Tarzans Dschungelgeschichten. Edgar Rice Burroughs

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Tarzans Dschungelgeschichten - Edgar Rice Burroughs

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Häscher führten ihn gerade nach einer Hütte, in der er bis zur nächtlichen Orgie seines martervollen Todes eingeschlossen und bewacht werden sollte. Als er Tantors Ruf hörte, hob er den Kopf hoch und stieß einen schauerlichen Schrei aus, daß es die abergläubischen Schwarzen kalt überlief und daß selbst die ihn bewachenden Krieger ein paar Schritte zurückwichen, obgleich dem Gefangenen die Arme auf den Rücken gebunden waren.

      Mit erhobenen Sperren umgaben sie ihn, während er noch einen Augenblick lauschend stand. Ganz schwach ließ sich aus der Ferne ein anderes Trompeten als Antwort hören und Affentarzan drehte sich befriedigt um und ging ruhig nach der Hütte, in der sie ihn einsperrten.

      Der Nachmittag verging. Der Affenmensch hörte rund herum im Dorfe geschäftige Geräusche zur Vorbereitung des Festes. Durch den Eingang der Hütte sah er die Weiber die Kochfeuer anzünden und ihre irdenen Töpfe mit Wasser füllen. Aber seine Ohren waren der Dschungel zugewendet und lauschten gespannt auf Tantors Kommen.

      Selbst Tarzan konnte nur halb daran glauben, daß er kommen würde. Er kannte Tantor beinahe besser als dieser sich selbst. Er wußte, welch feiges Herz in dem riesigen Körper steckte. Er wußte auch, welch sinnlose Angst die Witterung der Gomangani jener wilden Brust einflößte und je näher die Nacht kam, desto mehr erstarb in seinem Herzen die Hoffnung, und er bereitete sich mit der stoischen Ruhe des wilden Tieres, das er ja auch im Grunde war, darauf vor, seinem ihn erwartenden Geschick zu begegnen.

      Den ganzen Nachmittag hatte er an den Fesseln um seine Gelenke gezerrt, gezerrt, gezerrt. Ganz langsam gaben sie etwas nach. Vielleicht bekam er die Hände frei, ehe sie ihn zu der Schlächterei hinausführten, und dann – Tarzan lächelte kalt und grimmig. Sie sollten seinen Grimm zu kosten bekommen, ehe sie mit ihm fertig würden!

      Schließlich kamen sie – bemalte, federgeputzte Krieger – noch scheußlicher, als sie die Natur schon geschaffen hatte. Sie kamen und stießen ihn durch die Öffnung ins Freie, wo sein Erscheinen von dem versammelten Dorfe mit wildem Gebrüll begrüßt wurde.

      Sie führten ihn nach dem Marterpfahl, gegen den sie ihn rauh stießen, um ihn zunächst für den bald beginnenden Todestanz festzubinden. Da spannte Tarzan seine mächtigen Muskeln und zerriß mit einem einzigen, mächtigen Ruck die gelockerten Fesseln seiner Hände. Schnell wie ein Gedanke sprang er unter die nächsten Krieger. Ein Faustschlag streckte den einen zu Boden, während der Affenmensch knurrend und schnarrend dem nächsten an die Kehle sprang. Im Nu gruben sich seine Zähne in die Halsader des Gegners, und dann sprang ein halbes Hundert Schwarzer auf ihn und riß ihn zu Boden.

      Hauend, kratzend, beißend kämpfte der Affenmensch – er kämpfte, wie es ihn seine Pflegeeltern gelehrt hatten – kämpfte wie ein Raubtier, das in die Ecke gedrängt ist. Seine Stärke, seine Gewandtheit, sein Mut und seine Klugheit ließen ihn wohl einem halben Dutzend Schwarzer im Handgemenge gewachsen sein, aber selbst Affentarzan konnte es nicht auf die Dauer erfolgreich mit einem halben Hundert aufnehmen.

      Langsam überwältigten sie ihn, obgleich ein Dutzend von ihnen aus bösen Wunden blutete, während zwei schon ganz still unter den trampelnden Füßen und den herumrollenden Körpern der Ringer lagen.

      Überwältigen konnten sie ihn wohl. Aber ob sie ihn auch zum Binden festhalten konnten? Eine halbe Stunde der verzweifeltsten Anstrengung bewies ihnen, daß sie dazu nicht imstande waren, und Mbonga, der sich wie alle tüchtigen Anführer im sicheren Hintergründe gehalten hatte, befahl einem, mit dem Speer dazwischen zu gehen und das Opfer zu durchbohren. Langsam näherte sich der Krieger durch den Strudel kämpfender Männer seinem Ziel.

