Wolfswege 4. Stefanie Worbs

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wolfswege 4 - Stefanie Worbs страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
Wolfswege 4 - Stefanie Worbs

Скачать книгу

Gestalt flackerte und er wurde Wolf. Charlotte folgte ihm augenblicklich und auch alle anderen ließen ihre Wölfe raus. Nur Amber stand da, hatte den Blick gesenkt und schien den Boden vor sich anzustarren. Ihre Schultern waren hochgezogen und angespannt, ihre Hände zu Fäusten geballt.

      Sie hatte also noch immer Probleme mit der Wandlung, wenn Evan dabei war. Als würde sie Ryans Blick spüren wandte sie den Kopf zu ihm. Ein bittender und um hilfesuchender Ausdruck erschien auf ihren Zügen. Doch Ryan presste die Lippen fest aufeinander und ließ den Menschen los.

      Er schüttelte sich und setzte sich in Bewegung, um den anderen in den Wald zu folgen. Amber beachtete er dabei nicht weiter. Wieso sollte er ihr jetzt noch helfen, wenn sie es selbst nicht für nötig hielt, es ihm gleich zu tun?

      Wer ist schwächer

      Das Rudel lief und jagte gemeinsam, wie schon lange nicht mehr. Man merkte jedem die Freude an und der Vollmond brachte ihre Wölfe zu Höchstleistungen. Jeder testete aus und probierte, zu was sein Wolf nun fähig war. Gero und Noel allen voran. Zwar waren sie alle schon beim letzten Vollmond Royale gewesen, doch da hatten sie sich kaum ausleben können, denn es war bei den Azur gewesen.

      Heute brauchten sie sich nicht zurückhalten und konnten tun, was ihnen gefiel. Selbst die Alphas hatten sichtlich einen riesigen Spaß. Sie spielten und tollten herum wie Jungwölfe und animierten ihre Kinder immer wieder zu neuen Späßen und Herausforderungen.

      Auch wenn Ryan noch immer nicht bester Laune war, ließ er sich mitreißen. Da das Jahr sich immer stärker der kalten Saison zuwandte, war das Wasser im See eisig, doch es gab keinen, der nicht hinein ging. Xander schaffte es sogar, einen Fisch als Beute zu machen, den Ryan ihm wegschnappte, als sein Bruder sich gerade trocken schüttelte.

      Eine wilde Verfolgungsjagd später gab Ryan schließlich auf, denn Xander hatte ihn mehrfach umgeworfen und schmerzhaft gegen Bäume oder Felsen gedrückt, um seine Beute wiederzubekommen. Ganz der nette große Bruder, hatte er Ryans Versuch jedoch gewürdigt und ihm die Hälfte vom Fisch abgegeben.

      So verging die Nacht langsam, während das Rudel sich immer mehr im Wald zerstreute. Tavis und Charlotte hatten sich als erste abgeseilte und auch Otis und Rahel hatte die Zweisamkeit gesucht. Zoe hielt sich an Miles und Emily, die ihr einige Dinge zeigten, die die jüngste Thalan noch lernen musste und wo die Perkun-Brüder waren, wusste Ryan nicht. Was Evan und Amber taten, wollte er gar nicht wissen.

      Er selbst spürte, wie er langsam die Kontrolle der Wandlung zurückbekam und entschied, den Abend zu beenden. Er registrierte zwar die Anwesenheit der anderen Wölfe im Wald, doch es war keiner mehr in der Nähe, der ihm Gesellschaft leisten konnte. Mit Kaya zusammen wäre er noch länger Wolf geblieben und hätte sicher auch noch weiterhin Spaß gehabt. Aber so?

      Er trottete gedankenverloren zurück Richtung Haus, als Xander aus dem Gebüsch gesprungen kam und ihn umwarf. Sein Bruder wollte ihn zum Kampf animieren und Ryan ließ sich nicht zweimal bitten. Sie überschlugen sich und rollten über den Boden, immer wenn der eine den anderen angriff. Ohne wirklich zuzubeißen, schnappten sie nach dem jeweils anderen und testeten aus, wie sich ihre Beweglichkeit verbessert hatte.

      Auf diese Weise erreichten sie schließlich den Garten des Hauses und bemerkten nicht, wie sie sich dem Pool näherten. Ryan sah ihn im letzten Moment im Augenwinkel, wich zur Seite aus, als Xander angesprungen kam und folgte seinem Bruder mit dem Blick, wie er platschend im Wasser landete. Ryan wandelte und krümmte sich vor Lachen, während Xander im Wasser auftauchte, Mensch wurde und zum Rand geschwommen kam. Zu spät bemerkte Ryan, dass er greifbar nah hockte, schon packte Xander ihn und Ryan tauchte ebenfalls kopfüber im Wasser ein.

