tagen nirgends hinaufspringen und keine Treppen steigen, bis sich das Gelenk wieder vollkommen stabilisiert hat«, gab er freundlich seine Anweisungen.

      »Sie sind noch nicht in unserer Kartei, oder?«, fragte Caro nun und nahm hinter dem Pult mit dem Computer Platz, das sich im selben Raum, gleich neben der Tür zum Wartezimmer, befand.

      »Nein, noch nicht, aber ich komme beim nächsten Impftermin sehr gerne wieder hierher.« Sie lächelte dem jungen Tierarzt begeistert zu.

      Oliver hatte die ganze Zeit nichts gesagt. Nun trat er an den Tresen. »Die Rechnung für die Behandlung übernehme ich. Schließlich war es ja meine Schuld, dass wir überhaupt hier gelandet sind.« Es war ihm sichtlich unangenehm, so vor Caro zu stehen.

      »Nein, das war es nicht«, erwiderte die Hundehalterin kleinlaut. Er sah sie überrascht an. »Ich weiß, ich hab Sie dafür verantwortlich gemacht, aber das war nur im ersten Schock. Eigentlich hätte ich Sissy besser festhalten sollen.« Sie wandte sich erklärend an Caro und den Arzt. »Ich hatte mit einer Bekannten geplaudert und nicht darauf geachtet, dass die Leine zu lang war. Die Kleine lief zwischen zwei Autos hindurch bis auf die Fahrbahn. Der junge Mann konnte sie gar nicht rechtzeitig sehen.« Sie lächelte Oliver entschuldigend an. »Es war

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