Eine sachliche Analyse des Bösen, das auf unserer Welt passiert!. Kathrin-Silvia Kunze
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Damit ist an diesem Punkt auch kein Leben, wie wir es kennen, mehr möglich, d. h. dieser Punkt bedeutet das Ende allen Lebens. Denn alles was lebendig ist, benötigt für seine mannigfaltigen Lebensvorgänge Energie. Und um diese Energie zu erlangen, bedarf es des Systemzustands der Ordnung. Ordnung meint hierbei den geordneten Aufbau einer Mengendifferenz zwischen getrennten Kompartimenten entlang einer Barriere. Oder einfacher ausgedrückt, meint man mit Ordnung die geordnete Ansammlung gleicher Teilchen zwischen getrennten Räumen entlang einer Trennwand zum Aufbau eines Teilchengradienten. Damit geht es letztendlich also um die Ordnung innerhalb der Körperzellen von Organismen entlang von abgegrenzten Membransystemen zur Erzeugung eines Teilchengefälles. Um diese Ordnung und das daraus resultierende Teilchengefälle zu erzeugen, wird Energie benötigt. Das erzeugte Teilchengefälle entspricht damit, gespeicherter, konservierter, potentieller Energie. Beim Abbau dieses Teilchengefälles bzw. –gradienten, durch Verteilung und Mengenausgleich der Teilchen, entlang eines Membransystems, wird diese Energie dann frei. Mithilfe dieser freien Energie werden alle Lebensvorgänge unterhalten.
Leben bedeutet demnach Ordnung und Energie. Tod dagegen bedeutet absolute Verteilung und Energielosigkeit.
Damit folgen also Tod und Zerstörung einfach dem physikalisch-energetischen Bestreben des Universums nach Verteilung und Energieminimum. Leben und Aufbau jedoch erheben sich gegen das physikalische Bestreben des Universums.
Das ist der Grund, warum es schwer bzw. energieaufwendig ist, Leben zu erhalten, denn es erhält sich nicht von selbst. Leben zu zerstören ist dagegen vom Energieaufwand her leicht. Denn ähnlich einer Kettenreaktion folgt dabei der Zusammenbruch der inneren Ordnung dem physikalischen Bestreben des Universums, nämlich der Verteilung, dem Chaos und dem Energieminimum. Dies gilt auch für alles Unbelebte, also sozusagen für alle Dinge. Denn auch alles Unbelebte ist dem Gesetz der Verteilung unterworfen und dadurch leichter zu zerstören als zu erschaffen. Und es erhält sich auch nicht von allein, sondern ist ab dem Moment seiner Entstehung dem latenten Verfall ausgesetzt.
Dadurch ist Leben aber gleichzeitig etwas ganz besonderes, fragil und kostbar. Dies gilt auch für die Schöpfung aller unbelebten Dinge, sofern sie der Achtung und Bewahrung von Leben dienen.
Damit haben es Menschen, die sich bemühen, Leben und Dinge zu bewahren, schwerer. Menschen, die Leben und Dinge sinnlos und absichtlich vernichten, haben es dagegen leicht. Deshalb sind Menschen, die sinnlos und absichtlich zerstören und töten auch nicht im Geringsten machtvoll, denn sie beschleunigen einfach nur den normalen Verfall und Tod von allem, was existiert. Ihnen wird sozusagen zugearbeitet, während Menschen die erschaffen und bewahren, sich damit den Kräften des Universums und dem Tod selbst entgegen stellen. Darum sind viele nötig, um zu erschaffen und zu bewahren, aber es reichen wenige, um zu zerstören und zu töten. Veranschaulichen wir uns diesen Sachverhalt an einigen Beispielen. Ein Zimmer, eine Stadt, ein Land etc. aufzubauen und zu ordnen, ist energetisch schwerer und dauert dadurch um ein Vielfaches länger, als ein Zimmer, eine Stadt, ein Land etc. zu zerstören. Denn dafür würde es aufgrund der physikalisch-energetischen Gesetzmäßigkeiten sogar schon ausreichen, einfach alles im Laufe der Zeit verfallen zu lassen, das geht sozusagen wie von selbst. Darum reicht bei einem Luftangriff auch schon eine Dauer von 15 min., um eine über Jahrhunderte gewachsen, wunderschöne, riesige Stadt dem Erdboden gleich zu machen. Darum reichen 5 min., um einen riesigen, Mammutbaum zu fällen, der für sein Wachstum 2000 Jahre brauchte. Und leider reicht dadurch auch schon ein Spielverderber, um das zu zerstören, was viele erhalten wollen. So reicht manchmal ein Team von Ärzten, Sanitätern und Krankenschwestern nicht aus, um einen Menschen zu retten, der von einem Attentäter angeschossen wurde. So schätzten Millionen Menschen den indischen Pazifisten, Morallehrer, Asketen und Freiheitskämpfer Mahatma („große Seele“) Gandhi (1869-1948) für seine Art und seine Ideen vom passiven, gewaltlosen Widerstand, doch es reichte ein Mensch, um ihn zu töten. So reichte ein riesiges Aufgebot an Bodyguards und Vorsichtsmaßnahmen bis hin zu einem eigenen Hochsicherheitsflugzeug etc. nicht aus, um Präsident Kennedy vor einem Anschlag zu bewahren. So bedarf es einer Vielzahl von Menschen, um ein Kind vernünftig groß zu ziehen, angefangen bei den Eltern, über Hebammen und Kinderärzte, bis hin zu Kindergärtnern und Lehrern etc., aber es kann schon ein pädophiler Kindermörder reichen, um ein Kind zu töten. So gibt es unzählig viele gute Menschen, die tagtäglich friedlich ihrem Tagwerk nachgehen, doch es reicht ein Amokläufer, um ganze Wohnblocks zu räumen, Flughäfen zu sperren und ganze Staaten in Alarmbereitschaft zu versetzen. So bedarf es nur eines Knopfdrucks, um eine Bombe auf ein Wohngebiet abzufeuern. Aber um eine undetonierte Bombe zu entschärfen, sind Räumkommandos, Polizei und Stadtverwaltung oft über Tage im Einsatz, damit die Menschen in der Umgebung geschützt und evakuiert werden.
Doch obwohl es aufgrund physikalisch-energetischer Zusammenhänge demnach leichter ist, Böses zu tun als Gutes, so trägt das Böse jedoch in sich selbst bereits den Keim für sein letztendliches Scheitern. Denn das Böse ist eine destruktive Kraft, die über kurz oder lang ihrer eigene Selbstauflösung einleitet, da sie dem Chaos, der Verteilung und letztendlich dem Tod zuarbeitet. So etwa bei von Hass getriebenen Beziehungen, Diktatoren, Hochstaplern oder habgierigen Managern. „Früher oder später implodiert das System, es tilgt sich selbst. Der Preis kann sehr hoch sein, da lässt sich nichts beschönigen – aber das Böse verliert die Schlacht“, sagt der amerikanische Soziologe Richard Sennett (Friederike Schön und Verena Linde Gut oder Böse was lohnt sich wirklich? Welt der Wunder 05/2008).
Zusammenfassend kann man also sagen, dass es aufgrund der gegebenen physikalisch-energetischen Gesetzmäßigkeiten leicht ist, Leben und Dinge zu vernichten. Leben und Dinge zu bewahren ist dagegen schwer.
Menschen die töten und vernichten, müssen demnach nicht viel können. Aber Menschen die erschaffen und bewahren, müssen viel können. Damit kann man sagen, dass Menschen, die Böses tun, nicht viel können. Aber Menschen, die Gutes tun, dokumentieren damit, dass sie wirklich viel können.
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