Freedom. Selina Milde

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Freedom - Selina Milde

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      Selina Milde

      Freedom

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel I – Flucht

       Kapitel II – Misstrauen

       Kapitel III – Berührung

       Kapitel IV – Traum

       Kapitel V – Heimat

       Kapitel VI – Liebe

       Kapitel VII – Verfolgt

       Kapitel VIII – Ketten

       Kapitel IX – Hoffnung

       Kapitel X – Leben

       Impressum neobooks

      Kapitel I – Flucht

      Es war heiß in dem schwarzen Wagen, in dem Ayato saß. Er wartete auf Rebecca, die den Wagen vor etwa drei Minuten in dieser Straße geparkt hatte. Mit den Worten „bin gleich wieder da“ war sie ausgestiegen und hatte ihn zurückgelassen, war um eine Ecke verschwunden und seitdem nicht wieder aufgetaucht.

      Drei Minuten genügten bereits, um ihn allmählich unruhig werden zu lassen, auch wenn er wusste, dass die Angst, die sich in ihm wieder zu Wort meldete, von jeglichem rationalen Denken schnell hätte eliminiert werden können. Rationales Denken, das ihm doch eigentlich so leicht hätte fallen müssen.

      Ich bin einfach nur schrecklich paranoid geworden, sagte er sich im Stillen. Ich sollte lieber einen kühlen Kopf bewahren, anstatt mir wie ein naives Kind die schlimmsten Szenarien auszumalen …

      Aber nichtsdestotrotz war es schwer, wieder Vertrauen zu fassen. Seitdem er seine Eltern in Tokio hatte zurücklassen müssen, hatte er niemandem mehr wirklich vertraut. Den Forschern nicht, den Ärzten nicht, den Mitarbeitern der Nervenheilanstalt nicht, seinen bisherigen Psychologen nicht, eigentlich keinem so wirklich. Er hatte gelernt, dass Argwohn vor großen Enttäuschungen schützte, vor Schmerz und in gewisser Weise auch vor Wünschen, deren Erfüllung in weiter Ferne lag. Sich nicht zu öffnen, erleichterte einem vieles.

      Doch das mit Rebecca … das war etwas anderes. Sie hatte ihn von Anfang an als Menschen betrachtet und auch wie einen solchen behandelt. Und selbst nachdem er ihr alles anvertraut hatte, selbst seine düstersten Gedanken, hatte sie nicht von seiner Seite weichen wollen. Nicht, dass sie keine Angst vor ihm gehabt hätte, nein, die hatte sie sehr wohl gehabt, spätestens nachdem sie zum ersten Mal miterlebt hatte, wie er in dieser Weichzelle den Verstand verlor, doch der springende Punkt war doch, dass sie auch danach noch seine Nähe gesucht hatte, anstatt sich ihm zu entziehen, zurückzuweichen und die Flucht zu ergreifen.

      Sie hatte ihn als Mensch behandelt, sie hatte ihn im Krankenhaus besucht, sie hatte ihm die Freiheit ermöglicht, die für andere selbstverständlich war, sie hatte ihm sogar zur Flucht verholfen und dafür ihr eigenes, sicheres und vergleichsweise komfortables Leben aufgegeben, für immer.

      Und Ayato wollte ihr vertrauen. Er wollte es wirklich.

      Doch es fiel ihm so unglaublich schwer.

      Und nun war sie fort.

      Seit drei Minuten.

      Und er wurde zunehmend panischer.

      Er konnte nichts dagegen tun, es lag in der Natur der Panik, sich nicht kontrollieren zu lassen.

      Rebecca würde ihn doch nicht ausliefern, oder? Nein, welche Gründe hätte sie? Warum sollte sie ihn so sehr quälen? Nein … nein, das ergab keinen Sinn, in keiner Weise. Sie hatte ihn schließlich selbst entgegen aller Vorschriften aus dem Krankenhaus geholt, hatte ihm einen Einblick in das gegeben, was die Welt ihm zu bieten hatte. Nein, nein, es sah ihr auch gar nicht ähnlich, so etwas zu tun …

      Nein, nein, nein!, schrie er sich selbst in Gedanken an. Hör’ auf, so etwas auch nur zu denken! Rebecca ist nicht so eine … ich muss ihr vertrauen … es gibt keinen Grund für mich, an ihr zu zweifeln!

      Wütend schlug er mit einer Faust an die Fensterscheibe, sein Atem ging schnell, zu schnell.

      „Verdammt“, murmelte er und nahm die Hand wieder herunter, schluckte. Mit einem Mal war ihm furchtbar heiß. Eine Panikattacke?, fragte er sich selbst. Himmel, wie tief bin ich in den letzten drei Jahren gesunken, dass ich es nicht einmal fünf Minuten lang alleine aushalte …

      Er hob den Blick und hoffte, Rebecca zu sehen, doch da war niemand. Niemand. Er war ganz allein.

      Ich bin immer allein gewesen, versuchte er, sich selbst zu beruhigen. Ich war immer allein, obwohl hunderte Leute um mich herum waren … Er schluckte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      Ohne es wirklich wahrzunehmen, führte er seine rechte Hand zu seinem Mund und klemmte sich die dünne Haut, die sich über seinen Handrücken spannte, zwischen die Schneidezähne. Er biss nicht fest zu, aber der leicht ziehende Schmerz beruhigte ihn in gewisser Weise und er lenkte ihn auch von seiner Angst ab.

      Er schreckte auf, als plötzlich die Autotüren entriegelt wurden. Rebecca hatte den Wagen der Gewohnheit halber abgeschlossen, als sie ausgestiegen war. Nun kam sie um das schwarze Auto herum und öffnete die Fahrertür, ließ sich neben Ayato auf den Sitz fallen, stieß einen Seufzer aus.

      Noch während sie die Füße ins Auto schwang, ihre Handtasche auf den Schoß nahm und dann die Tür schloss, atmete Ayato erleichtert auf und hoffte inständig, dass man ihm seinen Angstausbruch nicht ansah.

      „So“, sagte Rebecca gedehnt und legte den Sicherheitsgurt an. Dann griff sie in ihre Handtasche und holte zwei schwarze Pistolen hervor, von denen sie eine an Ayato weiterreichte.

      Es war nicht der Anblick einer Waffe, der Ayato erschreckte oder verstörte, nein, es war eher die Tatsache, dass seine freundliche und ruhige Psychologin es war, die ihm eine Handfeuerwaffe zusteckte. „Du … hast du eben …?“ Er kam sich vor wie ein dummes Kleinkind und doch wollte er die Frage gestellt haben.

      „Klar“,

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