Rätsel um Malipu 4. Teil. Wilma Burk
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Ein Koboldiner trug ein Mooskissen und zog brummend vorbei.
„He, du, was ist mit Malipu?“, fragte Jubila.
„Oh, schlimm, sehr schlimm! Hab keine Zeit, muss ihm das Mooskissen bringen.“ Weg war auch er.
Den Heimkehrern wurde bang zumute. Imada, der Eifrige, befürchtete: „Malipu ist bestimmt krank, so, wie die Menschen krank werden können.“
„Unfug!“, widersprach Ermano. „Wer von uns war schon einmal krank? Was ist das überhaupt? Wir können verletzt werden oder zu Eis erstarren und auf der Erde verdampfen, doch krank werden, wie die Menschen, können wir nicht.“
Doch sogar Bemasus, der Bremser, sah ihn zweifelnd an.
„Los, kommt! Lasst uns nachsehen, was mit Malipu los ist, ehe wir uns mit Vermutungen verrückt machen“, damit schwebte Ermano weiter und die andern folgten ihm.
Bald begegneten sie anderen Magihexern. Fast alle trugen Mooskissen mit sich, auch Atanus, der Antreiber. Kaum erblickte er Bemasus unter den Heimkehrern, rief er: „Trödel nicht herum! Hol ein Mooskissen von dir und bringe es zu Malipu.“
„Wozu braucht Malipu so viele Mooskissen?“, wollte Bemasus wissen.
„Damit er besser liegen kann“, erklärte Atanus und wollte weiterziehen.
Doch Bemasus hielt ihn fest. „Halt, halt, nicht so schnell! Hat er sich denn nicht in seinen Zipfelhut zurückgezogen?“
„Das kann er nicht mehr.“
„Er kann sich nicht in seinen Zipfelhut zurückziehen?“, staunten die Magihexer.
„Warum kann Malipu sich nicht mehr in seinen Zipfelhut zurückziehen?“, fragte Bemasus.
„Weil er seinen Wolkenleib nicht mehr zusammenziehen kann, um in den Zipfelhut zu kriechen. Dazu ist das Ding in seinem Bauch viel zu groß geworden. Also los, holla hopp! Hol für ihn ein Kissen von dir“, sagte Atanus und schwebte eilig weiter.
Nun hatten es die Heimkehrer eilig. Sie wollten Malipu sehen. Was war das für ein Ding in seinem Wolkenkörper? Unvorstellbar war es für sie, dass sich einer von ihnen nicht mehr in seinen Zipfelhut zurückziehen konnte.
Je näher sie seiner Höhle kamen, desto unruhiger wurde es. Alle Magihexer schienen durcheinander zu schweben, kreuz und quer. Der eine holte dies, der andere das. Jeder hoffte, es könne Malipu helfen.
Als Imada hörte, wie einer meinte, vielleicht müsse Malipu nur genügend Quellsaft trinken, damit würde er dieses Ding aus seinem Bauch herausspülen können, rief er sofort: „Das mache ich! Ja, ich hole Quellsaft.“ Damit trennte er sich von den andern, schoss vor Eifer so hoch, dass ihm schwindlig wurde, bekam gerade noch die Kurve und schwebte zur Quelle.
Was hätten die andern sonst gelacht, wie dumm er sich in seinem Eifer wieder anstellte. An diesem Magitag lachte niemand. Sie zogen ihn nicht einmal auf oder nannten ihn tollpatschig, als es ihm nicht gelang, auch nur einen Becher voller Quellsaft zu Malipu zu bringen. Stets hatte er auf dem Weg bereits alles verschüttet, ehe er bei Malipus Höhle ankam. Dabei wurde er nicht müde, immer aufs Neue zur Quelle zu schweben, in seinen Becher den Trank zu schöpfen und damit zurückzukehren.
Wer achtete dabei überhaupt auf ihn? Alle machten sich viel zu große Sorgen um Malipu. Wie gemütlich war es, sich in einem Zipfelhut auszuruhen, und er konnte nur noch auf dem Boden liegen. Wie schrecklich! Das musste ungewohnt und hart für seinen zarten Wolkenkörper sein. Es brauchte sicher viele Mooskissen, um es für ihn erträglich zu machen. Dabei durfte er auch nicht den Kontakt zu seinem Zipfelhut verlieren. Wie anstrengend! Wenn sie ihm nur helfen könnten.
Imada bemühte sich unverdrossen weiter, ohne darauf zu achten, wie müde er eigentlich noch von der Aufgabe auf der Erde war. Nur der Gedanke daran, damit Malipu helfen zu können, trieb ihn voran. Doch es blieb vergeblich.
Die andern, die nichts mehr zu tun wussten, drängten sich ratlos vor Malipus Höhle. Alle sahen voller Sorge nach Malipu, der in seiner Qual stöhnte und nach immer mehr Mooskissen verlangte.
Ungeduldig und heftig fuhr er sogar Magifa, den Magier, an, der bei ihm saß und ihm helfen wollte. „Wie lange willst du noch warten? Tu endlich was!“
Doch was konnte Magifa tun? Noch nie hatte irgendein Magihexer ein Ding in seinem Bauch gehabt, das er nicht selbst hätte herausholen können. „Vielleicht kann ich es mit meinem Zauberstab festhalten und herausziehen. Allerdings muss ich ihn dazu in deinen Wolkenleib hineinschieben“, schlug er vor.
„Dann tu das!“, forderte Malipu ungeduldig.
„Ich geh auch nicht zu tief hinein, damit es dir nicht zu weh tut“, erklärte Magifa und begann vorsichtig den Zauberstab, mit dem Stern voran, in Malipus Wolkenleib zu schieben. Dabei musste er sich sehr anstrengen. „Seltsam, es ist, als wollte ihn das Ding darin wieder hinauswerfen“, wunderte er sich. „Da, jetzt stoße ich gegen etwas. Das muss es sein!“
Malipu schrie auf. Die Magihexer vor der Höhle zuckten zusammen und stöhnten leise vor Schreck.
„Jetzt ist es wieder weg“, sagte Magifa enttäuscht und fing gerade noch den Zauberstab ab, der mit einem Satz aus Malipus Leib geschossen kam. „Da ist wirklich ein Ding drin. Ich habe es berührt.“, murmelte Magifa nachdenklich vor sich hin.
„Das habe ich gemerkt. Herr des Lebens, was ist das nur, dass es so weh tut?“, klagte Malipu.
„Wollen wir es noch einmal versuchen“, fragte Magifa.
„Ja, mach das! Es muss doch zu fassen sein“, knurrte Malipu ungeduldig.
Also probierte es Magifa erneut, noch einmal und noch einmal. Es kostete ihn immer mehr Kraft, den Zauberstab hineinzubekommen. Wenn er das Ding berührte, stöhnte Malipu heftig auf. Nur wenn Magifa glaubte, es zu haben, Malipu schon selbst in seinen Körper griff, glitt es wieder weg, in eine andere Ecke seines Wolkenleibs und der Zauberstab wurde herausgeworfen.
„Warum hältst du es nicht einfach fest, damit ich es herausziehen kann?“ Malipu war nur noch gereizt und hatte keine Geduld mehr.
„Ich versuche es jedes Mal! Das Ding scheint aber lebendig zu sein!“
„Lebendig? Was soll das heißen?“, raunten die Magihexer einander zu. Das war ihnen unheimlich.
„Es ist wirklich rätselhaft“, murmelte einer.
„Wieso