      Prustend kam er an die Oberfläche zurück und zitterte unkontrolliert. „Scheiße ist das kalt!“, stieß er aus und stemmte sich auf den Poolrand und aus dem Wasser. Seine Zähne klapperten hörbar, denn als Mensch fehlte ihm natürlich das Wolfsfell, das ihn vor Kälte schützte. „Arsch“, bibberte er zurecht, während diesmal Xander lachte, aber ebenso zitterte.

      „Ich geh zuerst duschen“, ließ dieser ihn wissen, stand unsicher auf und rannte, so schnell seine steifen Beine ihn trugen, zum Haus.

      „Nicht, wenn ich schneller bin!“, rief Ryan ihm nach, wusste aber, dass er keine Chance hatte. Xanders Vorsprung war zu groß. Er selbst würde im Mitgliederhaus duschen. Er stand auf und lief in dessen Richtung, als ein Wolf am Waldrand auftauchte. Ihre Augen funkelten im Mondlicht und waren auf ihn gerichtet.

      Ohne Amber weiter Beachtung zu schenken, lief Ryan weiter und fiel beinahe über sie, als sie plötzlich vor ihm zum Stehen kam. Er seufzte genervt und wollte sie umrunden, doch sie schlängelte sich an seinen Beinen entlang wie eine Katze. Es erinnerte ihn an Maise und automatisch schärfte er seine Sinne. Amber roch intensiver als sonst, viel wilder und ungestümer. Der Geruch nach frisch gemähtem Gras wurde von einer Note untermalt, die Hitze in ihm aufsteigen ließ.

      „Verflucht!“, stieß er aus und nahm Abstand zu dem Azurmädchen. Sie war in ihre Ranzzeit gekommen und markierte ihn mit ihrem Duft. „Lass das!“

      Ihr Blick ruhte auf seinem und wieder kam sie näher.

      „Verschwinde, Amber! Was soll das? Wo ist Evan?!“

      Ihre blauen Wolfsaugen gaben ihm keine Antwort. Einzig Verlangen stand darin, dann wandelte sie sich und stand in ihrer vollkommenen, nackten Schönheit vor ihm.

      „Gib mir diese Nacht, Ryan“, bat sie leise und trat auf ihn zu.

      „Was? Nein! Lass mich in Ruhe!“

      „Aber du willst es doch auch. Kämpfe nicht dagegen an! Hier kann uns nichts passieren und keiner hat ein Problem damit.“

      „Doch! Ich! Lass mich einfach in Frieden!“ Er machte jeden Schritt, den sie auf ihn zu trat, zurück. „Amber, lass es einfach!“

      „Wir sind füreinander bestimmt. Lass es doch zu, Ryan.“

      „Nein! Geh weg!“ Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit. „Du gehörst zu Evan. Wir haben einen Plan. Du machst das alles kaputt! Hör endlich auf damit!“

      „Aber niemand sieht uns. Hier ist keiner, der uns anklagen kann.“

      „Selbst wenn das so ist, will ich es nicht! Ich will dich nicht!“

      Sie blieb stehen und funkelte ihn nun grimmig an. „Du willst! Du bist nur zu schwach, um es zuzulassen!“

      „Ich bin stärker als du, weil ich dagegen ankämpfe! Ich weiß, dass es falsch ist, es zuzulassen! Begreif das doch auch endlich!“

      „Hier ist gar nichts falsch!“, warf sie ihm entgegen. „Es ist unser Wesen, unser Erbe! Wir sind Wölfe!“

      „Trotzdem werde ich diesen Fehler nicht wiederholen.“

      Sie schüttelte den Kopf. „Ich hätte gedacht, du bist mehr.“

      „Es ist mir egal, was du über mich denkst. Lass mich einfach in Ruhe!“

      Blitzartig bewegte sie sich auf ihn zu, packte seinen Nacken mit beiden Händen, zog sich hoch und presste ihre Lippen auf seine. Für den Bruchteil einer Sekunde wollte er sie wegschieben, doch ihre Hüften drückten sich ebenfalls gegen ihn und da beide nackt waren, spürte er alles von ihr. Sein Körper reagierte, ohne dass er es wollte, und ihr Griff wurde fester.

Скачать книгу