Safe!. M. C. Steinweg

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Safe! - M. C. Steinweg

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style="font-size:15px;">      Eve seufzte in Erinnerung an ihre Verabredung vom Vorabend.

      ››Ach Andreas, was soll ich dir sagen. Das war mal wieder ein Reinfall. Der Typ hat das Bild seines Bruders online gestellt, was er mir ganz verschmitzt erzählt hat, nachdem ich zwei Mal an ihm vorbeigelaufen bin. Als ob ich, wenn ich seinen Bruder optisch ansprechend finde, auch ihn automatisch toll finden würde.‹‹

      Kopf schüttelnd nahm sie einen Schluck von dem Gebräu, um gleich darauf das Gesicht zu verziehen. So etwas sollte verboten werden, das war kein Kaffee sondern eine Zumutung. Das einzig Gute an dem Getränk war, dass es einen von innen aufwärmte.

      ››Und, was hast du ihm dazu gesagt? Ist doch eine Frechheit oder nicht? Wie kann man so etwas machen und tatsächlich glauben, dass das man mit so einer Masche auch noch Erfolg hat?‹‹

      Kopfschüttelnd setzte sich Andreas zu ihr an den braun rot gekachelten Labortisch, der als Ersatz für den nicht vorhandenen Küchentisch dienen musste.

      Evelyn lächelte Andreas an, während sie ihre Hände an der Tasse wärmte.

      ››Deshalb war das Date auch ganz schnell wieder vorbei. Ich gab ihm den Tipp, es mal mit seinem eigenen Foto zu versuchen. So wie der aussieht, müssen sein Bruder und er von zwei verschiedenen Vätern sein. Wir sind gar nicht erst bis ins Restaurant gekommen, sondern ich habe mich sofort wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Hat gerade noch rechtzeitig für Horatio Caine funktioniert. Mit dem habe ich es mir dann auf meiner Couch bequem gemacht.‹‹

      Was für ein langweiliges Leben, stöhnte sie innerlich, wenn die einzige männliche Augenweide von Werbung unterbrochen für eine Stunde aus der Steckdose kommt.

      ››Bringt das eigentlich was?‹‹

      Skeptisch zog Andreas seine Augenbrauen über dem Brillenrand in die Höhe, was wiederum einen Einfluss auf den Sitz seines Nasenfahrrades hatte. Automatisch folgte seine Hand der herab rutschenden Brille und positionierte sie wieder neu. Andreas betrachtete Sie aus seinen graublauen Augen. Er mochte seine junge Kollegin. Beinahe väterlich, was angesichts der 17 Jahre Altersunterschied eigentlich kein Wunder war, betrachtete er sie.

      ››Was, CSI Miami anzuschauen?‹‹, fragte Eve zurück. In Gedanken war sie immer noch bei ihrem mageren und erfolglosen Liebesleben, welches eigentlich gar keines war.

      ››Nein, diese Online Partnerbörsen. Mit wie vielen hast du dich inzwischen getroffen? Fünfzehn? Und was für Typen hast du kennengelernt? Männer die noch daheim bei Mutti leben, Typen, die noch nicht über ihre letzte Beziehung hinweg waren oder solche, die eine schnelle Nummer suchen. Ganz ehrlich, glaubst du wirklich, dass sich im Internet jemand finden wird?‹‹

      Andreas schüttelte ungläubig den Kopf. Er war der Verfechter von eher traditionellen Methoden des Kennenlernens. An denen er jedoch kein Interesse hatte, denn seine Gefühle gehörten immer noch seiner Ex-Frau. Auch nach so langer Zeit. Er betrachtete seine Kollegin, die mit ihren gerade einmal 27 Jahren, im Gegensatz zu ihm, ein junger Hüpfer war. Er fand sie nicht nur sympathisch sondern mit ihren großen blauen Augen und dem langen brünetten Haar viel zu hübsch für eine solche Art der Fleischbeschau. Als nichts anderes betrachtete er diese Dating Börsen. Er würde nicht wollen, dass seine Tochter jemals als Katalogobjekt bei einer online Partnersuche endet.

      ››Ach ich weiß auch nicht. Aber wo soll ich schon jemanden kennenlernen, wenn ich von morgens bis abends hier im Labor hocke. Ich hätte gerne wieder eine richtige Beziehung mit allem was dazu gehört. Vermisst du das denn nicht?‹‹

      Evelyn trank einen weiteren Schluck Kaffee aus ihrer Tasse, der sie von innen wärmte. Es war inzwischen fast Ostern, doch anstelle von Frühling und warmen Temperaturen herrschte klirrende Kälte draußen. Letzte Woche hatte es sogar kurz geschneit.

