Zarin der Vampire. Blut der Sünde: Der Zar und selbst Russland können fallen, das Haus Romanow ist jedoch unsterblich. Tatana Fedorovna

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Zarin der Vampire. Blut der Sünde: Der Zar und selbst Russland können fallen, das Haus Romanow ist jedoch unsterblich - Tatana Fedorovna Zarin der Vampire

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weißt du schon“, erwiderte ich lachend. „Ich habe schon viele geküsst.“

      „Papa und deinen Bruder Alexej! Das war es dann auch schon“, spottete Maria. Sie war die Jüngste von uns Dreien.

      Es klopfte. Wir kicherten. Da waren sie, unsere stolzen Kadetten, die wir zu uns gerufen hatten. Sie wussten natürlich nicht, was sie hier erwartete. Alle unsere Kammerdienerinnen und Bediensteten hatten den strengen Befehl erhalten, keineswegs zu stören. Sicher waren sie froh, auch ein wenig Freizeit zu erhalten.

      „Herein doch!“, befahl ich mit tiefer, verstellter Stimme. Maria und Tatjana lachten leise.

      Etwas verdutzt traten die drei jungen Offiziersanwärter ein. Sie erröteten und wussten nicht so recht, wie sie sich verhalten sollten und traten unsicher steif ein. Die Burschen waren erst vor zwei Tagen aus Petrograd hierher versetzt worden und gehörten zum Wolhynischen Garderegiment. Die schwierige Situation dort gefährdete ihre Ausbildung, die sie gerade begonnen hatten.

      Der Mutigste von ihnen nahm militärische Haltung an und salutierte, als wären wir seine Befehlshaber. Die beiden anderen kopierten seinen Gruß etwas verzögert.

      Wir kicherten erneut. Das führte bei den jungen Männern zu noch mehr Röte in ihren Gesichtern.

      „Man hat uns befohlen, hier zu erscheinen“, stotterte der selbst ernannte Anführer erklärend.

      Da ich die Älteste war und auch militärisch ja gewisse Erfahrungen besaß, übernahm ich die Rede.

      „Jawohl, meine Herren Offiziersanwärter! Ein wichtiger Auftrag, streng geheim!“, tat ich wichtig.

      Maria prustete heraus und konnte ihr kindisches Lachen nicht zurückhalten. „Mein Gott!“, keuchte sie.

      „Ein bisschen Haltung!“, ermahnte ich sie scheinbar streng. „Was sollen die Herren Offiziersanwärter denken?“

      Die drei glotzten mich an und verstanden rein gar nichts. Sie sahen durchaus gut aus. Der Jüngste war etwa siebzehn, der Älteste um die zwanzig Jahre alt.

      „Nun ja, darf ich vorstellen? Das sind meine Schwestern die Prinzessinnen Tatjana und Maria.“

      Beide machten dazu jeweils einen höfischen Knicks. Es war ein Theaterstück und machte wirklich Vergnügen. Die jungen Männer knallten gehorsam die Hacken zusammen.

      „Und ich bin Olga, im Moment die Herrin des Hauses Romanow, da die Zarin auswärtig beschäftigt ist.“

      „Sehr wohl!“, fand der Mutigste unter ihnen seine Stimme wieder. Das war zwar unpassend, aber lustig.

      Tatjana ging nun zu einer der in den Kühlern bereit gestellten Flaschen Sekt und goss daraus sechs Gläser voll.

      Nervös sah sich der Anführer um.

      „Soll ich Ihnen helfen, verehrte …“ Der flotte Bursche stotterte etwas, da er nicht wusste, auf welche Weise ein Offiziersanwärter meine Schwester anreden sollte.

      „Nennen Sie mich einfach Tatjana, wir sind ganz unter uns!“

      Sie trat an den Burschen heran und reichte ihm ein Glas. Ungläubig sah dieser auf das prickelnde Getränk. „Nur zu!“, ermunterte sie die anderen und wies auf die Gläser. „Oder soll ich euch wirklich bedienen.“

      Die beiden jüngeren Offiziere trauten sich trotzdem nicht ihren sicheren Stehplatz zu verlassen.

