Tor für die Liebe. Elena MacKenzie

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Tor für die Liebe - Elena MacKenzie

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nicht, was ich sagen sollte.

      »Sie haben noch Schaum in Ihren Haaren.«

      »Ich weiß«, murmelte ich und sah verzweifelt über Lucas Schulter zum rettenden Ausgang.

      »Ich wollte es nur gesagt haben.«

      »Danke.«

      »Um 18:00 Uhr ist das Training vorbei, dann gehen wir duschen. Um 19:00 Uhr gibt es Abendbrot. Wer nicht pünktlich ist, bekommt kein Essen.« Von den anderen Männern kam bestätigendes Murmeln. Ich wagte einen Blick aus den Augenwinkeln und sah in grinsende Gesichter.

      »Gut zu wissen, dann werde ich es zukünftig vermeiden, um 18:00 Uhr zu duschen«, entgegnete ich schnippisch, weil die Peinlichkeit langsam der Wut Platz machte.

      Mit dem Schaum in meinen Haaren flüchtete ich aus dem Duschraum in die Umkleide, wo ich mich mit meiner Kleidung im letzten Winkel versteckte und mich so schnell es nur ging anzog.

      Erst danach stürmte ich zu der Reihe Waschbecken hin, die sich auch hier befanden, und spülte meine Haare aus. Leider stand mein Conditioner noch immer im anderen Raum, gut bewacht von einer ganzen Horde nackter Männer. Was bedeutete, dass ich mit den krausen, buschigen Haaren leben musste, die ich eigentlich so sehr hasste. Aber ohne entsprechende Pflege waren meine Haare nun mal ein Albtraum. Ich war verschwunden, noch bevor der erste Spieler zurück in die Umkleide kam.

      Der Speisesaal war noch fast leer, als ich ihn betrat. Nur wenige Spieler hatten sich um zwei Tische herum zusammengefunden. Das war gut so, so konnte ich mich an einen leeren Tisch setzen und musste nicht befürchten, dass ich böse Blicke erntete. Zuerst hatte ich überlegt, das Essen einfach ausfallen zu lassen, aber dann würde ich morgen früh vor dem selben Problem stehen und zu jeder einzelnen Mahlzeit in den nächsten Tagen auch. Also hatte ich beschlossen, dass es das Beste war, mich gleich der Meute zu stellen. Und da jetzt noch fast niemand da war, hatte ich vielleicht sogar Glück und war fertig mit Essen, bevor die anderen hier eintrafen.

      Ich nahm mir ein Tablett und schob es die lange Selbstbedienungstheke entlang. An Auswahl mangelte es zumindest nicht. Es gab kalte Speisen und warme. Deftige und süße. Ich nahm mir einen Salatteller, aber da ich mich kannte, und Grünzeug es einfach nicht schaffte, so etwas wie ein Sättigungsgefühl bei mir aufkommen zu lassen, nahm ich auch noch eine heiße Tomatensuppe und etwas getoastetes Brot mit.

      Ich setzte mich an einen Tisch im hintersten Winkel und begann die Suppe zu löffeln. Mittlerweile war ich es schon gewohnt, dass niemand mich beachtete. Das würde meine Arbeit hier nicht erleichtern. Umso überraschter war ich, als Luca Rodari sich plötzlich mir gegenüber setzte. Er stellte sein Tablett vor sich ab und hielt mir grinsend meinen durchsichtigen Beutel mit meinen Shampoos entgegen.

      »Ich dachte, ich rette das vor den Männern, bevor noch einer von den Idioten auf die Idee kommt, sich blumige Düfte an den Körper zu klatschen.«

      »Danke«, sagte ich leise und sah Luca abwartend an. Der machte es sich auf seinem Stuhl bequem und ich zog erstaunt die Augenbrauen hoch.

      »Sie bleiben?«

      »Ja, ich wundere mich über mich selbst. Aber was soll es, ich kann ja nicht zulassen, dass Sie von allen wie Dreck behandelt werden, also wird es wohl das Beste sein, ich mache den ersten Schritt, indem ich Ihnen die Hand reiche.«

      »Sie müssen kein Mitleid mit mir haben«, sagte ich trotzig, statt die mir dargebotene Hand zu ergreifen. Eigentlich war ich jemand, der immer freundlich anderen Menschen gegenüber war. Zumindest versuchte ich das. Mein Vater hatte immer gesagt: Freundlichkeit ist die halbe Miete. Aber heute war mir die Freundlichkeit irgendwie abhanden gekommen. Und eigentlich hatte ich auch keine Lust, nach ihr zu suchen.

