Janas Entscheidung. Gerhard Wolff
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„Nun rück schon raus mit der Sprache!“, bat Georg schließlich.
Birdie druckste gespielt herum. „Tja, tja, was ganz Besonderes, das kann ich euch verraten!“
„Schieß schon los!“, bat nun auch Anne.
„Natürlich wieder mit dem Bike durch das ganze Land!“, verriet Birdie vorsichtig.
„Ist ja schon mal gut!“, urteilte Georg.
„Können wir nicht einfach mal wohin und dort an einem Ort in einem schönen Hotel bleiben. Wandern und Strand, relaxen und so. Ich habe die weiten Strecken satt!“, brummte Jana.
„Relaxen kannst du, wenn du tot bist!“, winkte Birdie ab. „Nein!“, verriet er nun. „Wir wollen vier Wochen mit der Harley durch Australien cruisen. Da ist dort Winter und nicht ganz so heiß!“
„Klasse!“, rief Georg begeistert aus.
„Na, das ist aber dann wahrscheinlich schon eine verdammt lange Strecke!“, überlegte Anne.
„Mindestens 6000 Kilometer!“, wusste Birdie. „Na, wenn schon!“
„Mir tut jetzt schon der Po weh!“, knurrte Jana.
„Mir wäre das auch zu weit!“, gab ihr Anne Recht.
„Quatsch, wenn man erst mal sitzt, dann fährt man und fährt man und fährt man!“, schätzte Georg die Sache ein
„Vielleicht sollten ja wir beide fahren und unsere Mädchen zuhause lassen!“, schlug Birdie vor.
„Klasse Idee!“, kommentierte Georg. „Wir cruisen durch Australien und die Mädchen sollen so lange sie wollen an irgendeinem Strand versauern!“
„Vielen Dank!“, meinte Anne ärgerlich. „Wollt ihr uns loshaben?“
„Neeeeiiiinnn!“, raunten Georg und Birdie.
„Aber drüber nachdenken sollten wir vielleicht schon mal! Vielleicht wäre das mal für alle das Beste!“, überlegte Birdie.
„Vielleicht habt ihr Recht!“, meinte nun auch Anne. „Vielleicht sollten wir mal drüber nachdenken!“
„Schaut, die da drüben haben nicht solche Luxusprobleme!“ Jana zeigte über die Straße, wo Claudia und Paul gerade mit ihren Kindern heimkamen. „Die waren in diesem Jahr gar nicht in Urlaub. Die Kinder sind am liebsten zuhause, brauchen ihre vertraute Umgebung. Na ja, und mit dem Kindern und dem Hauskauf, da haben die es auch nicht so dicke im Moment, denke ich!“
„Grauenhaft, wie die festgebunden sind!“, kommentierte Birdie leise. „Das wäre nichts für mich. Sowas macht mir fast Angst!“
„Tja, wie ich schon vorhin sagte: So ist das mit den Ängsten“, meinte Anne. „Jeder hat eben andere!“
Da sahen sie sie alle nachdenklich an.
5
„Ach bitte, Claudia, sag doch nicht schon wieder nein!“, flehte Jana, nahm ihre Freundin am Arm und drehte sie zu sich. Sie sah ihr mit freundlich bittendem Gesicht in die Augen. „Du kannst doch nicht jedes Mal eine Einladung zu uns ausschlagen. Das ist doch schon unhöflich!“, grinste sie.
Jana und Claudia waren ebenso, wie ihre Männer alte Freunde. Sie kannten sich schon von der Schule, waren zusammen in gemeinsamen Cliquen, waren nun Nachbarn, hatten sich aber in den letzten Jahren voneinander entfernt. Jana und Birdie waren ständig unterwegs, während Paul und Claudia durch die Kinder mehr und mehr ans Haus gebunden waren.
„Sei nicht böse!“, meinte Claudia. „Ich will dich wirklich nicht beleidigen. Du warst eine meiner besten Freundinnen und du bist es noch. Es geht halt nicht so einfach für mich, wegen der Kinder, du weißt ja!“ Claudia sah Jana vorsichtig an und hoffte auf Verständnis und Vergebung.
Aber die gab sich damit nicht zufrieden und hatte beschlossen, nicht locker zu lassen. „Denk doch auch mal an dich, Claudia! Gönn dir doch auch mal was. Gönn Paul auch mal was! Denkt er genauso, wie du? Oder bedauert er es, noch so jung zu sein und durch die Kinder auf so vieles verzichten zu müssen und ständig ans Haus gebunden zu sein!“
„Der denkt genauso, wie ich!“, beeilte sich Claudia schnell zu sagen, aber sie fühlte, wie sie sich nicht so ganz sicher war.
„Sicher? Irrst du dich auch nicht?“, fragte Jana auch sofort nach.
„Ganz sicher!“, konterte Claudia, wurde aber zusehends nachdenklicher.
„Vermutest du das oder weißt du es?“
„Ich weiß es!“
„Habt ihr darüber gesprochen? Hast du ihn gefragt?“
Ihr wurde bewusst, dass eigentlich immer nur er nach ihrer Befindlichkeit gefragt hatte, aber nie sie nach seiner. „Ja!“, log sie.
„Und er sieht das so wie du?“
„Ja!“
Jana überlegte. „Und du hast auch auf die Zwischentöne gelauscht?“
„Zwischentöne?“
„Na ja, ob er es auch meint?“
Jetzt wurde es Claudia zu viel. „Ja, verdammt noch Mal. Wir haben es besprochen und wir sind einer Meinung und ich habe auch auf die Zwischentöne gelauscht und ich kann nicht kommen, weil ich bei den Kindern sein muss!“
Jana schwieg kurz, weil sie Claudia nicht ärgern wollte. Dann versuchte sie es noch Mal. „Dass ihr nicht auf eure Eltern zählen könnt, ist schade. Aber denkt doch noch mal über einen Babysitter nach!“
Claudia sah sie empört an. „Ich überlasse meine Kinder nicht wildfremden Menschen! Dabei bleibt es!“
„Babyphones?“
„Und wenn die Technik versagt. Oder wenn ein Einbrecher kommt?“
„Ach, das ist doch alles lächerlich!“, meinte Jana jetzt. „Du wirst doch mal deine Kleinen ein paar Stunden allein lassen können. Es sind doch nur Kinder!“
Claudia sah sie an, als ob sie von einem anderen Stern sei. „Das, das verstehst du nicht, weil du keine Kinder hast! Du weißt gar nicht, wovon du sprichst!“
Das saß. Obwohl Jana keine Kinder wollte, schmerzte es sie doch, wenn sie darauf angesprochen wurde.
Claudia merkte es. „Entschuldige, ich wollte dich nicht verletzen!“
„Schon gut!“, meinte Jana scheinbar gleichgültig. „Wir brauchen also nicht für euch planen. Ich weiß Bescheid.“
„Sei bitte nicht beleidigt!“, meinte Claudia schnell und hielt Jana am Arm fest. „Es ist ganz besonders lieb von dir, von euch, uns immer und immer wieder einzuladen.