Classic Cocktails. Cihan Anadologlu

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Classic Cocktails - Cihan Anadologlu

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von Wacholderschnaps steuerfrei, der Import französischer Alkoholika hingegen mit hohen Steuern belegt. Englische Soldaten, die Wacholderschnaps auf die Insel brachten, gaben ihm den Namen Gin. Ein Gesetz von 1690 legte fest, dass Gin nur aus englischem Getreide destilliert und produziert werden darf.

      Um das 18. Jahrhundert destillierte man in England viele harte und raue Brände mit hohem Alkoholgehalt unter der Bezeichnung »Gin«. Da Gin billig hergestellt werden konnte, war er in den unteren Gesellschaftsschichten sehr beliebt – die Menschen fingen an, so viel Gin zu trinken, dass ein normales Leben nicht mehr möglich war. Immer häufiger waren sie betrunken und konnten ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Teilweise überstieg die Sterberate sogar die Geburtenrate. Durch diese »Gin-Krise«sah sich die Regierung gezwungen einzugreifen, indem sie die Steuern anhob und die Produktion des Getränks sowie seinen Konsum künstlich verteuerte.

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      1791 regulierte der sogenannte Gin Act nicht nur dessen Qualität und Herstellung, sondern brachte den Gin auch in die Kreise der Oberschicht. Zahlreiche Destillerien tüftelten an neuen Rezepturen, vor allem im Vorort Finsbury. Gerade dort, wo es klares Quellwasser gibt, entwickelte sich auch der London Dry Gin, der durch eine vierfache Destillation in Kupferkesseln seinen runden und trockenen Geschmack erhält.

      Und so entwickelte sich der Gin zu einer hochwertigen Spirituose, deren Erfolgsgeschichte bis heute fortgeschrieben wird – wie man an den unzähligen Sorten gut erkennen kann. Er fördert den Geschmack anderer Cocktail-Zutaten und ist durch seine Vielseitigkeit meiner Meinung nach mit dem Whiskey zusammen die wichtigste Spirituose in jeder Bar.

      Gin-Rohstoffe

      Der Agraralkohol für die Herstellung von Gin wird aus beliebigen kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoff en gebrannt, meist Getreide oder Melasse. Der charakteristische Geschmack entsteht aus der Aromatisierung mit Gewürzen, darunter vor allem Wacholderbeeren und Koriander. Der Name leitet sich indirekt vom botanischen Namen des Wacholders, »Juniperus« ab; als Herkunftswort des Gin werden manchmal »juniper berries« genannt, der Großteil bezieht sich aber auf das niederländische Vorläufergetränk, den Genever.

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      Gin – Ursprung & Herstellung

      –Eine Spirituose mit Wacholdergeschmack, die durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, der entsprechende sensorische Eigenschaften aufweist, mit Wacholderbeeren (juniperus communis) gewonnen wird.

      –Der Mindestalkoholgehalt von Gin beträgt 37,5 % vol.

      –Bei der Herstellung von Gin dürfen nur natürliche und/oder naturidentische Aromastoffe gemäß Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe b Ziffern i und ii der Richtlinie 88/388/EWG und/ oder Aromaextrakte gemäß Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe c der genannten Richtlinie verwendet werden, wobei der Wacholdergeschmack vorherrschend bleiben muss.

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      Negroni

      »Einen Americano mit ein paar Spritzern Gin, bitte.« So begann die Erfolgsgeschichte eines der beliebtesten Aperitif-Cocktails der Welt – des Negroni. Graf Camillo Luigi Manfredo Negroni saß in seiner Lieblingsbar, dem Caffé Casoni in Florenz, und wollte eines Tages seinen Americano etwas kräftiger zubereitet haben, weshalb er Gin verlangte. Der damalige Bartender Fosco Bruno Sabatino Scarselli kam diesem Wunsch gerne nach, und von da an nannte man den Drink nach dem Grafen – Negroni.

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      3 cl Tanqueray No. 10 Gin

      3 cl Campari

      3 cl Belsazar Red Vermouth

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      GARNITUR

      Orangenzeste

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       ZUBEREITUNG Im Tumbler ca. 10 Sekunden vorsichtig verrühren. Orangenzeste über dem Drink ausdrücken und ins Glas geben.

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       Glas: Tumbler – Old-Fashioned-Glas

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       Caffé Casoni, Florenz; benannt nach dem Grafen Camillo Negroni

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      Martini Cocktail Original

      Der Großvater des Martini Cocktail – der Martinez – hat seinen Ursprung in den USA. Zubereitet wurde dieser mit süßem Wermut, dem obligatorischen Maraschino sowie Gin und Orange Bitters. Daraus entwickelte sich höchstwahrscheinlich der König der Cocktails, der Martini Cocktail. Trockener Wermut trifft auf Gin mit ein paar Spritzern Orange Bitters. Gerührt und nicht geschüttelt sowie mit einer Zitronenzeste, ist er der Drink, an dem sich die Besten messen lassen.

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      6 cl Tanqueray No. 10 Gin

      2 cl Belsazar Dry Vermouth

      2 dashes The Bitter Truth Orange Bitters

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      GARNITUR

      Zitronenzeste

      optional: Oliven an der Seite

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       ZUBEREITUNG Im Rührglas auf Eiswürfeln ca. 10 Sekunden vorsichtig verrühren und ins Glas abseihen. Zitronenzeste über dem Drink ausdrücken und ins Glas geben.

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       Glas: Coupe-Glas

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      Vermutlich Harry Johnson, Bartenders’ Manual

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      Gin Fizz

      Sommer, Sonne, Sonnenschein und dazu einen der besten Erfrischungsdrinks überhaupt: einen Gin Sour, verlängert im Highball-Glas und mit frischem Sodawasser. Nein, dies ist kein Tom Collins, denn der wird in einem größeren Glas mit mehr Soda und mehr Zitrone serviert – gerührt und nicht geschüttelt

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