JOHN ETTER - Virus. John Etter
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу JOHN ETTER - Virus - John Etter страница 4
Beim ersten Lesen dieser Worte, verursachte das bei Karl Grob noch ein wenig Kopfschütteln. Später suchte er sich durch die Produktepalette und wunderte sich immer mehr.
Vom sogenannten Genetic Engineering Home Lab Kit, welches alles enthält, was es zum Designen von einfach manipulierbaren Genen braucht, bis zum Frog Design Kit, welches alles enthält, was nötig ist, um Frösche genetisch zu verändern, konnte man sich alles nach Hause liefern lassen.
Er las, was das Home Lab Kit alles beinhaltete und war erstaunt darüber, dass dies scheinbar frei erhältlich war. Und als Draufgabe erhielt er, wenn er ein solches Kit bestellen würde, sogar noch eine vergünstigte Zusatz-Mikrozentrifuge.
Karl brauchte nicht lange, um sich selbst davon zu überzeugen, dass es zu diesem günstigen Preis kein großes Risiko war, ein solches Kit zu bestellen. Er suchte sich noch ein paar zusätzliche Produkte und Angaben heraus, bestellte schlussendlich ein Kit und ein paar Zubehörteile, die ihm in seinem privaten Labor noch fehlten. Bezahlen konnte er per PayPal, was Karl sehr sympathisch war.
Um nicht aufzufallen, gab er als Lieferadresse jeweils die Adresse seines besten und in der Zwischenzeit auch einzigen Freundes Cheesy Huber an, der ihm die Pakete ohne groß nachzufragen übergab. Dieser ging davon aus, dass Karl sich irgendwelches Sexspielzeug bestellte und nicht wollte, dass seine jetzige Partnerin, Patrizia Keller, davon erfahren sollte.
Einige Teile wurden schon nach einer Woche geliefert und er war mit der Qualität der Ware sehr zufrieden. Es schien sich um hochwertige Produkte, ähnlich wie in seinem ehemaligen Labor, zu handeln.
Zwei Monate nach Bestellung kam das letzte Paket an. Grob hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber der Lieferant beantwortete seine Anfragen immer prompt und die Lieferung überzeugte ihn.
Karl war klar, dass er sich nur mit diesem Kit nicht an allen rächen konnte, die er auf der Liste hatte. Aber mit den anderen Utensilien in seinem Minilabor, seinem Wissen über die Gentechnik und die Veränderung von Genen war dies nun ein Leichtes. Und es schien so, als könnte dies mit Hilfe des Internets auch ein Amateur tun.
Sein Selbstwertgefühl, welches in den letzten Jahren enorm gelitten hatte, bekam einen Schub.
Er, Karl Grob würde Geschichte schreiben. Und er würde seinen Schwur einlösen.
Einerseits war er überzeugt, dass er den perfekten Mord begehen konnte, andererseits würde er dies nicht einmal wollen. Er wollte, dass die Welt erführe, warum genau diese Personen gestorben waren. Er würde sich jetzt rächen.
Und wenn es das Letzte sein würde, was er täte.
Für ihn war sein Leben vorbei, aber ganz sinnlos sollte es nicht zu Ende gehen. Er hatte einen Plan. Man würde ihn für seinen Ideenreichtum und sein Können bewundern.
Leider würde er seinen sicheren Hort in den nächsten Tagen verlassen müssen und sich an einem neuen Ort einrichten. Patrizia hatte seinen perfekten Plan fast platzen lassen. Zum Glück stand eine von seinem Freund Cheesy üblicherweise vermietete Wohnung in der Nähe seit drei Monaten leer.
Einst war Patrizia seine Rettung. Eine Frau, die sich für ihn mehr interessierte, als er sich für sie. Durch die besonderen Umstände sind sie sich langsam näher gekommen. Auch wenn Karl sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass aus dieser Freundschaft plus, wie er es seinem Freund Cheesy gegenüber nannte, mehr werden würde.
