Gottes wundersame Faktorei - Fünfter Teil: Die Königin. Marianne Le Soleil Levant

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gottes wundersame Faktorei - Fünfter Teil: Die Königin - Marianne Le Soleil Levant страница 4

Gottes wundersame Faktorei - Fünfter Teil: Die Königin - Marianne Le Soleil Levant Fünfter Teil: Die Königin

Скачать книгу

      Gott: Also war das nicht klug.

      Jesus: Du erinnerst dich an die Szene mit Johannes dem Täufer, der selbst fast als Messias durchgegangen wäre, als er sich nicht für würdig hielt, aber ich ihn bat, mich gleichzustellen?

      Gott: Raffiniert.

      Jesus: Wenn sie verstanden hätten, was ich weiß, bräuchten sie mich nicht. Sie hören nicht einmal hin, solange du nur jemand bist, der etwas erzählt, von dem er behauptet, es sei eine gute, neue oder einfach erfreulichere Version.

      Petrus: Davon gab's allerdings einige.

      Gott: Steht ja geschrieben, dass viele falsche Propheten auftauchen, bevor der Messias kommt.

      Jesus: Dampfplauderer gibt es doch immer.

      Gott: Als nächstes wird mir vorgeworfen, ich hätte die auf dem Gewissen.

      Jesus: Nein, mich.

      Petrus: Wissen wir.

      Gott: Darf man nicht zweifeln?

      Jesus: Du doch nicht.

      Gott: Anschließend ist es doch kein Stück besser geworden.

      Jesus: Heißt das, du verstehst plötzlich meine Frustration?

      Gott: Sie mag nachvollziehbar sein. Schuld daran bin nicht ich.

      Jesus: Leidensweg, Kreuzestod, alles für die Katz'.

      Gott: Ich könnte mindestens so frustriert sein, wenn man extra den eigenen Sohn schickt, ihn opfert, aber die Leute kapieren wieder 'mal nichts. Allein der aufwendige Vorlauf mit Gabriel.

      Jesus: War es nicht dein Wille?

      Gott: Deine Bande waren die Juden. Die haben dich nicht anerkannt und ohne dich weiter gemacht.

      Petrus: Ein Teil hat das Christentum begründet.

      Gott: Nachdem was man mitbekommt, waren das bei weitem nicht alles Heilige.

      Jesus: Kollektiverleuchtung Schwupp-di-Wupp steht auch nicht geschrieben.

      Gott: Dagegen fand gewaltsame Bekehrung und Inquisition statt. Leute, die in deinem und meinem Namen sich Christen schimpften und meine Kinder folterten und massakrierten.

      Petrus: Mit der Botschaft der Liebe unvereinbar.

      Jesus: Ich habe das schon von mir gewiesen.

      Gott: Du warst auch nicht mehr dabei.

      Jesus: Bei den wirklich Gläubigen schon.

      Gott: Das sind bis heute nicht alle.

      Petrus: Er hat weltweit gute Quoten.

      Gott: Gestehen wir zu, das vieles weit angenehmer geworden ist, doch die Macht des Übels hat sich nicht verflüchtigt, sondern ist oft umso gewaltiger. Man könnte sogar behaupten, es sei nun umso schlimmer, da sie allen Grund haben es besser zu wissen und weit weniger gezwungen zu sind, ihre Existenz zu verteidigen, als das sie derart kaltherzig und zerstörerisch handeln müssten. Reden wir nicht über ihre Selbstsucht.

      Jesus: Du wirfst mir vor, die Nächstenliebe nicht etabliert zu haben.

      Gott: Für die faden Knöpfe bieten all diese äußeren Systeme Fassaden der Scheinheiligkeit, hinter der sie sich verstecken oder ihre Furcht beschwichtigen können. Andere nützen das aus. Wir hatten das.

      Jesus: Damit lehnst du das Christentum ab.

      Gott: Nicht mehr und nicht weniger als irgendeine andere Religion.

      Jesus: Aber der Messias bin ich nicht, weil es ...

      Gott: Dazu müsstest du deine Wiederkunft ...

      Jesus: Nur dann?

      Gott: Das Mädchen muss einspringen.

      Petruzs: Sie ist die Richtige.

      Jesus: Wer bin ich dann? Bin ich dann nicht mehr dein Sohn.

      Gott: Irgendwie nicht. Jedenfalls nicht der als solcher die Erlösung bringende.

      Jesus: Aber es hat mich gegeben. Als historische Person bin ich verbürgt.

      Petrus: Löschen würde wirklich die Klarheit nicht steigern. Du erinnerst dich an die Probleme mit den historischen Verzerrungen durch unterbrochene Kausalitäten und fehlende Korrespondenzen.

      Gott: Ein Irrer mehr oder weniger.

      Petrus: Als dein Sohn mit Abstand der bekannteste und einflussreichste Irre.

      Jesus: Du kommst nicht aus.

      Gott: Es wurde nur zur Diskussion gestellt, ob das wirklich mein Wille als Teil der Schöpfung ist, oder vielmehr die Idee der jeweils betroffenen Zugpferde und ihrer Anhänger.

      Jesus: Bin ich ein Nutzfahrzeug?

      Gott: Fragen wir das Mädchen.

      Rocio: Den eigenen Sohn an's Kreuz nageln zu lassen zur Vergebung der Sünden der Menschheit, ist doch auch seltsam. Findest du das nicht? Ich meine, man hätte auch einfach sagen können: Hier das ist mein Sohn. Folgt ihm.

      Gott: Also man muss schon etwas vorweisen können, sonst interessiert das niemanden.

      Rocio: Hat doch Wunder vollbracht.

      Gott: Es ging um den Beweis, den Tod überwinden zu können. So ungefähr.

      Rocio: Dazu der ganze Zirkus mit Verurteilung und dann das Hinziehen bei der Barnabas Verarsche, obwohl sich vorher schon keiner die Finger schmutzig machen wollte. Judas, die arme Sau, wird nicht mehr froh. Man fragt sich schon, ob man da nicht Alternativen gehabt hätte.

      Gott: Man muss auch 'was zu erzählen haben. Die Passion Christi ist voller verborgener Botschaften.

      Rocio: Die Sünden der Menschheit ohne Opfer vergeben, ließ sich nicht machen?

      Gott: Das hätten die Leute damals nicht kapiert. Wie soll das gehen? Musste immer ein Opfer herhalten. Keine Experimente.

      Rocio: Menschenopfer. Den eigenen Sohn.

      Gott: Sollte ein Liebesbeweis sein. Schreiben die immer. Gab's seit Isaak.

      Rocio: Stimmt es denn nicht?

      Gott: Jesus hat das gemacht, damit die Schrift erfüllt würde.

      Rocio: Das soll heißen, die Hirngespinste der Menschen. Die aber Teil von dir sind.

      Gott: Es ist so passiert. Sie wollten es so. Es hat funktioniert.

      Rocio:

Скачать книгу