Sehen ohne zu Sehen - Körpersprache-Hypnose -. Harry Sher
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Begrüßt sein Gegenüber mit einem festen kräftigen Händedruck. Das erste herausgearbeitete Merkmal der langen Reihe aus der Körpersprache des Mannes. Starker Händedruck = tendenziell eher aggressiv und dominant. Insbesondere in Stress-Situationen. Begegnet in geneigter Körperhaltung seinem Gegenüber und vermeidet jeglichen Blickkontakt. So signalisiert „ER“ Unterwürfigkeit.
Aber hey Männer … haben wir das nötig? Müssen wir Unterwürfig sein? Nein, natürlich nicht! Aggressiv schreiten wir voran … bereit, auf alles loszugehen was sich uns in den Weg stellt. Vorzugsweise auf die Frau, die wieder einmal ein paar neue Schuhe (obwohl der Schuhschrank schon überquillt) oder die 28ste neue Handtasche kaufen möchte weil die anderen 27 nicht die richtige Farbe oder Größe besitzen.
Wie läuft das im Allgemeinen ab? Gut, die meisten Männer von uns wissen es aus eigener Erfahrung. Aber denjenigen, die dieses phänomenale Ereignis noch nicht miterleben durften (oder sollte ich besser sagen, die das Glück hatten es noch nicht miterleben zu müssen?!), greife ich sehr gerne ein wenig unter die Arme.
Widmen wir uns nun folgendem Szenario:
Samstagvormittag im Einkaufszentrum, nur noch schnell ein paar Einkäufe erledigen und das gemütliche, heiß ersehnte Wochenende kann beginnen.
Doch plötzlich und völlig unerwartet rennt „SIE“ los. In einem Tempo, dass jeden Versuch sie zu stoppen unmöglich macht. Ohne die Chance sie zu bremsen, rast sie in den „Schuhladen“! (Wo denn sonst laufen Frauen in Sekundenschnelle zur Höchstform auf?!) Stürzt geradewegs genau auf das Regal mit ihrer Schuhgröße zu – in der Regel die Größen 37, 38 und 39. Greift noch in der letzten Laufbewegung, zielsicher und blitzschnell nach dem ersten Objekt Ihrer Begierde.
Und genau jetzt, zu genau diesem Zeitpunkt setzt unsere aggressive Männer-Körpersprache ein. Nachdem wir unserer Frau hinterhergehechelt sind um sie einigermaßen im Auge zu behalten, lassen wir uns fallen, auf das nächstbeste Sitzmöbel, das zu unserem Glück extra für uns Männer in diesen Situationen bereitgestellt wurde. Sogleich nehmen wir unsere Sitzposition ein. Wie…
Breitbeinig und viel Raum einnehmend. Brust raus … und zum Schluss noch die Arme vor der Brust verschränkt. Unser jetziger Blick sagt alles und bedarf keinerlei Erklärung … denken wir. Sie schaut lächelnd zu uns herüber während die Hände schon nach dem nächsten Paar Schuhe greifen. Also ist sie noch nicht zu 100% von uns und unserer Haltung beeindruckt. Ja, alle die es am eigenen Leib miterlebt haben werden es wissen, den Anderen teile ich es hiermit offiziell mit, dass gleiche gesamte Szenario wiederholt sich in der Regel noch ca. 6 – 8 Mal! Wobei wir Männer noch lange nicht am Ende unserer Kunst angelangt sind.
Nach stetiger Blickverschärfung, bei jedem weiteren gegriffenen Paar Schuhe, das ebenfalls stetig lauter und schärfer gewordene Schnaufen durch die Nase und den vielen lauten unüberhörbaren „Hmmhääämmmm“ -Räusperern, stehen wir schlussendlich langsam aber äußerst betont auf, bringen uns frontal direkt vor unserem Schatz in Position und stemmen zu voller Größe aufgeplustert, die Arme in die Hüften. Unser Blick erübrigt jedes weitere Wort.
So schinden wir Eindruck. Wir machen uns groß und breit, unseren Ausdruck somit unverkennbar.
Das Ziel unserer angewandten Technik, nämlich „Schatz, wir können gehen, leider sind die mir alle zu klein oder zu groß, die mir gefallen und passen würden, haben leider die falsche Farbe. Sonst ist auch nichts Anderes dabei was ich gerne haben möchte.“
Gott sei Dank und zum Glück aller Beteiligten hat unser Schatz mehr als nur ein paar Schuhe zuhause im überquellenden Schuhschrank und der geplante Abend, mit Freunden in einem gemütlichen Lokal zum Essen gehen und anschließend etwas Tanzen in der neuen Dance Lounge, kann unbeeinträchtigt stattfinden.
