Der verlorene Sohn. Josef Rack

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Der verlorene Sohn - Josef Rack

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aber entschieden ab:

      „Ich habe alles im Wald, was ich zum Leben brauche,

      soll ich mir etwa Reichtümer anhäufen und dafür vielleicht Diebesgesindel anlocken, die meine Hütte überfallen?!

      Da müsste ich ja noch meine Hütte verriegeln“, meinte er verschmitzt.

      Kapitel 2 Todeskampf

      Da trug es sich zu, dass des Königs Tochter von einer schweren heimtückischen Krankheit befallen wurde.

      Die besten Ärzte wurden herbei geholt, um zu helfen.

      Alles vergeblich…

      Das Mädchen litt unter fiebrigen Schüttelanfällen.

      Ab und zu meinte man, es besserte sich, da gab es doch wieder einen Rückschlag.

      Die Prinzessin, das einzige Kind, einst eine blühende Schönheit, war nur noch ein Schatten ihrer selbst.

      Die Krankheit hatte sie ganz ausgezehrt, die Haut war so blass und durchsichtig wie Wachs, dass die darunter liegenden Knochen zu sehen waren.

      Sie war so geschwächt, dass sie nicht einmal mehr gehen konnte.

      Teils aber auch infolge des nachlassenden fehlenden Lebenswillen.

      Anfangs war der König sehr ungehalten und zornig, dass niemand helfen konnte. Er war als herrschsüchtig und als böser Tyrann bekannt:

      Das gab’s doch nicht, dass man SEINER Tochter nicht helfen konnte.

      Er sah dies als persönliche Beleidigung und als absichtliche verweigerte Hilfeleistung an. Manchen erfolglosen und unglücklichen Arzt und selbst ernannten Wunderheiler ließ er zur Strafe in den Kerker stecken.

      Es half aber alles nichts. Seine Tochter, das Einzige was er liebte, wurde dadurch auch nicht gesund.

      So erkannte er notgedrungen, dass man mit seiner Art, mit Härte und Strafe, auch nicht alles erreichen kann.

      Über seinen Schatten springend, ließ er letztendlich die armen Eingesperrten wieder frei,

      aber mit der Aufforderung, sich umzuhören, um irgendjemanden ausfindig zu machen, der seine Tochter wirklich heilen konnte.

      Selbst beauftragte er Reiter, sich auf den Weg zu machen, egal wohin und wie weit, um endlich jemanden zu finden, der helfen konnte.

      Für den Erfolgsfall sollte es eine angemessene Belohnung geben.

      Die Zeit verging. Immer mal traf ein Kundschafter mit einem Arzt ein.

      Jedes Mal neue Hoffnung - Warten - Zittern – doch letztendlich wieder vergeblich…

      Wie lange konnte das noch weitergehen?

      Wie lange würde das Mädchen noch durchhalten?

      Ihr Lebenswille war schon lange dahin…

      Alle Kundschafter waren schon zurück - es gab also keine Möglichkeit und Hoffnung mehr???

      Der König war auch nicht mehr wieder zu erkennen. Wo war seine stolze Erscheinung und Kraft geblieben? – dies war doch kein Tyrann mehr…

      So ist er auch am Tiefpunkt angekommen mit der Erkenntnis, dass man mit Reichtum und Macht doch nicht alles erreichen konnte.

      Er hielt sich nur noch in der Nähe seiner Tochter auf. Ihm fielen sogar wieder längst vergessene Gebete ein.

      Irgendwann bekam der alte Nikolaus diese tragische Geschichte zu Ohren.

      Dies berührte ihn zutiefst, aber es ging ihn nichts an. Leid tat es ihm um das unschuldige Kind.

      Die Leute, die ihn kannten, ahnten, dass vielleicht gerade dieser Einsiedler die nötigen magischen Kräfte besaß, die anderen ausgebildeten Ärzte fremd und unbekannt waren. Sie ahnten, dass die Heilkunst dieses alten Mannes nicht allein auf die Heilkraft der Kräuter zurückzuführen ist. Es müssen mehr – überirdische - Kräfte in diesem Mann stecken.

      Wenn der Alte daran ging, jemandem zu helfen, tat er es nie, ohne vorher ein inniges Gebet zu sprechen um dabei für den Kranken und sich Kraft zum Heilen zu erbeten.

      Mancher redete ihm zu, sich doch aufzumachen, um sein Glück zu versuchen.

      Der Alte wurde ganz unwirsch: „Was gehen mich solche Leute an, d i e können sich doch alles erkaufen“,

      (klang da eine schlechte Erfahrung mit „solchen“ Leuten heraus).

      Es verging wieder eine geraume Zeit.

      Da tauchte ein fremder Reiter mit einem zusätzlichen Pferd auf.

      Ein Gesandter überbrachte ihm eine Botschaft, vor allem aber eine Bitte (!) des Königs, ihn zu begleiten, um die kranke Königstochter wenigstens anzuschauen und, wenn irgendwie möglich, ihr zu helfen.

      Er wäre, bei Misslingen, absolut keinem Zwang ausgesetzt.

      Als Belohnung dürfte der Alte drei Wünsche äußern, egal welche, sie würden ihm erfüllt werden.

      Kapitel 3 Ausgestoßene

      Fernab trieb sich eine Gruppe Abenteurer herum, die von einem jungen Mann angeführt wurden. Wer diese waren, wusste niemand. Selbst die Mitglieder dieser Meute bewahrten untereinander ihr Geheimnis. Das ging niemanden etwas an.

      Manche üble Tat sagte man ihnen nach.

      Es war sogar ein Kopfgeld zur Ergreifung dieser Halunken ausgesetzt.

      Manche Söldnertruppen bemühten sich bisher vergeblich, ihrer habhaft zu werden.

      Die vogelfreie Gruppe hielt sich deshalb auch nie lange am selben Ort auf.

      Seltsamerweise bekamen die Soldaten des Königs keinerlei Unterstützung und Auskünfte vom Volk über den Verbleib des Gesindels.

      Manche Kutschentransporte irgendwelcher Adligen wurden überfallen -

      egal, wie viel Begleitung dabei war. Sie gingen so geschickt und raffiniert vor, dass die begleitenden Wachen keine Chance hatten.

      Die Übeltäter verhielten sich bei ihren Aktionen immer sehr human; man hatte nie gehört, dass sie den Insassen von Kutschen oder dem Begleitpersonal körperlichen Schaden zugefügt hätten. Sie hatten es nur auf Wertgegenstände oder Esswaren abgesehen. Auch plünderten sie die Überfallenen nicht restlos aus.

      Das meiste, das sie erbeuteten, verteilten sie an die arme Bevölkerung.

      Deshalb waren sie auch bei dieser beliebt und niemand verriet sie.

      Ihr Verhalten war aber auf jeden Fall ungesetzlich.

      Was heißt aber schon „ungesetzlich“?

      Nur

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