Neugierige Schülerinnen!. Caroline Milf

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Neugierige Schülerinnen! - Caroline Milf

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Über dem Sofa hing an der weißen Wand eine Reproduktion von Manet, eine bunte Wiesenlandschaft mit weiblichen Figuren im Hintergrund.

      Es war ein anheimelnder Raum.

      „Das ist doch sicher das Arbeitszimmer Ihres Mannes gewesen“, fragte Henri.

      Resi Obermayr nickte. „Es steht schon so lange leer. Da habe ich mir gedacht... Gefällt es Ihnen?“

      „Und ob es mir gefällt!“

      „Na, sehen Sie! Gleich nebenan ist Ihr Schlafzimmer. Auf der anderen Seite des Flurs liegen Bad und Toilette.“

      „Es sieht alles wunderbar aus“, bedankte sich Henri.

      „Also, ich lasse Sie jetzt allein. Sie wollen sicher Ihre Sachen aus dem Wagen holen und einräumen. Der Haustürschlüssel liegt auf dem Schreibtisch. Ich habe auch ein Klingelschild für Sie anfertigen lassen. Wäre es Ihnen Recht, wenn ich unter ihrem Namen „Dreimal läuten“ schreibe? Dann wissen wir gleich, wer von uns beiden gemeint ist.“

      Henri nickte zustimmend. Ihm gefiel es hier sehr gut. Als Frau Obermayr zur Treppe ging, fragte er: „Kann ich mein Auto vor dem Haus stehen lassen?“

      „Ach ja, natürlich. Sie können aber auch hinter das Haus fahren. Dort ist ein leeren Holzschuppen.“

      Henri bedankte sich. Resi Obermayr ging nach unten. Sie freute sich, dass ihm offensichtlich alles gut gefiel. Dieser nette junge Mann war ihr als Mitbewohner sehr willkommen.

      Henri holte seine Koffer und richtete sich häuslich ein. Dann nahm er ein Duschbad und zog sich im Schlafzimmer frisch an. Er hatte zwar zwei Anzüge in den Schrank gehängt, aber er nahm sich eine Jeans und ein hellblaues Hemd. In dieser Kleidung fühlte er sich am wohlsten. Bisher war er auch in Jeans zum Unterricht gegangen, dies war in München so üblich.

      Er sah sich in seinem Schlafzimmer um. Auch hier lag ein bunter Teppich auf dem hellen Holzfußboden. Ein breites Bett nahm die eine Wand ein, gegenüber stand eine zierliche Kommode aus Kirschholz mit einem hübschen Spiegelaufsatz. Ein dazu passendes Nachtkästchen stand neben dem Bett mit einer Lampe, deren Schirm aus hellgelbem Leinen bestand, passend zu den Vorhängen am Fenster.

      Henri warf einen Blick hinaus. Es wurde Abend. Die Sonne war untergegangen, aber er hatte gerade jetzt noch Lust auf einen kleinen Spaziergang. Er lief die Treppe hinunter und ging mit elastischen Schritten durch den Hausflur und über den Steinplattenweg zur Straße. Er wollte noch einmal den Rathausplatz und die umliegenden engen Straßen sehen.

      Als er nach einer Stunde zurückkam, telefonierte er mit seinem Handy kurz mit dem Schuldirektor. Beide vereinbarten für den nächsten Tag ein Treffen in der Schule, ein erstes Kennenlernen.

      Resi Obermayr kam aus der Küche. „Ich habe eine Kleinigkeit gekocht, nichts Besonderes, aber ich würde mich freuen, wenn Sie mir Gesellschaft leisten.“

      Henri hörte, wie sein Magen knurrte. „Ja, danke, sehr freundlich von Ihnen.“

      Nach dem Abendessen saßen sie im Wohnzimmer vor einer Flasche Rotwein und unterhielten sich angeregt. Die Stimmung und Atmosphäre wurde von Glas zu Glas lockerer.

      „Sie wollten mir erzählen, was in München geschehen ist“, sagte sie, nachdem sie die zweite Flasche Wein geöffnet hatte.