Apropos Ausgehen. Da versucht natürlich auch der gestandene Mann alles zu geben. Sei es das wir zu einem Familienfest wie eine Hochzeit, einem exklusiven Empfang oder einem besonderen kulturellen Event eingeladen sind, wir wissen natürlich immer, was sich gehört. Dazu gehört selbstverständlich dass wir einen Anzug tragen. Sehr chic und stilvoll mit Hemd und passender Krawatte.
Was hat nun der Anzug mit der Körpersprache zu tun?
Unterbewusst wird die Körpersprache durch die Wahl der Kleidung beeinflusst. Ein Mann verhält sich beim Tragen eines Anzugs automatisch seriöser und achtet eher und genauer auf sein Benehmen und sein Auftreten als, na ja … in Jeans oder Jogginghose mit einem einfachen T-Shirt nach Wahl.
Noch kurz ein Wort zum Business-Mann von heute. Besonders in Führungspositionen will ein Mann mit seiner Körpersprache die eigene Integrität und Kompetenz vermitteln und deutlich machen. Daher wird „Mann“ grundsätzlich immer ein hochwertiges Business-Outfit wählen und tragen.
Auftreten, Aussage, Kleidung und Körpersprache des Mannes müssen stimmig sein und zusammenpassen, ansonsten wird das Gesamtbild als verfälscht oder gestört und somit negativ ankommen.
D I E F R A U
Werfen wir doch nun aber erst einmal einen Blick zu unserer Gegenseite, den Damen der Schöpfung und schauen was „Sie“ uns so alles mit ihrer Körpersprache mitzuteilen und zu erzählen vermag.
Grundsätzlich ist „Sie“ geprägt von Ruhe und Kompromissbereitschaft. Ausnahmen bestätigen wie immer und überall natürlich auch hier die Regel, wie kurz vorher beschrieben in der Szenerie “Schuhkauf“.
Gerät die Frau unvermittelt in Stress-Situationen, zieht sie sich zurück. Die Körpersprache der Frauen ist grundsätzlich weniger dominant und aggressiv im Gegensatz zur männlichen Variante. Und ja, es stimmt und ist belegt das Frauen häufiger zu unterwürfigen und verhaltenen Gesten in der Körpersprache greifen als die Männer. Grundsätzlich geschieht dies aber eher unterbewusst.
Die Frauen kreuzen bzw. überschlagen ihre Beine sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Oftmals liegt es am Kleidungsstück, etwa einem kurzen engen Rock oder Kleid, aber auch mit einer Hose bekleidet nehmen Frauen diese Haltung ein. Was drückt „Sie“ damit aus?
Sicherlich Eleganz, gleichfalls aber auch Zurückhaltung und Schutzbedürftigkeit. Insgesamt beanspruchen die Frauen auch wesentlich weniger „Raum“, als das männliche Gegenstück. „Ihre“ Gesten fallen insgesamt geschmeidiger und weniger raumfordernd aus.
Legt „Sie“ beispielsweise die Hände hinter den Rücken oder hält den Kopf leicht geneigt und schräg, kann man ihre „Hilfsbedürftigkeit“ regelrecht ablesen. Nur allzu gerne tragen wir Männer ihr dann die vielen vollen Einkaufstüten nach Hause.
Generell ist es so, dass die Gestik und Mimik der Frau weicher und unentschlossener wirkt und wahrgenommen wird als im Gegensatz dazu die eher robuste und provozierende des Mannes.
Daher mein gut gemeinter Rat an alle Frauen, in Sachen Körpersprache: Achten Sie immer darauf, einen selbstbewussten und durchsetzungsstarken Eindruck zu hinterlassen. Dazu gehören natürlich die aufrechte und gestraffte Körperhaltung, ebenso wie die raumfüllenden Gesten samt offenen und gut sichtbaren Händen und der obligatorisch feste und ausdrucksvolle Händedruck.
Aber bitte immer darauf achten, dass es nicht zu aufgesetzt oder einstudiert wirkt.
Dieser Rat als Abschluss des Kapitel von „Mann und Frau“, soll die Damen nun ein wenig gnädig stimmen, denn was wären wir Männer den schon ohne „Sie“… und Schuhe sind nun mal der wichtigste Schutz unserer Füße und erst recht der kleinen, zarten und zerbrechlichen Füßchen unserer geliebten Damen – oder