      Luca seufzte laut und steckte sich ein Stück Brötchen in den Mund, das er zuvor abgerissen und in mein Salatdressing getunkt hatte. »Joghurtdressing«, nuschelte er kauend. »Sie sollten die Gartenkräuter probieren. Sehr gut.«

      Ich schob ihm meinen Salatteller hin. »Bedienen Sie sich ruhig.«

      Bevor das alles passiert war, hatte Luca mir schon einmal bei einem Essen gegenübergesessen. Seine damalige Ehefrau an seiner Seite. Das war auf einer Spendengala gewesen. Man hatte die Rodaris, meinen damaligen Freund - einen Sportmoderator - und seine Begleitung – mich – an einen Tisch für vier Personen platziert. Es war ein netter Abend gewesen. Wir hatten uns gut unterhalten. Und ich hatte den Fußballer sehr sympathisch gefunden. Seine Frau weniger.

      Ich hatte schon damals das Gefühl, dass etwas zwischen den Beiden nicht stimmte. Aber vielleicht hatten sie nur an diesem Abend eine Meinungsverschiedenheit gehabt, die zwischen ihnen hing wie ein frostiger Windhauch. So was kam vor in einer Ehe. Auch meine Eltern hatten schlechte Tage.

      Später hatten wir uns auf der Geburtstagsfeier von Steven Behrens noch einmal getroffen, damals, als er noch mit Christine zusammen gewesen war. Diesmal war seine Frau nicht mitgekommen. Auch hier hatten wir uns wieder sehr gut unterhalten. Wir hatten sogar zusammen getanzt und ich hatte das Gefühl, dass er mit mir geflirtet hatte. Was ich natürlich nicht ernst genommen hatte, da ich ja wusste, dass er verheiratet war.

      »Danke, aber ich habe meinen eigenen«, entgegnete er mit einem provozierenden Lächeln und einem Funkeln in den Augen, das Hitze in meinem Magen entflammte. Ich schluckte trocken und ignorierte meinen hämmernden Herzschlag.

      »Ich habe kein Mitleid mit Ihnen«, kehrte er zum eigentlichen Thema zurück und aß von seinem eigenen Salat. »Ich denke nur, es wird nach über einem Jahr Zeit, die Sache zu vergessen. Es wird sich ja nicht vermeiden lassen, dass wir uns öfters über den Weg laufen.«

      »Die letzten Monate sind wir doch gut klargekommen. Sie haben mich nicht sehen müssen und ich Sie auch nicht.«

      »Dabei ist Ihr Anblick gar nicht so schrecklich, dass ich ihn nicht ertragen könnte.«

      Ich sah zu Luca auf und schob meinen Teller mit der Suppe weg. In seinen Augen stand zumindest keine Belustigung, also bestand die Möglichkeit, dass er sich gerade nicht lustig über mich machte. Und diese Möglichkeit verwirrte mich mehr, als wenn er sich lustig gemacht hätte. »Danke, Ihrer auch nicht.«

      »Wenn wir uns darin schon einig sind, dass wir beide uns attraktiv finden, dann könnten wir zum nächsten Schritt übergehen, dem Du. So können wir den Männern demonstrieren, dass wir Frieden geschlossen haben.«

      Ich schob etwas von meinem Salat in meinen Mund und musste Luca recht geben, das Dressing hätte besser sein können. »Ich habe nicht gesagt, dass ich Sie attraktiv finde.«

      »Ich denke, dass tust du. Ich war dabei, als du mich heute gemustert hast. Und ich rede nicht von der Musterung in der Dusche, sondern der im Regen. Als dein Gesicht einen nicht jugendfreien Ausdruck angenommen hat.«

      »Das hat mein Gesicht nicht. Und ich habe dem Du nicht zugestimmt.« Ich verstand nicht, was hier gerade passierte. Und ganz ehrlich, irgendwie fühlte ich mich, als würde ich gerade verarscht. Und das lag nicht zuletzt an den Blicken der anderen, die Luca und mich genau beobachteten. Was zur Hölle planten die Männer? Was auch immer es war, ich war mir sicher, es würde mir nicht gefallen.

      Luca beugte sich mit dem Oberkörper über den Tisch und sah mir direkt in die Augen, so dass sich ein Kribbeln über meine Haut ausbreitete und mein Atem stockte. »Das ist mir egal. Du hast mich nackt gesehen, wozu noch die Förmlichkeiten?«

      Ich schluckte trocken und wusste nicht, was ich erwidern sollte. »Warum ist es dir so wichtig, was die Männer

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