Mit der Zeit hatte sich trotzdem eine Art Liebe zu Patrizia entwickelt und sie lebten eine Zeit lang als Paar zusammen.
Nachhilfe in Biologie
Bruno ging mit seinem Team nach einer kurzen Kaffeepause um 9.10 Uhr zurück in den Besprechungsraum.
„Also gut Leute, wir müssen wissen, woher das Virus stammt“, meinte Bruno und schlug die Akte auf.
„Bisher sind folgende Kollegen von der Polizei erkrankt: Nick Singer, der leider verstorben ist. Max Stocker und Simon Koller“, zählte Bruno weiter auf und warf die Fotos der Kollegen auf den Tisch.
„Scheiße, ich hoffe, es werden nicht noch mehr“, bemerkte Adem.
„Der Zustand unserer Kollegen ist anscheinend sehr kritisch, wie mir unser Chef, der noch vor Ort ist, bestätigte. Wenn sich was ändern sollte, werde ich umgehend vom Krankenhaus angerufen“, fügte er noch an. „Die Witwe von Nick Singer wurde durch das Krankenhauspersonal bereits informiert.“
Seine Teammitglieder schauten sich wortlos an.
„John Etter hat in der Zwischenzeit die Unterlagen und das Couvert abgegeben. Seine Aussage wird gerade protokolliert. Er stößt danach zu uns. Hat jemand Einwände?“
Gerade wollte sich Adem zu Wort melden, als Bärs Handy klingelte. Er nahm es aus der Tasche und schaute drauf!
„Das Krankenhaus.“
Bär nahm das Handy ans Ohr und ging aus dem Raum.
Nach ein paar Minuten kam er wieder.
„Max Stocker kannst du ebenfalls von der Liste streichen. Er liegt im Sterben“, teilte Bär bedrückt mit und seine Kollegen schauten ihn an. Er wusste, dass die Wortwahl nicht angebracht war, aber er brachte keinen längeren Satz über die Lippen.
„Leute, es muss ein Zusammenhang bestehen zwischen den Infizierten. Es muss doch was geben“, wiederholte Konrad nach einer wortlosen längeren Pause in scharfem Ton.
„Ja, es gibt sicherlich Gemeinsamkeiten, aber die haben wir noch nicht gefunden“, gab Adem ihm Recht. Sie hatten bereits einige Akten an ihren Computern ohne Ergebnis durchforstet.
„Und: Ist es ansteckend? Woher kommt es? Wir wissen nichts“, antwortete Frank auf seine eigene Frage.
Bruno schaltete sich ins Gespräch ein: „Leute, ich weiß es ist schwer für jeden Einzelnen hier und unsere Nerven liegen blank. Aber wir müssen uns konzentrieren!“.
„Wir müssen das Umfeld dieser Kollegen überprüfen, frühere Fälle, die sie mit allen auf den Fotos gemeinsam abgearbeitet haben. Vielleicht finden wir etwas“, entgegnete Konrad.
Das Team schaute ihn an.
„Was ...?“, fragte Konrad.
„Du wirst hier bleiben ...“, befahl Bär.
„Genau, du bleibst hier und ruhst dich aus“, pflichtete Frank Bär bei.
„Und was soll ich eurer Meinung nach hier machen? Hier kann ich doch nicht helfen“, konterte Konrad.
„Und ob. Du hilfst uns, wenn du hierbleibst! Recherchiere weiter, an welchen Einsätzen die Kollegen auf den Fotos gemeinsam gearbeitet haben. Irgendwo muss doch ein Zusammenhang zu finden sein! Du bist zum Aktenstudium abgestellt.“
Konrad hob die Schultern. Gemeinsam mit diesen drei Kollegen war er sonst immer im Einsatz.
Bärs Blick ließ keine weitere Antwort zu.
„Na toll“, gab Konrad zurück und ging in die Umkleidekabine. Er wusste, dass seine Truppe es gut meinte und er wollte seinem Team keine Angst machen. Er wollte aber auch nicht sagen, dass