      Sofort verfinsterte sich Andreas Blick. ››Nein.‹‹ Sagte er nur. Mehr nicht. Ihm war nicht danach, das Thema weiter zu vertiefen. Wer sollte es auch verstehen, dass er nach über vier Jahren den emotionalen Absprung von seiner geschiedenen Frau nicht geschafft hat.

      Mist, dachte Evelyn. Das war mal wieder ein riesengroßes Fettnäpfchen, in das sie in traumwandlerischer Sicherheit hinein getreten war.

      ››Tut mir leid Andreas. Ich wollte meinen Finger nicht in deine Wunde legen. Du liebst deine Frau immer noch. Stimmt‘s?‹‹

      Ihre voreiligen Worte bedauernd versuchte sie noch irgendwie die Kurve zu kriegen. Andreas beugte sich vor, als würde ihn eine unsichtbare Last auf den Labortisch drücken.

      ››Ja, Eve. Das tue ich. Ich liebe sie noch immer, auch wenn sie inzwischen in einer neuen Beziehung lebt und sie für mich unwiederbringlich verloren ist. Was soll ich denn machen? Vielleicht wird es ja irgendwann einmal besser.‹‹

      In dem Bemühen seine Schwachstelle zu überspielen, grinste Andreas ein wenig schief und zuckte dabei mit seinen Schultern. Evelyn hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie ihrem Kollegen unbeabsichtigt auf den Schlips getreten war und versuchte durch einen Themenwechsel Andreas‘ Stimmung wieder anzuheben.

      ››Komm, lass uns arbeiten. Arbeiten ist immer noch die beste Medizin.‹‹, schlug sie vor und stellte ihren Kaffeebecher zur Seite.

      Seufzend wendete sie sich wieder dem Diktiergerät zu, blätterte dann ihre Notizen durch und begann die weiteren Daten und Formeländerungen zusammen mit dem Ansatzdatum auf den digitalen Speicher zu sprechen.

      Währenddessen machte sich Andreas auf den Weg in den Tierbereich des Gebäudes, der sich eine Etage unter den von Adlon Pharma angemieteten Laborräumen befand, um Mäuse und Ratten für die anstehende Versuchsreihe zu holen. Das Gebäude befand sich in der Nähe zu anderen großen chemisch pharmazeutischen Unternehmen und verfügte über mehrere Labore, die von verschiedenen Unternehmen angemietet wurden. Die Nähe der Großbetriebe ermöglichte den kleineren Unternehmen, genügend Fachpersonal für deren Forschungen und Arbeiten zu finden.

      Andreas war ein wirklich feiner Kerl, überlegte Evelyn. In den drei Jahren in denen sie gemeinsam für Adlon Pharma, einem kleineren Pharmaunternehmen, arbeiteten, war er immer sehr hilfsbereit und kollegial gewesen. Seit mittlerweile fünfzehn Monaten beschäftigten sie sich mit der Forschung zur Entwicklung eines Medikamentes gegen die Alzheimer Erkrankung. Auf Grund der Größe des Pharmaunternehmens arbeiteten sie beide fast immer alleine an allen laborchemischen Untersuchungen. Oftmals musste die Forschung nach einem neuen Medikament wegen irgendwelcher anderer Untersuchungen und Testreihen unterbrochen werden.

      Doch so wie es aussah, würden sie und Andreas nach dem aktuellen Versuch noch eine weitere Reihe starten können. Basis der Versuche war die Zersetzung von Beta-Amyloid als Proteinfragment, welches sich bei einer Alzheimer Erkrankung zu unauflöslichen Plaques zwischen den Neuronen im Gehirn ansammelte.

      Wenn die Herstellung eines solchen Medikamens gelingen würde, dann bräuchten die vielen Alzheimer Patienten nur noch jeden Tag eine Pille schlucken oder sich eine Dosis des Medikamentes spritzen. Ähnlich wie bei Diabetikern würden dann die anfallenden Proteinfragmente aufgelöst und die Krankheit könnte nicht mehr weiter voranschreiten. Das zu finden wäre für die Menschheit ein ähnlich großer Segen, wie die Heilung von AIDS. Draußen vor der Labortüre klapperte es. Andreas kam mit einem Metallwagen auf Rollen angefahren. Auf jedem der drei Böden befanden sich zwei Käfige, in denen sich jeweils ein Tier – insgesamt 3 Ratten und drei Mäuse - tummelt.

      Eve legte das Diktiergerät bei Seite, um Andreas die Tür aufzuhalten, damit er mit dem Wägelchen ohne weitere Zusammenstöße mit der Tür oder dem Türrahmen in den Laborraum

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