Sinja und der siebenfache Sonnenkreis. Andreas Milanowski

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Sinja und der siebenfache Sonnenkreis - Andreas Milanowski Sinja

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160 Finale – Bald prangt, den Morgen zu verkünden

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       165 (160/6)

       166 (160/7)

       167 Prophezeiung (Anhang)

       Impressum neobooks

      1 Ouvertüre

      „Was meinst du? Wird sie kommen?“

      „Ich weiß es nicht!“

      Das Klatschen und Prasseln der Regentropfen auf den Pflastersteinen war so laut, dass es, um ein Haar, das Flüstern der beiden Männer übertönt hätte. Ein Blitz im fernen Gebirge erhellte, für den Bruchteil eines Augenblicks, den Nachthimmel über Fasolanda, der erstaunlichsten aller Städte des Universums. Für einen winzigen Moment erschien der Schatten eines Spitzhutes auf der Mauer, vor der die beiden Gestalten standen. Der Umriss des Schattens sah aus, wie ein schartiger Krummsäbel und legte sich auf die Wand, als wolle er an den uralten, moosbewachsenen Steinen kratzen, die der Mörtel mühsam zusammenhielt. Sofort huschte er wieder ins Dunkel der Nacht. Ein fernes Grollen kündete von drohendem Unheil. Kurz sahen sich die Beiden nach allen Seiten um. Sie wollten sichergehen, dass niemand sie belauschte, für dessen Ohren ihre Worte nicht bestimmt waren. Dann schüttelten sie das Regenwasser von ihren Ärmeln, zogen die Krägen ihrer Mäntel nach oben und steckten die Köpfe wieder zusammen.

      „Beschissenes Wetter.“

      „Ja, sehr unangenehm! Wir hätten uns im Schloss treffen sollen. Du hast es nicht gewollt.“

      „Wir müssen vorsichtig sein. Sogar die Wände des Schlosses haben mittlerweile Augen und Ohren.“

      „Aber ausgerechnet hier an der Friedhofsmauer und das bei diesem Wolkenbruch?“

      Der Regen wurde stärker. Ein Windstoß peitschte die Tropfen durch die düstere Friedhofsgasse.

      „Es ist jetzt nicht mehr zu ändern!“

      „Was willst du? Weshalb hast du mich kommen lassen?“

      „Habt ihr den Glissando in die Menschenwelt geschickt?“

      „Aber ja doch! So war es besprochen!“

      „…und?“

      „Was und?“

      „Habt ihr Nachricht aus Adagio?“

      „Nein! Die Elfen haben sich bis jetzt nicht gemeldet. Wir wissen noch nichts!“

      „Nicht einmal, ob die Botschaft überhaupt angekommen ist?“

      „Nicht einmal das!“

      „Verdammt, Magus! Es wird Zeit!“, sagte der Größere der Beiden, „es wird wirklich Zeit!“

      „Ja, ich weiß, Zabruda. Lange können wir nicht mehr warten!“

      „Ich war von Anfang an dagegen, die Elfen in die Sache hinein zu ziehen. Sie tun, was sie wollen und erkennen die Autorität des Ordens nicht an. Wir können uns auf sie nicht verlassen.“

      „Ich fürchte, wir müssen. Was willst du sonst tun? Mag sein, dass sie charakterlich ein wenig verwildert sind durch das Leben in den Wäldern, doch wir brauchen sie. Ohne die Elfen kommst du nicht an das Menschenmädchen heran.“

      „Das ist leider richtig.“

      „Sieht aus, als müssten wir warten. Warten und hoffen, dass Sinja die richtige Entscheidung trifft, wenn sie unsere Nachricht erhält. Schrecklich, dass alles! Meinst du nicht, wir könnten auch ohne sie….?“

      „Wie soll das gehen?“, fragte der Größere. „Du weißt, sie hat das flammende Herz und den Zauberbogen. Nur sie kann diese Dinge so benutzen, dass sie ihre magischen Kräfte entfalten. Wir brauchen sie beide, das Instrument und das Mädchen.“

      „Ja, da hast du natürlich recht, Zabruda!“

      „Wir sind uns außerdem viel zu sicher, dass sie auf unserer Seite steht. Was ist, wenn sie sich dieses Mal für die andere entscheidet?“

      „Bist du des Wahnsinns?“ Trotz der Dunkelheit und des dichten Regens sah Zabruda das Entsetzen in den Augen des alten Zauberers. „Darüber denke ich nicht einmal nach!“, flüsterte der aufgeregt. „Das wäre das Ende für Dorémisien! Das Mädchen weiß, wo es hingehört und was wichtig ist!“

      „Aber du weißt auch, was wir ihr zumuten. Immerhin ist sie noch ziemlich jung!“

       „Ja, das ist sie, aber an Mut und Klugheit kann sie es mit allen aufnehmen, die hier in Fasolanda große Reden schwingen!“

      „Wir bringen sie in Lebensgefahr!“

      „Ich hoffe, es lässt sich vermeiden, aber du hast natürlich recht – dass wird kein Spaziergang. Der Unerhörte lässt nicht mit sich spaßen.“

      Plötzlich zuckte der Spitzhutträger zusammen. Aufmerksam lauschte er einen Moment lang in die dunkle, verregnete Nacht. Dann griff er, ohne ein weiteres Wort, ins Innere seines Mantels und warf mit einer schnellen Bewegung etwas in die Luft, das wie ein schwarzes Pulver aussah. Trotz des heftigen Regens begann die Pulverwolke, zu rotieren, verdichtete sich zu einem dunklen Klumpen. Der Klumpen bekam einen Kopf, einen Körper und wurde innerhalb weniger Augenblicke zu einem Tier, einer Fledermaus, die, auf ein Zeichen des Zauberers hin, mit hektischen Flügelschlägen davonstob.

      „Lass‘ den Unfug, Magus“, zischte der Große, „du weißt, ich mag diesen Hokuspokus nicht!“

      „Ja, ich weiß, aber ich muss etwas überprüfen. Ich habe das Gefühl, wir sind nicht alleine!“

      Einige Augenblicke später kam die Fledermaus von ihrem Erkundungsflug zurück. Sie stürzte sich steil auf die beiden Männer hinunter, landete, unruhig flatternd auf der Handfläche des Magus und gab einige hohe, leise Pfeifgeräusche von sich. So schnell, wie er sie hervorgeholt hatte, zerrieb der Magus sie in der Hand wieder zu schwarzem Staub und ließ diesen in der Innentasche seines Mantels verschwinden.

      „Hast du das gehört? Ich wusste es! Sie sind in der Nähe. Wir sind auch hier nicht sicher!“

      „Er wagt

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