Sinja und der siebenfache Sonnenkreis. Andreas Milanowski

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Sinja und der siebenfache Sonnenkreis - Andreas Milanowski Sinja

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ein Kürzel sein für Mozart, Wolfgang Amadeus.“

      „Also wirklich überzeugend klingt das für mich jetzt noch nicht“, sagte Ferendiano, „es könnte genauso gut `Mobile Wanzen Armee´ heißen oder `Mal Wieder Alleine´ und das ZF heißt `Zimmer Frei´. Dann wäre der Code eine Wohnungsanzeige. Königin Myriana war einsam und suchte einen Mitbewohner. Warum ausgerechnet Mozart?“

      „Witzbold, du wirst ja wohl zugeben, dass meine Erklärung etwas wahrscheinlicher ist, aber hör´ dir den Rest an, bevor du urteilst“, sagte Sinja, „dann wirst du hoffentlich erkennen, dass das, was ich sage, sinnvoll ist. Wenn es nämlich bei dem MWA, wie ich annehme, wirklich um Mozart geht, dann dürfte das ZF höchstwahrscheinlich ein Hinweis auf die Zauberflöte sein.“

      „Zauberflöte?“, fragte Gamanziel, „du meinst die Oper mit Papageno und der Königin der Nacht?“

      „Genau die“, antwortete Sinja.

      „Das wird ja immer abenteuerlicher!“, sagte Emelda. „Was soll denn diese Oper mit dem Entführungsfall zu tun haben?“

      „Also“, warf Amandra ein, „für mich klingt das bis jetzt ganz vernünftig. Das ist zumindest eine mögliche Erklärung für das, was unsere Königin auf dem Spiegel hinterlassen hat.“

      „Hinterlassen?“, fragte Ferendiano, „das klingt, als wäre sie tot.“

      Cichianon blickte genervt an die Decke.

      „Das ist sie hoffentlich nicht! Darf Sinja dann mal weitererzählen?“, fragte er, „ich würde nämlich gerne den Rest der Geschichte hören und dann überlegen, was wir mit ihren Erkenntnissen anstellen.“

      Sinja schaute fragend von einem zum anderen. Als keine weiteren Einwände kamen, fuhr sie fort:

      „Wenn wir die Erklärung mit Mozart und der Zauberflöte mal als richtig annehmen, dann bleibt noch die Sache mit dem verflixten kleinen b zu klären. Was meinte sie mit dem b? Ich hab´ mir lange den Kopf darüber zerbrochen, was das soll, aber wenn man sich die Noten der Oper ansieht, löst sich das sehr schnell auf. Das b ist ein Vorzeichen. Sie meint damit die Tonart eines ganz bestimmten Stückes der Oper. Das Stück steht entweder in F-Dur oder in D-Moll. Beide Tonarten haben ein b. In F-Dur gibt es viele Lieder in der Oper, insgesamt fünf und keins davon passt zu dem, was mit der Königin geschehen ist. In D-Moll ist nur ein einziges geschrieben und das ist das Lied Nummer 14. Es ist die Arie der `Königin der Nacht´ und sie heißt `Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen´. Die Königin übergibt ihrer Tochter einen Dolch, mit dem sie Sarastro, den Meister der Sonne ermorden soll.“

      „Hey!“, sagte Amandra, „du hast ja richtige Detektivarbeit geleistet!“

      „Eine Theorie, Leute. Nur eine Theorie“, rief Cichianon dazwischen „wo ist der Zusammenhang mit der Entführung? Ich sehe das noch nicht.“

      „Ich bin ja auch noch nicht fertig“, sagte Sinja. „Mir stellen sich jetzt nämlich ein paar Fragen. Hat Myriana eine Tochter? Wenn ja, wo ist sie?“

      „Die Königin, eine Tochter?“, fragte Gamanziel. „Nicht, dass ich wüsste.

      „Also lautet die Frage: wer hat wem den Dolch in die Hand gedrückt und wen soll die Arme damit ermorden?“, schlussfolgerte Amandra.

      „Richtig!“, rief Sinja, „das ist es, was ich aus Myrianas Code herauslese. Es gibt eine Mutter, die von ihrer Tochter verlangt, einen anderen zu töten, der Blutsbande wegen und die Tochter findet das nicht gut. Wir wissen nur noch nicht, wer wer ist! Ist Königin Myriana die Tochter oder die Mutter?“

      „Oder meint sie jemand ganz anderen damit?“, fragte Amandra.

