Doppelt. Norman Dark
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»Das kann ein geschickter Schachzug sein, sonst hätte man Ihren Freund womöglich erst Tage später gefunden. Sie brauchen sich nicht aufzuregen. Niemand verdächtigt Sie im Moment. Ich glaube vielmehr, dass eine Frau die Täterin ist. Und genau nach der werden wir suchen.«
Luan Tomaszewski war ein aalglatter Bursche, der sich für den Größten und Schönsten hielt. Das war unübersehbar. Von ihm erhielt Karina eine Schilderung der letzten Stunden Mareks.
»Der hat sich so ein Prachtweib geangelt, mit dem er dann auch alsbald verschwunden ist«, sagte er, »keiner von uns konnte nachvollziehen, was die an ihm fand, denn vom Aussehen her war er allenfalls Durchschnitt, auch wenn er sich für unwiderstehlich hielt.«
»Nun, so ganz fremd dürfte Ihnen diese Selbsteinschätzung doch nicht sein.«
»Wie meinen Sie denn das? Wollen Sie mich provozieren? Im Gegensatz zu Marek können Filip, Matti und ich uns durchaus sehen lassen. Aber sie wollte ja unbedingt diesen Loser. Sie hatte von Anfang an ein Auge auf ihn geworfen.«
»Dann würde ich Sie bitten, die Frau möglichst genau zu beschreiben.«
»Sie war mittelgroß, sehr schlank und hatte dunkelrote, lange Haare und ein sehr hübsches Gesicht, wenn man von der ganzen Tünche absieht.«
»Demnach war sie stark geschminkt. Wie war sie gekleidet?«
»Modisch elegant. Vielleicht ein wenig zu auffällig, aber das wird ja von den Weibern in solchen Bars erwartet, sonst kommen sie erst gar nicht durch die Gesichtskontrolle.«
»Geht es etwas genauer?«
»Ja, sie trug so einen engen Glitzerfummel, der mehr offenbarte als verbarg. Ich wette, sie hatte keine Unterwäsche drunter. Und die High Heels waren enorm hoch und wahrscheinlich sündhaft teuer.«
»Hatten Sie die Frau zuvor schon einmal gesehen?«
»Nein, sie war zum ersten Mal im Club 70. Deshalb waren auch alle scharf auf sie. Frischfleisch fällt sofort allgemein auf.«
»Wann hat das Paar die Bar verlassen?«
»Das muss so gegen halb zwölf gewesen sein.«
»Fuhr Ihr Freund einen Pkw?«
»Ja, einen silbergrauen Škoda Octavia. Wahrscheinlich auf Ratenzahlung, denn viel hat er gerade nicht verdient. Der muss doch in der Nähe seiner Wohnung gestanden haben. Eine Garage hatte er meines Wissens nicht.«
»Danke für den Hinweis. Wenn Ihnen noch irgend etwas einfällt, melden Sie sich bitte.«
Bei der Untersuchung des Wagens durch die KTU fanden sich winzige Faser- und Genspuren, die leider kriminaltechnisch nicht erfasst waren. Die Frau musste also zum ersten Mal gemordet haben.
»Wie können Sie so sicher sein, dass es sich um eine Frau handelt, die die Tat begangen hat?«, fragte Tadeusz Pawlak, der zum Team der Kommissarin gehörte und darüber nicht besonders glücklich war.
Ebenso sein Kollege Grzegorz Zalewski. Beide hielten nicht viel von dem Neuzugang aus Krakau und konnten mitunter ihren Unmut kaum verbergen. Niemand konnte so recht nachvollziehen, warum sich Karina Mazur vom Komisariat Policji Krakowie nach Warschau hatte versetzen lassen. Der Liebe wegen konnte es nicht sein, denn die herbe Blondine wurde nie in Begleitung eines Mannes gesehen und war offensichtlich partnerlos. Ob es in Krakau Ärger gegeben hatte und Karina sich deshalb versetzen ließ? Die Gerüchteküche kochte. Aber wie hieß es so schön? Nichts Genaues weiß man nicht.
»Warum ich nicht von einem Täter ausgehe?«, wiederholte Karina die Frage, »weil Männer eher Frauen als ihresgleichen mit K.O.-Tropfen außer Gefecht setzen. Männer schlagen tot oder benutzen Waffen. Mit einer Plastiktüte die Erstickung herbeiführen passt besser zu der geheimnisvollen Frau aus der Bar.«
»Überzeugt mich nicht«, sagte Grzegorz, »wer sagt uns, dass er sie wirklich mitgenommen hat?«
»Die Gen-Analyse. Die Spuren im Wagen und auf dem Bett sind eindeutig weiblich.«
»Sind die Ergebnisse der Analyse denn schon da? Warum wissen wir das nicht?«, tönte Tadeusz.
»Weil ich sie vielleicht gerade erst bekommen habe? Entschuldigung. Schade, dass wir nicht in den Niederlanden oder in den USA leben. Dort ist es erlaubt, aus den Genspuren Rückschlüsse auf die Farbe der Haare und der Augen der Verdächtigen zu ziehen. Hierzulande leider nicht.«
»Was nützt es schon, wenn wir wissen, dass sie grüne Augen und rote Haare hat?«, maulte Grzegorz, »den Augenzeugen zufolge hatte sie dunkelrote Haare und braune Augen. Im Zeitalter von Perücken und farbigen Kontaktlinsen bringt uns das kaum weiter. Da halte ich das gute alte Phantombild für effektiver.«
»Auch Sie werden die Fortschritte in der Gentechnologie nicht aufhalten können«, sagte Karina säuerlich.
»Das liegt mir fern, aber ich halte mich lieber an das Althergebrachte.«
»Gut, dann finden Sie heraus, ob es im Bekanntenkreis oder unter den Verflossenen des Opfers eine Frau gab, zu der das Phantombild passt. Vielleicht hat man sich wiedergetroffen und die Versöhnung ist aus dem Ruder gelaufen.«
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