      Maria brachte ihnen darum ihre Gläser.

      „Wir wollten heute alle Neuankömmlinge begrüßen!“, stellte ich fest. „Zudem kommt ihr aus Petrograd. Da viel gemunkelt wird, wollten wir aus erster Hand erfahren, wie es da im Moment so ist.“

      Die drei machten große Augen und waren vor Schock stumm. Man musste ihnen die Angst nehmen. Verdammt, waren die verkrampft.

      „Auf Russland!“, rief ich patriotisch, trank das Glas aus und warf es in bäuerlicher Sitte in weitem Bogen über meinen Rücken. Es zerbrach klirrend. Das sollte Glück bringen.

      „Na los!“, befahl ich.

      Etwas verlegen grinsend taten sie es ebenso. Jedoch trauten sie sich nicht, die Gläser zu zerschmettern.

      Tatjana holte eine neue Flasche als Nachschub für alle und drückte diese, dem Schönsten von den Dreien in die Hand. Er war wohl der Mittlere vom Alter und tat etwas unbeholfen seinen Dienst.

      „Zieht doch erst einmal eure Mäntel aus!“, regte ich an, da die Drei trotz der Kälte zu schwitzen begannen. Seit Tagen funktionierte im Palast weder Heizung noch Wasser. Die Wasserwerke streikten und scheinbar auch die Heizer.

      Die Kadetten folgten der Aufforderung. Ich sah, wie sie sich fragende Blicke zuwarfen und auch ein erstes verschmitztes Lächeln bei Zweien von ihnen. Nur der vom Alter Mittlere behielt eine eisige Mine. Er war anscheinend besonders schüchtern und brauchte mehr Sekt.

      „Auf den Sieg!“, befahl ich das nächste Glas.

      „Auf Zarsko Selo!“, regte Tatjana an.

      „Auf den Zaren!“, schloss sich Maria an.

      Tatjana lief etwas watschelnd zum Grammofon. Die Schuhe waren für ihre Spreizfüße etwas zu eng. Sie ging darum am liebsten barfuß. Doch das passte hier natürlich nicht.

      „Könnt ihr tanzen?“ Sie winkte mit der Hand ab. „Ach was! Das ist ein Befehl, ihr müsst tanzen!“

      Sie legte Walzer auf. Die beschwingten Klänge erfüllten den kleinen Saal.

      Der Älteste der Drei ließ sich nicht lange bitten, machte vor mir eine galante Verbeugung. „Darf ich bitten!“

      „Ja gern!“ Wie lustig war das. Und er konnte tatsächlich gut tanzen und gefiel mir vom Typ ausgesprochen gut. Irgendetwas war an ihm witzig und ich mochte Witzvögel. Zudem war er sportlich und durchaus auch hübsch anzusehen. Er gehörte zu denen, die einem nicht auf den ersten Blick, aber auf den zweiten auffallen und die sich durch ihre offene Art, dann auf den ersten Platz schieben. Ein echter russischer Prachtkerl eben. Das Leben war ernst genug, da war ich für jede Ablenkung dankbar.

      Die anderen folgten uns, bildeten aber bei weitem nicht so gute Tanzpaare.

      Maria beschwerte sich sogar über ihren tollpatschigen Partner. „Du tanzt wie ein Bauer!“

      Tatjana lachte. „So etwas sagt eine Prinzessin nicht.“

      Maria grummelte und war unzufrieden. Etwas neidvoll beobachtete sie, wie ich mit meinem Begleiter durch den Saal huschte. Die Welt drehte sich um mich. Das war das wahre Leben.

      „Woher kommst du?“, fragte ich beschwingt.

      „Aus Minsk!“

      „Gefällt dir die Stadt?“

      „Oh ja! Sie ist nicht so groß wie Petrograd, aber schon bedeutsam. Nun ist sogar das Oberkommando dort.“

      Die anderen beiden Paare hatten nach zwei Walzern das Tanzen eingestellt und sahen uns zu. Tatjana schenkte

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