      „Meine Güte! Das klingt ja alles irgendwie logisch, was du erzählst“, sagte Gamanziel, „aber auch ganz schön unheimlich. Wenn ich mir vorstelle, dass Königin Myriana in ein Mordkomplott verwickelt sein soll? Also, ehrlich gesagt…ich weiß nicht. Ich kann mir das nicht vorstellen.“

      „Nun ja“, meinte Amandra, „vielleicht ist sie ja auch die Tochter, von der ein Mord verlangt wird und nicht die Mutter, die ihn in Auftrag gibt. Das würde zumindest besser zu dem Bild passen, was ich von unserer Königin habe, aber wirklich vorstellen will ich mir das auch noch nicht. Myriana und Mord, das passt so oder so nicht zusammen.“

      „Und vielleicht ist genau dass der Grund für ihr Verschwinden!“, rief Sinja.

      „Wie meinst du das?“, fragte Emelda.

      „Vielleicht wollte sie dieser Aufforderung zum Mord aus dem Weg gehen und…“

      „Dann wäre sie Pamina!“, rief Amandra.

      „Aber sie wurde doch entführt!“, erwiderte Emelda.

      „Das ist zumindest die offizielle Version.“

      „Hä?“ Ferendiano hatte komplett den Faden verloren. „Heißt das Sinja, du zweifelst jetzt sogar an der Entführung?“

      „Ich sehe mir nur an, was wir bis jetzt sicher wissen und ihr müsst doch zugeben, dass diese Entführung einige Merkwürdigkeiten aufweist. Es ist überhaupt nicht klar, wie Myriana aus dem Schloss geschafft wurde und alles, was ich bisher dazu gesehen und gehört habe, klingt zumindest ziemlich exotisch, oder glaubt ihr an die Abseiltheorie?“

      „Hm! Nicht wirklich!“, brummte Emelda nachdenklich und rieb sich mit dem Zeigefinger über ihr Kinn.

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      „…und die Botschaft auf dem Spiegel – glaubt ihr wirklich, Myriana sitzt vor ihrem Kosmetikspiegel, ein Entführer kommt über den Balkon ins Zimmer und bevor die, zu Tode erschrockene Königin, die überhaupt nicht weiß, was mit ihr geschieht, gefangen genommen und über den Balkon aus dem Haus geschafft wird, hat sie noch die Zeit, in aller Seelenruhe eine Botschaft auf den Spiegel zu schreiben. Sie wusste genau, dass nicht die Männer den Spiegel öffnen würden, sondern wir. Also war die Botschaft für uns. Wir sollten sie finden und sonst niemand. Findet ihr das nicht seltsam? Diese ganze Entführung kommt mir vor, wie von einer schlechten Schauspieltruppe inszeniert!“

      Cichianon schaute skeptisch.

      „Sinja, meinst du nicht, dass du dich da in etwas reinsteigerst? Also ich habe kein gutes Gefühl bei dem, was du hier vorbringst. Sie ist immerhin unsere Königin.“

      „Ich habe nur einige Tatsachen benannt, sonst nichts“, erwiderte Sinja, „bis jetzt habe ich noch gar keine Schlüsse daraus gezogen. Hast du denn eine Erklärung für diese ganzen Ungereimtheiten?“

      „Nein“, antwortete Cichianon, „das habe ich nicht und wenn ich ehrlich bin, ist es genau das, was mich beunruhigt.“

      „Gut! Ich bin wirklich gespannt, was heute in der Dunkelmitte passiert. Da soll ja dieser sogenannte Austausch stattfinden. Bis jetzt hat noch keiner nach meiner Geige gefragt. Aber lassen wir das erstmal. Mir ist noch etwas Anderes begegnet, was mindestens genauso merkwürdig ist.“

      „Jetzt bin ich aber ganz Ohr!“, sagte Ferendiano, „was kommt denn jetzt noch?“

      „Als ich nach den Noten gesucht habe, ist mir dieses kleine Buch in die Hände gefallen.“ Sinja zog, etwas umständlich eine kleine schmuddelig

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