Rufe aus Morgania. Brigitte H. Becker

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Rufe aus Morgania - Brigitte H. Becker

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sie für alles ringsum blind und taub geworden waren.

      Der Clou war, dass der Heidenlärm, den ihre Mädchen bei ihrem Auftauchen veranstalteten, sie so aus dem Konzept brachte, dass sie sich die unmöglichsten Fetzen herbei zauberten.

      Was da alles angeflogen und sich gegenseitig in die Quere kam!

      Das brachte die Mütter vollends aus der Fassung. Wie aufgescheuchte Hühner rannten sie herum, was die ohnehin verschreckten Kinder in Panik versetzte, ein Hochgenuss für alle Nachtgesellen, einschließlich Mefilux!

      Weil die Mädchen, wie beabsichtigt, nicht pünktlich bei den Buchen abgeliefert werden konnten, breitete sich Aufregung unter den davor vergeblich warteten Betreuerinnen aus.

      Als sie die Mütter endlich herbrachten, war ausnahmslos der Blick für ihre Anhängsel getrübt, die mit ihren Spähern den ausgesuchten Mädchen folgten, um die Schlafsäle aufzusuchen, wo ihre Jungen teils schon im den Betten lagen, um sie als erste mit Faxen zu beglücken.

      Leider wollte es nicht gelingen, Elfen vom rechtzeitigen Aufbruch zum Weiher abzuhalten. Bei zweien fehlte nicht mehr viel, und zwar bei der völlig überdrehten Elfenamme in der Krippenbuche, wo Mefilux mitmischte, nebenan bei einer übereifrigen rothaarigen Kindergärtnerin, die als letzte dageblieben war.

      Zu guter Letzt hatte ein hereinstürmender Elf hier und dort alle in die Flucht geschlagen.

      Und ein anpreschender Windgeist, der ihn und die schussselige Amme aufnahm, dürfte bei dem Affentempo dafür gesorgt haben, dass sie rechtzeitig zum Treffpunkt kamen.

      Früher als gedacht erreichten die Jungen hinterher auf den Nachtalpen die Elfenlichtung, wo sie schon von Erwachsenen erwartet wurden, die sie hinter die hohen Brenn-Nesseln im Birkenschatten winkten. Sein Papa winkte Mefilux beim Patrouillieren mit den Agenten zu. Die Zeit zog sich unendlich hin, bis die Elfenprozession eintraf, und es machte ihm wenig Spaß, den schrulligen Zwergen bis dahin beim Aufstellen der Bankreihen zuzuschauen.

      Als die Elfenkönigin samt Gefolge in Sichtweite kam, verflüchtigten sich Papa und die Seinen ins nahe Dickicht, wo sich Andere bereits verschanzten.

      Fast alle Nachtalpen flatterten auf die nächsten Birkenzweige und gingen in Lauschposition, im braunen Fell perfekt getarnt, während die Verwegenen zu den Ankömmlingen flatterten, um im Waldschatten um sie herumzuschwirren, zwar nicht im Zickzack wie die Irrlichter inmitten der vielen Glühwürmchen, aber auch, um den Elfen die Orientierung zu nehmen. Aber sie waren schon zu weit gekommen und der Schreck löste höchstens Stolperer am Waldeingang aus, und auf der Lichtung wurde es zu hell.

      Bald fanden sich auch die letzten Flattergeister und Irrlichter auf den Bäumen am Bachufer.

      Die Verständigung der Nachtgesellen untereinander erfolgte durch Blicke, Handzeichen und Kopfnicken, während die Irrlichter Funksignale aussandten.

      Setzte die Elfenkönigin zu einer Rede an, reckten die dunklen Männer ihre Schwanenhälse, während Nachtalpen die großen Pinselohren spitzten und Irrlichter aufblinkten.

      Missfallen wurde bei den Nagajennen durch Abwinken ausgedrückt, Ablehnung durch Beklopfen der Oberschenkel, teils mit geballten Fäusten.

      Als sich die Tanzfläche füllte, machten sich die Schattenjungen einen Spaß daraus, sich im Beinchen Stellen bei Tanzenden zu übertrumpfen, die sich dem Dickicht annäherten. Pfeilschnell sprangen sie hervor und zwischen Elfenbeinen hin und her.

      Die hektische Amme, die Mefilux nirgends finden konnte, stand plötzlich wie von Zauberhand oben neben ihrer Königin, als diese die Geburt ihres Kindes ankündigte.

