Eine sachliche Analyse des Bösen, das auf unserer Welt passiert!. Kathrin-Silvia Kunze
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5. Für die Opfer: 5.1 Jedes Opfer ist schuldlos
5.2 Die niemals Frieden finden
Vorwort: Als Kind liebte ich die Menschen
Als Kind liebte ich die Menschen. Als ich jedoch älter wurde und erfahren musste, was einige Menschen, auf der ganzen Welt, und zu allen Zeiten, anderen Menschen, den Tieren und der Natur antaten, überfiel mich eine große Traurigkeit. Ich fragte mich, warum gibt es das Böse? Warum tun Menschen grausame Dinge, wo sie doch die Fähigkeit haben, soviel Gutes und Wertvolles zu leisten? Nachdem ich viele Jahre gelitten hatte, durch den Anblick von Holocaustopfern, von Männern die nicht aufhörten auf bereits bewusstlos am Boden liegende Menschen einzutreten, von Kindern, deren eigene Eltern sie auf eine heiße Herdplatte gesetzt hatten, von Tieren, denen für Anti-Falten Mittel Nervengifte gespritzt wurde, bis sie an ihren Muskelkrämpfen langsam starben, da konnte ich es nicht länger ertragen. Hilflos meiner Trauer ausgeliefert und ohnmächtig all dem Leid dieser Welt gegenüber, versuchte ich innerlich zu erkalten und mich von der Menschheit und all den Schrecken auf dieser Welt abzuwenden.
Von diesem Zeitpunkt an, wurde mein Leben jedoch zu einem Spießrutenlauf. Verzweifelt versuchte ich wegzusehen oder wegzuhören, wenn Böses geschah, oder über Böses berichtet wurde. Dadurch war ich immer der Gefahr ausgesetzt, mich beim nächsten Blick, beim nächsten Gespräch, beim nächsten Zeitungs- oder Fernsehbericht, nicht schnell genug einer neuen grausamen Wahrheit entziehen zu können. So führte ich ein Leben der permanenten Flucht.
Oft haderte ich mit Gott, wenn ich die Grausamkeiten, die Andere erleiden mussten, nicht mehr aushalten konnte. Wie kann es Gott geben, wenn es Leid auf der Welt gibt? Muss er dann nicht ein grausamer oder zumindest ein desinteressierter Gott sein? Oder war tatsächlich das Wirken einer negativen, destruktiven Kraft, wie etwa in Gestalt des Teufels, schuld?
Irgendwann wurde mir jedoch klar, dass man, permanent mit dem Schicksal dieser Welt hadernd, einfach nicht leben kann. Also hörte ich auf weg zu laufen, blieb stehen, drehte mich um und stellte mich der Wahrheit des Bösen. Denn ich liebe die Schönheiten dieser Welt und hatte keine Lust mehr, mir das von all den Schrecken, derer man um sich herum gewahr wird, verderben zu lassen. Warum gibt es das Böse? Und wie soll man glücklich werden, wo es doch auch Grausamkeit auf der Welt gibt? Darf man überhaupt glücklich sein, während Andere leiden? Diese Fragen ließen mich nicht mehr los und ich war bereit, mich ihnen zu stellen, denn ein Leben auf der Flucht, in Angst und Furcht vor dem Bösen, wollte ich nicht länger leben.
Ich suchte nach Antworten, tag aus tag ein. Ich las, was die Philosophen und Schriftsteller über das Böse sagten. Ich las, was die verschiedenen Religionen über das Böse sagten. Ich diskutierte mit anderen über das Böse. Ich beobachtete die Menschen in meiner Umgebung und das Geschehen in der Welt. Immer in der Angst, das Böse nicht länger ertragen zu können, doch geleitet von der Erfahrung, dass es soviel Schönes und Lebenswertes auf dieser Welt gibt und Menschen die nett, gütig und voll Liebe sind. Und nicht zuletzt verglich ich mein eigenes Verhalten mit den bösen Taten anderer Menschen und übte dabei schonungslose Selbstreflektion und Selbstkritik, um so vielleicht mögliche Zusammenhänge feststellen zu können.
Im Laufe der Zeit begann ich dadurch Strukturen zu erkennen, in dem Bösen das auf dieser Welt geschah. Über Jahre hinweg hinterfragte und untersuchte ich diese Muster, denn inneren Frieden konnte ich mit meiner Aversion gegen das Böse sowieso nicht finden; ich musste einfach weiter suchen.