      „Wollen Sie das wirklich hören?“

      „Natürlich, sehr gerne. Es wird Ihnen guttun, wenn Sie sich alles von der Seele reden. Nur so ist ein Neuanfang möglich und ich bin eine gute Zuhörerin.“

      „Es ist so viel geschehen...“

      „Beginnen Sie einfach, er wird Ihre Seele reinigen.“

      Henri nickte nachdenklich mit dem Kopf. Dann begann er in einem ruhigen Ton zu erzählen:

      „Die Schlangengrube in der Berufsschule München-Pasing...“

      2

       Berufsschule München-Pasing

       September, 2013

      Henri von Bartenstein saß bei Herrn Niederbrunner, dem Direktor der Berufsschule in München Pasing und hörte dessen einleitenden Worte und letzten Verhaltensmaßregeln, ehe er als neuer Lehrer zu seinem ersten Einsatz auf die Klasse C3 losgelassen wurde.

      Henris Aufmerksamkeit war durch eigene Gedanken abgelenkt. Endlich war der Tag nach jahrelangem Studium da, den er so herbeigesehnt hatte. Er durfte unterrichten und jungen Menschen Dinge vermitteln, die es ihnen möglich machten, später im Leben zu bestehen. Der Wunsch Lehrer zu werden, war er spät in Henri entstanden. Er hatte jahrelang ein luxuriöses Leben in seinem Elternhaus geführt. Sein Vater ist ein erfolgreicher Architekt in München. Die Mutter hatte von ihren Eltern viel Geld geerbt. So hatte Henri nie den Sinn in Arbeit gesehen. Er genoss sein faules Studentenleben in ausschweifenden Partys.

      Dann war seine Mutter gestorben. Durch diesen Einschnitt hatte er begonnen, sein Leben ernsthafter zu gestalten. Er schloss sein Studium an der LMU München ab und begann eine Referendarzeit.

      Mittlerweile war er Anfang Dreißig, als er seine erste feste Anstellung als Lehrer erhielt. Er hatte sich für eine Berufsschule entschieden, da hier die Schüler bereits älter und reifer waren.

      „Unsere jungen Schüler bedürfen einer energischen Hand, nachdem die Kollegin, die sie bisher unterrichtet hat, ihnen keine Grenzen aufgezeigt hat. Ich bin daher froh, mit Ihnen einen durchsetzungsfähigen jungen Kollegen gefunden zu haben, der dieses Defizit beseitigen wird."

      Die Worte des Direktors brachten Henri wieder in die Gegenwart zurück.

      Zu gleicher Zeit sammelte sich die Klasse C3 im Klassenraum zur ersten Stunde. Es war neugierige Unruhe in den Schülern, da sie am Tage zuvor erfahren hatten, dass sie in den Fächern Deutsch und Geschichte einen neuen Lehrer bekommen sollten.

      „Ich habe gehört, er soll jung sein" piepste Carmen, die mit achtzehn Jahren die Jüngste in der Klasse war.

      Melanie, die Klassensprecherin, lachte.

      „Du wirst dich schön zurückhalten. Es bleibt dabei, was wir besprochen haben. Wir studieren den Neuen erst einmal, suchen seine Schwachstellen und dann machen wir ihn fertig, wie die Brunner zuvor."

      Die Schülerinnen kicherten im Chor.

      Im Schlepptau von Herrn Niederbrunner betrat Henri seine neue Wirkungsstätte. Er fühlte sich unter den Blicken der Schüler ungemütlich, zumal ihn in diesem Klassenraum der typische Geruch empfing, der sich bildet, wenn weibliche Körper viel Parfüm trugen. Während der Direktor einige einleitende Worte sprach, spürte Henri zu seiner Verblüffung, dass bei ihm dieser Geruch erregend wirkte. Seine Männlichkeit füllte sich mit Blut und seine Hose bekam eine kleine Beule. Melanie flüsterte Carmen zu: „Du liebe Zeit, schau dir die Hose an. Der wird ja geil. Das verspricht interessant zu werden. Sag es den anderen Mädchen, wir starren alle auf seinen Hosenladen."

      Es entstand Unruhe, weil das Kommando in Windeseile auch die Letzte der Schülerinnen erreicht hatte.

      Während der Direktor sprach, blickte

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