Es geschah am Main. Gitte Loew
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„Kann ich im Moment noch nicht sagen.“
Hanna ging zu Herrn Möller zurück.
„Ich lasse Ihre Unterlagen kopieren und rufe Sie an, wenn Sie den Ordner wieder abholen können. Ist Ihnen außerdem noch etwas aufgefallen?“
„Ja, aber das ist mehr eine Vermutung. Meine Mutter hat immer zum Monatsende Wasser und Limo bestellt. Die Firma liefert ins Haus. Sie trank Sinalco, meist hat sie es mit Wasser gemischt. Reines Wasser mochte sie nicht. Sonderbarerweise ist der Kasten halb leer und das Leergut ist verschwunden. Es kann nicht sein, dass sie innerhalb von wenigen Tagen einen halben Kasten Limonade ausgetrunken hat. Und vor allem, wohin sind die leeren Flaschen verschwunden?“
Hanna warf dem Sohn einen verblüfften Blick zu. Herr Möller besaß eine erstaunlich gute Beobachtungsgabe.
„Wer hat Ihre Mutter mit Getränken beliefert?“
Der Name der Firma fiel dem Sohn des Opfers nicht sofort ein, deshalb ging er zu einem kleinen Telefonschrank, der im Flur stand, und nahm ein Adressbuch aus der Schublade. Er blätterte das Buch durch und hielt dann inne:
„Die Firma heißt Paul und ist in Dörnigheim ansässig.“
Hanna griff nach ihrem Smartphone und suchte. Es gab tatsächlich einen Getränkedienst Paul in Dörnigheim.
„Wir werden uns mit den Angestellten der Firma unterhalten. Sie haben sicher Quittungen über die Verkäufe. Hat Ihre Mutter vielleicht Rechnungen aufgehoben?“
„Herr Möller schüttelte den Kopf:
„Nein, meine Mutter hat immer alles gleich aufgeräumt. Sie war sehr ordentlich.“
Hanna war nicht überrascht. Schon beim Betreten der Wohnung war ihr aufgefallen, dass alles an seinem Platz stand. Kein Vergleich zu Behausungen, die sie sonst manchmal zu sehen bekam.
„Herr Möller, es wäre für uns sehr hilfreich, wenn Sie anhand der Rechnungen eine Liste der gestohlenen Figuren erstellen könnten. Sie brauchen sowieso eine Aufstellung für die Versicherung. Wir wissen dann schneller, wonach wir suchen müssen. Wenn die Liste fertig ist, bringen Sie uns die Unterlagen bitte sofort ins Präsidium.“
Er nickte und blickte zu Boden. Der Mann wirkte müde und erschöpft. Nach der ersten Aufregung und Geschäftigkeit schien er langsam den Mord zu realisieren. Seine Mutter war nicht aufgrund ihres Alters gestorben, sondern auf schreckliche Weise umgebracht worden. Der Mörder schien sie mit seinen Füßen totgetreten zu haben. Es war an der Zeit, Herrn Möller allein zu lassen, damit er zur Ruhe kommen konnte.
„Bitte melden Sie sich bei uns, falls Ihnen noch etwas einfallen sollte.“
Uli Möller steckte wortlos die Karte in seine Tasche, die Hanna ihm gereicht hatte. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und legte seine Hände vors Gesicht. Seine Schultern zuckten und Tränen tropften auf den Fußboden. Die Kommissarin verließ leise den Raum.
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