So fand ich eines Tages die Ursache für all das Böse auf der Welt. Nun habe ich zu den Menschen zurückgefunden und empfinde einen gewissen inneren Frieden, ohne mich vom Leid in dieser Welt abzuwenden.
Lassen Sie mich Ihnen berichten, was herausgefunden werden konnte.
1. Die Gesetzmäßigkeiten hinter dem Bösen: 1.1 Warum gibt es das Böse auf der Welt?
Das Böse gibt es nur dann auf der Welt, wenn Böses getan wird. Denn immer wenn etwas Böses getan wird, wird durch dieses Tun das Böse real. Und wenn Böses auf der Welt getan wird, dann nur von Menschen. Und alles, was Menschen Böses tun, geschieht nur aus Angst und zwar genauer gesagt aus unakzeptierter, verdrängter und unterdrückter Angst!
Als das moralisch Böse bezeichnet man ein Ereignis, bei dem ein Wesen das über Wahlfreiheit und Wissen verfügt, d. h. also ein Mensch, absichtlich einem anderen Wesen einen physischen oder psychischen Schaden zugefügt. Menschen, die nicht akzeptieren können oder wollen, dass sie nur Menschen sind, nicht mehr und nicht weniger, und dass zum Mensch sein ganz natürlicherweise auch Angst, Schwäche und Versagen etc. gehören, stehen unter starker innerer Anspannung. Denn aufgrund dieser mangelnden Selbstvergebung ihrem einfach Mensch sein gegenüber, können sie einen Teil der natürlichen menschlichen Emotionen und ganz besonders ihre Angst, nicht akzeptieren und sind deshalb gezwungen, sie zu verdrängen. Dadurch können sie dann ihre Angst nicht mehr handhaben und sind aus diesem Grund, in der Disposition Böses zu tun. Denn unterdrückte Angst führt zu einem inneren Druck, der sozusagen als ein latentes Missempfinden wahrgenommen wird. Erreicht hierbei der inner Druck einen kritischen Punkt, kommt es bei diesen Menschen zu einer Art Flucht nach vorn, hinein in Aufmerksamkeits-, Macht- oder gar Gewaltaktionen. Dadurch ist bei den Betreffenden dann auch die Bereitschaft, in die Verteidigungshaltung, oder zum - wie auch immer gearteten - verbalen oder nonverbalen Angriff über zu gehen, gesteigert. Gleichzeitig führt unterdrückte Angst auch zur Verkümmerung des Kontaktes zu anderen Emotionen, wodurch es dann z. B. auch zu einer Störung der Mitgefühlsempfindung kommt, wovon später noch genauer die Rede sein wird.
Umgekehrt gilt, würden die Menschen, aufgrund einer ausreichenden Selbstvergebungsempfindung ihrem einfach Mensch sein gegenüber, in die Lage versetzt, ihre Angst zu akzeptieren und so angemessen mit ihr umzugehen, würden sie keine bösen Handlungen mehr vollziehen. Ohne böse Taten gäbe es dann kein Böses mehr auf der Welt. Es gäbe nur noch das natürliche Übel wie Krankheiten, Unfälle, Naturkatastrophen, etc. die einfach natürlicher Bestandteil im System der Natur sind.
Unvorstellbar und unfassbar! Es gibt demnach kein absolutes Prinzip des Bösen, wie es dereinst der Priester und Religionsstifter Zarathustra als bösen Geist bzw. Angra Mainyu benannte. Also kein aus sich selbst heraus existentes Böses, sondern nur die Summe der, durch Menschen begangenen, bösen Taten. Und die Menschen, die in der Lage sind, Böses zu tun, sind also nur voll verdrängter Angst. Soll man denn dann böse Taten nicht mehr strafen, weil die Täter in sich schon gestraft genug sind?
Doch! Und zwar aus folgenden Gründen.
Jede böse Tat, die ein Mensch begeht, speist sich aus verdrängter Angst und stellt damit letztendlich eine Form von Unvermögen dar. Trotzdem ist jede böse Tat, die ein Mensch begeht, das real Böse und muss sanktioniert bzw. bestraft werden. Niemand darf einem Lebewesen absichtlich einen physischen oder