Die drei Sherlock's. Ann Bexhill
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Читать онлайн книгу Die drei Sherlock's - Ann Bexhill страница 3
Calvin klappte seinen Regenschirm aus und nickte. »Sieh nicht hin sonst fängt er an zu grinsen und du bekommst einen Lachanfall.«
Bird sah schnell in die andere Richtung und schulterte seinen uralten Rucksack. »Hoffentlich spricht er nicht wieder wie ein alter Oberst aus dem Jahr 1910«, flüsterte er. »Oder ich bekomme einen Lachkrampf.«
Calvin Blackwell schüttelte unmerklich den Kopf. Dann ergriff er ebenfalls eine Sporttasche und wies auf eine Gruppe von Leuten, die sich auf dem Parkplatz einer Autobahnraststätte unter dem Sonnenschirm eines Imbissstandes versammelt hatten. Calvin grinste zu Bird. »Also lass uns rübergehen Bird. The show must go on!«
Während Dickerchen ein Stück an Bird und Calvin vorbeilief als kenne er sie nicht, aber dabei komisch mit den Augen zwinkerte, als hätte er Staub hineinbekommen, liefen Calvin und Bird über den betonierten Parkplatz. Wasserpfützen glänzten wie Öllachen und der schwarze Himmel wollte nicht aufklaren. Calvin beklagte sich.
»Regen seit gestern und der Himmel ist ganz bedrohlich, seit wir hier aus dem Auto von Dad gestiegen sind. Wenn das nicht ein Vorzeichen ist. Der Himmel ist schwarz, seitdem uns Dickerchen gestern von seinem Plan erzählt hat. Scheint, als ob das Wetter uns daran hindern will, bei dieser Show mitzumachen!«
»Kann sein«, beschied Bird mit einem kurzen Blick an den Himmel.
»Meinst du?«
Calvin war überrascht. Schließlich war Bird die Stimme der Vernunft, der jetzt sagen sollte, Blödsinn und ihm dann den Wasserkreislauf erklären sollte.
»Blödsinn das ist eine Tieffront aus Nordost«, sagte stattdessen Calvin und schaute grimmig in den dunklen Himmel. Ein Regenguss ging nieder und pladderte auf sie nieder. Dickerchen hatte seinen schwarzen Regenschirm ausgeklappt. Nun rannten sie alle zu dem Platz, an dem sich die Gruppe versammelt hatte. Und begrüßte einander.
»Guten Tag!«, sagte Bird.
»Tagchen!«, rief Calvin.
Ein Mann mit einem gepflegten Vollbart um die mitte dreißig, der einen dunkeln Mantel über seinem karierten Anzug trug, drehte sich zu den Neuankömmlingen um. »Primo ausgezeichnet! Ihr seit nach meinen Unterlagen demzufolge Bird Polenta der junge Mann mit den indianischen Wurzeln. Und Ihr junger Lebenspartner ist Calvin Blackwell der Balletttänzer der Royal Opera Sidney. Richtig so?«
Polenta dachte Bird, Dickerchen dachte immer irgendwie auch gleichzeitig ans Essen. Und was war das mit den indianischen Vorfahren?
»Exakt, Sir.«
»Schön schön. Wunderbar das ihr gekommen seid. Willkommen! Ich bin Jack Stempel von der Produktion und der Moderator aber das wissen Sie ja als Fans der Sendung ja.« Er gab jedem die Hand. Dann lächelte er. »Und das muss dann der junge Lord Stark sein, wenn sich mein Assistent nicht irrt«, er lachte, »und das tut er nie, er verlässt sich auf seine Computer!«
Alle drehten sich um und beobachteten Lord Starks Ankunft. Er knallte die Hacken zusammen und verneigte den Kopf. »Hallo alte Knaben!«, säuselte Dickerchen. Dann küsste er den Mädchen und der älteren Hausfrau die Hände.
»Jack Stempel der Moderator der Show!« Der Mann streckte Dickerchen die Hand entgegen. Einen Moment lang sah es so aus als wolle ihm Abel seinen Koffer in die Hand drücken. Dann lachte er über das verduzte Gesicht aller Anwesenden und alle lachten, bis auf einen abseitsstehenden finster dreischauenden Mann.
»Ja, ich bin Mister Stark.«
Stempel zwinkerte ihm beeindruckt zu. Bird dachte, wenn, man sich so einen Lord vorstellte, dann gäbe er den Lords keine Chance in England.
