Hartkeks & Kaffee. John Davis Billings

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Hartkeks & Kaffee - John Davis Billings Zeitzeugen des Sezessionskrieges

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Im dichtesten Schlachtengetümmel stand er tapfer seinen Mann und in der Stunde des drohenden Todes kam kein lästerliches Wort über seine Lippen.

Grafik 177

      Der feine junge Herr

      Wir wollen an dieser Stelle noch einen weiteren Mann begutachten, der einem nochmals anderen Typus angehörte: Auch ihn ereilte das Unglück, den Pferden die letzte Ehre zu erweisen, doch er war weder ein Drückeberger noch eine Plage. Er war der "feine junge Herr", frisch vom Rekrutierungsbüro, in gewichsten, langen Schaftstiefeln und handgenähter Uniform. Er blickte noch mit der Verachtung des Neulings auf jene groben Kleidungsstücke herab, mit denen die Regierung uns ausstattete und auch die zweckdienlichen, frugalen Armeerationen nahm er nur mit Unbehagen zu sich. Er war der einzige Sohn seiner stolzen Eltern und in der Heimat ging er dem bequemen Berufe eines Angestellten in einem Gemischtwarenladen nach. Er war es nicht gewohnt, dass seine Bedürfnisse nicht befriedigt wurden. Jetzt, da er zum Beerdigungskommando berufen wurde, war er sofort bereit, seine Pflicht zu erfüllen. Es war wohl wahr, dass sein Anstandsgefühl und sein Magen bei dem bloßen Gedanken an diese Arbeit rebellierten, aber er wollte, wenn auch nicht als Vorzeigesoldat, so doch als gleichberechtigter Kumpane unter den Veteranen gelten. Sein Stolz verbot ihm jeglichen Protest im Beisein der älteren Soldaten. Während er mit einer Hand die ihm zugewiesene Schaufel umklammerte, steckte er die andere betont lässig in die Hosentasche und versuchte recht erfolglos, sich seine Trauermiene nicht anmerken zu lassen. Mit betonter Gleichgültigkeit näherte er sich dem Kommando und während die übrigen Totengräber ihm zu seinem Glücke gratulierten, durchzuckte seine Gesichtszüge ein dünnes Lächeln. Er imitierte jedoch lediglich Mark Tapley und täuschte eine Unbekümmertheit vor, welche schon bald in eine betrübte Melancholie abglitt. [Anm. d. Übers.: Mark Tapley, eine Figur aus Charles Dickens' Roman "Leben und Abenteuer des Martin Chuzzlewit", ist ein Bursche von unerschütterlich fröhlicher Veranlagung, der bewusst die niedersten Arbeiten verrichtet, um von seinen Mitmenschen umso mehr ob seines sonnigen Gemüts bewundert zu werden.] Seinen Leidensgenossen erschien ihr eigenes Unglück ein wenig erträglicher, als sie sahen, dass auch der feine Herr nicht von derartig widerwärtiger Arbeit verschont blieb, doch ihre Befriedigung war nur oberflächlicher Natur und schwand rasch, als der Offizier erschien, der ihre Tätigkeit beaufsichtigen sollte und sie in Marsch setzte.

      Nun zeigte sich erst, wie trefflich die Männer ausgewählt waren, denn eine kläglicher aussehende Trauergemeinde hat wohl niemand jemals gesehen. Ihre Mienen trugen (mit der gelegentlichen versteinerten oder gleichgültigen Ausnahme) sämtlich einen bekümmerten Ausdruck und ihre Schritte waren so langsam, als folgten sie dem gedämpften Trommelschlage eines Trauermarsches für einen gefallenen Kameraden.

Grafik 178

      Die Trauergemeinde

      Nachdem sie den Ort der Beisetzung erreicht hatten, machten sie sich sogleich daran, neben jedem Kadaver ein Grab auszuheben, in welches man ihn einfach hineinrollen konnte. Wenn die ganze Angelegenheit bis zu diesem Zeitpunkt relativ unspektakulär verlaufen war, so änderte sich dies spätestens beim Bewegen der Kadaver. Der abgebrühte Bursche, der beim Buddeln noch genussvoll die widerlichsten Gleichnisse über die toten Tiere anstellte, welche den vulgären Burschen prompt zu allerlei derben Flüchen veranlassten, wies den feinen jungen Herrn nun an, feste anzupacken und beim Herumwuchten des Kadavers zu helfen. Der junge Herr gehorchte zögerlich und mit spitzen Fingern, doch als dann auch noch faulige Gase aus dem toten Tier austraten und der hartgesottene Kerl dem feinen Herrn eine Axt reichte, um die Beine des Pferdes abzuschlagen, die ansonsten aus dem Grabe ragen würden, brachen bei diesem endgültig alle Dämme. Von seinen Emotionen übermannt, wandte er dem Verstorbenen rüde den Rücken zu und rief mehrfach und lauterwerdend, um Mark Twain zu zitieren, "Hurra! ohne H". Er musste nicht lange warten, ehe einige weitere Soldaten mit einstimmten. In der Gruppe befanden sich mehr Gleichgesinnte, als man erwartet hätte und längst nicht alle von ihnen waren unerfahrene Rekruten. Binnen kürzerer Zeit, als die Niederschrift dieser Zeilen in Anspruch nimmt, krümmte sich über die Hälfte des Kommandos, angeführt von seinem tapferen Offizier, gleich den schiefen Grabsteinen auf einem alten Friedhofe in verschiedenen Richtungen um das Loch herum und entledigte sich des Kaffees und der Hartkekse.

Grafik 179

      "Hurra! ohne H"

      Auch der vulgäre Bursche befand sich unter ihnen und sooft er lange genug Atem holen konnte, verfluchte er die ____ Regierung, bis er sein Gesicht wieder dem Erdboden zuwenden musste. Der Rest der Gruppe stand da und hielt sich die Seiten vor Lachen. An dieser Stelle wollen wir uns besser von der Szene abwenden. Das Sprichwort sagt, die Gebote der Natur machen alle Menschen zu Brüdern. Wie dem auch sei, es lässt sich mit Gewissheit sagen, dass der Offizier, der pflichtbewusste Soldat, der Rekrut und der Drückeberger nach dieser gemeinsamen Erfahrung durch ein unsichtbares Band der gegenseitigen Sympathie miteinander verbunden waren, welches ihre beträchtlichen Unterschiede doch zu einem gewissen Grade abschwächte.

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