      Er hob den Speer über den Kopf und wartete auf den Augenblick, der ihm einen Teil des Affenmenschen freigeben würde, ohne daß der Stoß einen Schwarzen gefährdete. Näher und näher drängte er sich zwischen die Bewegungen der ringenden, sich windenden Kämpfer. Bei dem Knurren des Affenmenschen lief es dem Krieger mit kaltem Schauer das Rückgrat hinab und er wollte erst recht vorsichtig sein, um nicht bei einem ersten Fehlstoß selbst den erbarmungslosen Zähnen und mächtigen Händen preisgegeben zu sein.

      Endlich ersah er eine Blöße. Höher hob er seinen Speer, die Muskeln unter der glänzenden, glatten, schwarzen Haut spannten sich wie Seile – als aus der Dschungel gerade hinter der Pallisade ein donnerndes Krachen kam.

      Der Schwarze hielt mit dem Sperre an und sah nach der Störung zurück wie die anderen, die nicht mit dem Niederhalten des Affenmenschen beschäftigt waren.

      Sie sahen im Feuerschein eine riesige Masse gegen die Wand stürmen, sie sahen die Pallisade schwanken und nach innen sinken. Sie sahen noch, wie sie zersplitterte, als ob sie aus Stroh gebaut wäre und dann donnerte Tantor der Elefant auf sie ein.

      Mit Schreckensschreien flohen die Schwarzen nach rechts und links. Einige, oben auf im Handgemenge mit Tarzan, hörten es und brachten sich in Sicherheit, aber ein halbes Dutzend von ihnen war so in wahnsinniger Kampfwut verbissen, daß sie selbst die Ankunft des riesigen Elefanten überhörten.

      Tantor griff diese mit wütendem Trompeten an. Über ihnen stand er, schwenkte seinen empfindlichen Rüffel, und jetzt hatte er Tarzan auf dem Boden herausgefunden, zwar blutete dieser, aber er kämpfte immer noch.

      Einer der Krieger sah aus dem Handgemenge auf. Über ihm türmte sich der riesige Koloß des Dickhäuters, das Licht des Feuers glänzte auf den kleinen Augen – boshaft, fürchterlich, schreckenerregend sahen sie herab. Der Krieger schrie, aber schon umfaßte ihn der biegsame Rüssel, hob ihn hoch empor und schleuderte ihn hinter dem Haufen Fliehender her.

      Mann für Mann riß Tantor die anderen vom Körper des Affenmenschen und schleuderte sie nach rechts und links, wo sie dann stöhnend oder ganz still liegen blieben, je nachdem sie der Tod langsam oder sofort ereilte.

      Mbonga sammelte in einiger Entfernung seine Krieger. Seine gierigen Augen hatten die großen Stoßzähne des Elefanten bemerkt. Als der erste Schreck vorbei war, jagte er seine Leute mit den schweren Elefantenspeeren zum Angriff vor. Aber als sie kamen, schwang Tantor Tarzan auf seinen breiten Kopf, schwenkte herum und trampelte durch die große Bresche, die er in die Pallisadenwand gebrochen hatte, wieder in die Dschungel hinaus.

      Die Elefantenjäger mögen recht haben, wenn sie behaupten, daß dieses Tier einem richtigen Menschen einen solchen Dienst nicht erwiesen haben würde, aber für Tantor war Tarzan kein Mensch – er war ihm ein Kamerad aus den Dschungeltieren.

      Und damit erfüllte Tantor, der Elefant, eine Dankespflicht gegen den Affentarzan und kittete ihre alte Freundschaft noch fester. Denn sie bestand schon zwischen ihnen, seit Tarzan noch als kleiner, brauner Knabe unter den Gestirnen des Äquators auf Tantors mächtigem Rücken durch die mondbeschienene Dschungel geritten war.

      Der Kampf um das Affenbaby

      Teeka war Mutter geworden. Affentarzan zeigte außerordentliches Interesse dafür, viel mehr als selbst Taug, der Vater, denn Tarzan hatte Teeka sehr gerne. Selbst die Sorgen der bevorstehenden Mutterschaft hatten in Teeka noch nicht ganz das Feuer der sorglosen Jugend erstickt und sie war in dem Alter, in welchem die anderen Weibchen von Kerschaks Stamm bereits die mürrische Würde der Vollreife annahmen, immer noch ein gutlauniger Spielgefährte geblieben. Sie hatte immer noch ihr kindliches Entzücken an den primitiven, von Tarzans fruchtbarem Menschenhirn erfundenen Abschlag- und Versteck-Spielen behalten.

      In den Baumwipfeln Abschlagen zu spielen ist ein anregender und aufregender Zeitvertreib. Tarzan schwärmte dafür, aber die mit ihm gleichaltrigen Affen hatten längst solch kindische Dinge aufgegeben. Doch wenigstens Teeka war immer scharf dabei gewesen bis kurz ehe ihr Baby kam; mit der Ankunft ihres Erstgeborenen jedoch änderte sich auch Teeka.

      Die

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