Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk страница 4

Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

Скачать книгу

      Zwischenfällen. Einer dieser Zwischenfälle war der Grund, warum die

      Gardekavallerie aus ihrer Festung ausgerückt war. Ein Händler hatte sich mit

      letzter Kraft zu dem Stützpunkt geschleppt und vom Überfall der Bestien auf

      seine Gruppe berichtet. Wehrlose Männer, Frauen und auch Kinder, die das

      Wagnis der Reise auf sich genommen hatten, waren den Bestien zum Opfer

      gefallen.

      Die Garde konnte den Überfallenen nicht mehr beistehen, und diese

      Gewissheit hatte die Reiter in grimmiges Schweigen gesenkt. Dennoch

      mussten sie versuchen, die Täter zu stellen. Es war die einzige Hoffnung, die

      Irghil für eine Weile abzuschrecken. Eine schwache Hoffnung, denn die

      Bestien würden wiederkommen. So, wie sie es immer taten. Und jedes Mal

      würde neues Blut fließen.

      Die Gardeabteilung ritt parallel zu der alten südlichen Handelsroute. Diese

      führte von der alnoischen Stadt Eolaneris zunächst zur Pforte von Alnoa,

      einem Einschnitt zwischen Hesparat-Gebirge und großem Wall, der von der

      Festung Maratran geschützt wurde, und von dort weiter ins Land Jalanne. Die

      Straße war breit und mit steinernen Platten ausgelegt, von denen viele im

      Laufe der Jahre zersprungen waren. Gras und Moos wucherten nun zwischen

      den Fugen. Dennoch war der Weg gut zu erkennen. Der Beritt war erfahren

      genug, um zu wissen, dass der Feind die Straße im Auge behielt. Daher

      wechselte er in unregelmäßigen Abständen die Seite. Das erschwerte es den

      Irghil, die Soldaten in einen Hinterhalt zu locken, denn die Kampfverbände

      der Bestien waren zu klein, um das Gelände weiträumig abzuriegeln. Aber

      auch wenn ihnen ein Hinterhalt gelänge, würden sie sich an den

      hartgesottenen Reitern der Gardekavallerie die Klauen ausreißen.

      »Wir werden die Opfer wieder mitten auf dem Weg finden«, meinte

      Hauptmann Bernot ta Geos leise. »Die Lemarier sind stur und unbelehrbar.

      Immer laufen sie direkt auf der Straße. Kein Wunder, dass die Irghil stets so

      leichtes Spiel mit ihnen haben.«

      Der Kommandeur nickte. »Vergesst aber nicht, dass sie fast ihr ganzes

      Leben auf der Insel verbringen. Diese armen Fischer können sich auf dem

      Land kaum orientieren. Sie würden sich bestimmt verirren, wenn sie abseits

      der Straße liefen.«

      Bernot gab ein obszönes Geräusch von sich, das seine Meinung über die

      Lemarier deutlicher zum Ausdruck brachte als jedes Wort.

      »Dort vorne ist etwas«, rief der Bannerträger halblaut.

      Die Handelsstraße verlief in einem leichten Bogen zwischen Hügeln

      hindurch. An einer übersichtlichen Stelle der Kurve waren die Umrisse

      menschlicher Körper zu erkennen.

      Hauptmann Bernot ta Geos ließ seinen Blick über die Landschaft

      schweifen. »Gute Stelle für einen Hinterhalt. Die Hügel stehen dicht

      beieinander.« Er strich sich kurz über den schmalen Bart, der bei den

      Offizieren der Garde so beliebt war. »Flankenschutz raus«, befahl er. »Ich

      will nicht überrascht werden, wenn wir uns da unten umsehen.«

      Der Offizier mit den drei Federn am Helm schwieg. Er wusste, dass auf

      Bernot Verlass war. Der Hauptmann mochte nicht besonders fantasievoll sein,

      doch er verstand sein Handwerk. Während einige der Reiter ausschwärmten

      und Vorposten bildeten, hielt sich die Hauptmacht des Beritts auf ihrer

      Hügelkuppe bereit. Nur eine Handvoll Männer ritt mit dem Kommandeur zur

      Straße. Hauptmann ta Geos blieb bei der Truppe und knirschte vernehmlich

      mit den Zähnen. Es gefiel ihm nicht, den Vorgesetzten außerhalb seines

      Schutzes zu wissen. Aber wenn die Bestien nun erschienen, musste ein

      erfahrener Offizier die übrigen Gardisten führen.

      Kurz darauf trabte der Kommandeur zurück, und Bernot ta Geos atmete

      erleichtert auf, als sein Vorgesetzter das Pferd neben ihm zügelte. »Und?«

      »Wie Ihr es befürchtet habt, mein Freund.« Der Kommandeur deutete

      bedauernd über die Schulter zurück. »Drei Männer. Keine Frauen oder

      Kinder.«

      »Der Lemarier sprach aber auch von Kindern und Frauen.«

      »Ich weiß, Bernot. Hoffen wir, dass die Irghil sie nicht verschleppt haben.«

      »Lebendfutter.« Der Hauptmann erschauerte bei der Vorstellung.

      »Verfluchte Bestien. Mögen die Finsteren Abgründe sie alle verschlingen.«

      »Die Spuren sind deutlich und weisen nach Osten«, murmelte der

      Kommandeur.

      Sie kannten sich schon lange, und Bernot wusste die Nuancen in der

      Stimme seines Befehlshabers zu deuten. »Die Spuren sind also zu auffällig?

      Eine Falle?«

      »Ein Köder.«

      Bernot nickte. »Dennoch werden wir ihnen folgen?«

      »Dennoch werden wir ihnen folgen.«

      Der Hauptmann seufzte

Скачать книгу