»Sind wir komplett?«, fragte Dickerchen.
»Nein wir warten noch auf den Catcher der Folge!«
Alle Kandidaten sahen verwirrt zu Mister Stempel. Jeder schien sich zu Fragen was ein Fänger in der Show zu suchen habe, es war ja schließlich keine Cricket Veranstaltung. Mister Stempel hob lachend die Hände.
»Oh ich vergaß ihr habt mit dem Showbiz ja bisher nichts am Hut. Der sogenannte Catcher ist ein Prominenter, der uns Medienrepräsentanz bringt und ...«
Dickerchen fiel ihm ins Wort. »Meistens ein abgehalfterter Sänger oder Schauspieler oder ein B Promi!«
Mister Stempel nickte. »Meistens schon ... aber nicht in diesem Fall.« Er grinste spitzbübisch. »Nicht in diesem Fall, es ist die einhundertste Sendung!« Er drehte sich zu dem düsteren Mann und sagte: »Darf ich Sie nun alle miteinander bekannt machen. Das ist Mister Joseph Dylan. Mister Dylan kommen Sie doch zu uns!«
Der dünne Mann mit stechend grauen Augen und silbergrauen Haaren, der vorgestellt wurde, nickte und trat einen Schritt zu der Gruppe zu. Er war groß kräftig und sein Alter war schwer zu schätzen. Er machte einen abweisenden Eindruck. Der Blick seiner Augen leuchtete aus seinen im Schatten liegendem Gesicht. Er hielt die The Daily Telegraph Tageszeitung in der Hand und las. Er trug unauffällige aber teure Kleidung und an seinem Ringfinger steckte ein goldener Ehering.
Stempel nickte nun auf ein älteres Paar links von Dylan. Er trug einen blauen Anzug mit goldfarbenen Manschettenknöpfen und seine Frau einen blauen Mantel und einen Damenfilzhut auf dem Kopf.
»Das sind Mr Iggy und Mrs Penny Petersen.«
»Die größten Fans der Show«, sagte sie kichernd. »Wir haben keine einzige Folge verpasst!« Mrs. Petersen lachte.
»Hm stimmt nicht ganz Darling, Folge dreizehn!«, nuschelte Iggy Petersen in seinen grau melierten Schnurrbart. »Ging nicht mussten ins Krankenhaus, Elvira hat entbunden, aber wir haben die Folge selbstverständlich aufgezeichnet?«
»Herzlichen Glückwunsch dann darf man den stolzen Großeltern wohl gratulieren. Und ein Junge oder ein Mädchen?«, fragte Stempel mit funkelnden Augen und einem Showmaster lächeln.
»Sowohl als auch!«, sagte Penny Petersen. Ihr Ehemann erklärte: »Achtlinge vier Rüden vier Weibchen.«
»Ihre Tochter hat Achtlinge bekommen?«, hauchte Dickerchen beeindruckt, das war eine Story für die Zeitung seines Vaters. Die Schlagzeile sah er auch schon in seinem Kopf: Sensation englische Frau gebiert Achtlinge: sechs Rüden und zwei Weibchen.
»Tochter? Nein wieso unser Foxterrier!«, sagte Mrs Petersen verwirrt und sah verduzt zu Iggy Petersen.
Mister Stempel biss sich auf die Unterlippe, um nich lauthals in Gelächter auszubrechen, und stellte schnell zwei junge Frauen vor: Agnes Hansen und Elisabetha Williams. Studentinnen. Außerdem Kasper Rattleborn Junior, ein junger Mann mit Nickelbrille in Anzug, der die beiden sexy Studentinnen anzuhimmeln schien und kaum den Mund aufmachte. Und dann stellte Mister Stempel noch Lord Stark den beiden Agenten vor.
»Sir das sind Mister Calvin Blackwell der berühmte Balletttänzer aus Sidney Australien und Bird Polenta. Bird ist ein echter Chaochao Indianer, der Letzte. Jungs das ist Lord Stark.« Flüsternd: »Der Sohn von Lord Stark aus Carlisle!« Noch leiser zu Bird und Calvin. »Tragische ... tragische Geschichte!«
Dickerchen stand hinter Mister Stempel und mit den Rücken zu den anderen Kandidaten und schnitt Fratzen. Er zwinkerte und rollte mit seinen Augen.
Mister Stempel