      Die Schattenmänner schauten sich ratlos und betroffen an.

      Aber Kontrax handelte schnell. Umgehend winkte er Irrlichter und Nachtalpen von den Bäumen, um sie durch Gesten anzuweisen, dem Begleittrupp der Elfenkönigin nachzustellen. Als die Elfen und ihre Verfolger außer Sichtweite waren, zogen sich die Agenten zur Beratung in ein abgelegenes Gebüsch zurück. Währenddessen schlossen Jungen Wetten ab, wann grünes Licht für den Spuk gegeben würde, dem alle entgegen fieberten.

      Diejenigen, die auf Pünktlichkeit setzten, nickten sich angetan zu, als noch in der Zeit erste Nachtalpen angeflattert kamen, wenn auch zerzaust und völlig aufgelöst.

      Konfilux schlich sich mit zwei Freunden an die Büsche an, um zu belauschen, was ihre Reittiere den Agenten dort mitzuteilen hatten.

      Enttäuscht abwinkend kehrten sie zu den Anderen zurück.

      „Ein Windgeist hat sie alle in die Flucht geschlagen. Kontrax will abwarten, bis der letzte angekommen ist.“ Konfilux zuckte bedauernd mit den Schultern. „Bevor sie nicht wissen, was bei der Elfengeburt abgelaufen ist, können wir nicht loslegen.“

      Die Reaktion fiel gemischt aus. Die wenigsten kehrten wie Mefilux an ihren Platz zurück, sondern mischten sich entweder unter die Männer, die hinter den Brenn-Nesseln in Gruppen beieinander saßen, oder unter die Tanzenden, die sich, überdreht wie sie waren, als willige Opfer erwiesen.

      Immer wieder waren Schreckensausrufe zu hören.

      Wieder wollte die Zeit für Mefilux nicht vergehen, bis der letzte Nacht Alp wiederkehrte, den sein Papa wie die anderen abfing und im Flüsterton befragte.

      Dann zog er sich mit seinen Agenten zur Beratung ins Gestrüpp zurück. Wieder hervortretend wies Kontrax die eine Hälfte und leiser Stimme an, hier zu verweilen, und die andere sollte ihn zur Schattenburg begleiten, um Nagajana von den Ereignissen in Kenntnis zu setzen.

      Vor seinem Aufbruch tauschte er sich mit Konfilux aus und übergab ihm Mefilux.

      Ein Aufatmen ging durch die Jungenreihen, als sein Papa den anderen Vätern unter den Seinen freies Licht für den Mitternachtsspuk mit ihren Söhnen bei den Buchen gab.

      Auf sein Handzeichen bestiegen die Jungen zu zweit einen Nachtalpen.

      Lautlos erhoben sich die Flattergeister mit ihren beiden Reitern hoch über die Wipfel.

      Die Väter, die die Vor- und Nachhut bildeten, entfalteten mit weit ausgebreiteten Armen mächtige, fächerförmige Flügel in der Luft, schattenschwarz wie ihre Kleidung.

      Sie flogen in Windeseile, nahezu unhörbar und unsichtbar durch die Dunkelheit, im Mondlicht verschanzt hinter ziehenden Wolken.

      Da sie von ihren Verstecken die Elfenwachtposten wohl bemerkt hatten, waren die Nagajennen auf der Hut und schauten sich immer wieder prüfend um.

      Bald bedeutete ihnen die Vorhut durch triumphierendes Zunicken: keine Verfolger in Sicht. Unterwegs malte sich Mefilux in den buntesten Farben die grässlichsten Alpträume mit den tollsten Gruseleffekten für seine Elfenkinder aus.

      Er wollte im Jungenschlafsaal der Krippe den kleinen Sengor aufsuchen und später bei den Mädchen dem Nacht Alp bei Sangrina Unterstützung leisten. Die beiden könnten Geschwister sein und hatten sich als erste Wahl erwiesen. Sie waren derart schreckhaft, dass sie bei der leisesten Berührung zusammenzuckten und wie am Spieß nach ihrer Mutter schrien.

      Schon von weitem waren die pilzartigen Silhouetten der drei Buchen zu erkennen, die sich im milchigen Mondlicht dunkel abzeichneten.

      Bei ihrer Ankunft stellte sich Mefilux grienend

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