JOHN ETTER - Virus. John Etter

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JOHN ETTER - Virus - John Etter

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vor Augen, als Adem hereinkam.

      „Konrad, ist mit dir wirklich alles in Ordnung?“, fragte ihn Adem.

      „Ja doch, mir geht es gut“, antwortete dieser.

      Adem setzte sich in gebührendem Abstand zu seinem Kollegen hin und versuchte ihm zu erklären, warum jeder besorgt war.

      „Konrad, wir hatten alle Angst um dich. Dass du vielleicht auch schon infiziert bist!“

      „Ja, gut, das weiß ich doch, aber das bin ich nun mal nicht und werde mitkommen. Der Arzt hat keine Erreger gefunden, ich war einfach erkältet, hatte was mit Magen-Darm, einfach eine kleine Grippe. Ich komme mit“, meinte Konrad.

      Adem verdrehte die Augen. „Wenn das der Bär erfährt, bin ich einen Kopf kleiner!“

      „Nicht nur du“, lächelte Konrad, der sonst die Gruppe anführte.

      Adem und Konrad gingen zu Frank und Caspar, die im Flur warteten.

      „Solltest du nicht recherchieren“, fragte Caspar nach.

      „Ja, das ist eine Ausnahme und ich habe dem Innendienst schon durchgegeben, was sie zu tun haben“, mischte sich Adem ein.

      „Na, gut, komm lasst uns gehen“, meinte Frank.

      Kurze Zeit später kamen sie in der Tiefgarage an. Das Team stieg in den Wagen und fuhr in Richtung Krankenhaus.

      Derweil suchte Bär verzweifelt nach Konrad.

      „Hier 5/1, bitte kommen“, hörten sie Bär über den Funk.

      „Ja, Bruno was gibt’s?“, fragte Adem.

      „Ist Konrad bei euch?“

      Adem ließ sich Zeit Bruno zu antworten und schaute erst Konrad an, dann Frank und Caspar.

      „Warum?“, fragte Adem, damit er nicht lügen musste.

      „Mann, er sollte doch hierbleiben, na warte, der wird was hören, wenn er auftaucht. Ich hatte einen Spezialauftrag für ihn. Er soll sich sofort bei mir melden, wenn ihr etwas von ihm hört! Verstanden?“

      Das Gespräch wurde grußlos beendet.

      „Danke Jungs“, bedankte Konrad sich.

      „Das musst du später mit ihm klären“, meinte Adem.

      „Werde ich machen. Danke, Adem, hier, als kleines Dankeschön noch ein letzter Schluck von meinem Tee. Den magst du doch so.“

      Konrad reichte Adem den Becher, doch Adem schob die ausgestreckte Hand zurück.

      „Ich möchte meinen Magen-Darm-Trakt nicht strapazieren.“

      Konrad verstand und alle konzentrierten sich wieder auf ihre bevorstehende Aufgabe.

      Im langen Flur der Polizeizentrale traf John Etter auf Bruno Bär.

      „Bruno, alles okay mit dir? Scheinst etwas neben dir zu stehen“, fragte Etter.

      „Ach, der Konrad, der macht was er will, das ist sein Problem. Der kann einfach nicht nur dasitzen und Bürodienst schieben“, meinte Bär und war weiterhin genervt.

      „Du kennst ihn, so ist er eben“, sagte Etter und folgte Bär in sein Büro. „Er ist dein bester Mann, darum nervt es dich.“

      „Setz dich!“, forderte Bär seinen Freund auf.

      „Nun haben die Ärzte auch bei Max Stocker die Hoffnung verloren. Es nimmt kein Ende und wir haben noch nicht einmal einen Anfangsverdacht“, fuhr Bruno verzweifelt fort.

      John drückte teilnahmsvoll den Arm von Bruno.

      „Ich habe mir das Hirn zermartert auf dem Weg hierher, aber ich komme nicht drauf, wo ich eine Verbindung zu deinen Kollegen haben könnte. Die meisten waren damals nicht bei uns, als ich noch bei der Truppe war. Vielleicht ist es Zufall, aber du weißt, das mit den Zufällen ist bei mir so eine Sache. Ich will immer wissen, was läuft. Dass du und ich gemeinsame Gegner haben könnten, ist ja klar. Aber ich sehe keinen, der für eine solche Aktion in Frage käme. Wenigstens keinen, der zurzeit nicht im Gefängnis sitzt.“

      „Und doch muss da etwas sein. Sonst hättest du diesen Brief nie erhalten. Wir werden es herausfinden. Die Ärzte suchen noch immer nach dem Virenstamm und ich weiß nicht einmal den Unterschied zwischen einem Virus und einer Bakterie.“

      „Da kann ich dir helfen. Du erinnerst dich an meinen Fall in Österreich?“ *

      „Ja, klar, die verschwundene Frau, nun Partnerin von Andreas Bircher, deinem alten Kollegen aus Zürich.“

      „Genau. Damals hatte der Mann dieser verschwundenen Frau irgendeinen Deal mit Genmanipulations-Kits durchführen wollen. Schlussendlich ging es nur um einen gut aufgezogenen Bankbetrug, aber diese Gen-Dinger gibt es wirklich. Ich habe mich damals etwas ausführlicher damit auseinandergesetzt. Ich glaube, dass in diesem Bereich noch einiges auf uns - und damit meine ich nicht nur die Polizei und mich - zukommen wird.“

      „Oh mein Gott, ich kann dir zwar folgen, aber eigentlich wehrt sich alles in mir dagegen und immer noch weiß ich fast nichts über dieses Gebiet“, seufzte Bruno Bär.

      * John Etter: Lottosechser

      „Es ist als Hilfe vielleicht nur ein Strohhalm. Aber dies war das einzige Mal, dass ich mit so etwas zu tun hatte. Nun, damit du einigermaßen weißt, worum es bei Bakterien und Viren geht, eine Einführung speziell für dich“, lächelte John, auch wenn die derzeitige Situation den beiden Freunden das Lachen vermieste.

      „Bakterien sind eigentliche Einzeller, haben einen Stoffwechsel und können sich selbst reproduzieren, also fortpflanzen. Viren dagegen bestehen nur aus einer Eiweißhülle, in der sie ihre Erbsubstanz aufbewahren. Klar?“

      Bruno nickte. „Doch, zwei Sätze kann ich mir merken.“

      „Bakterien können bis zu hundert Mal größer sein als Viren und Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Viren besitzen keinen Stoffwechsel und können sich daher nicht selbst vermehren. Sie benötigen eine lebende Zelle – zum Beispiel ein Bakterium – als Wirt, in die sie ihre Erbsubstanz einbauen. Der Wirt sorgt dann für die Reproduktion des Virus. Bist du noch dabei?“

      Bruno nickte wieder. „Ist interessanter als befürchtet. Lehrer wäre auch noch ein Job für dich.“

      „Gott bewahre“, antwortete John, zückte sein Handy, suchte kurz und las vor.

      „Gegen Bakterien verwendet man Antibiotika, welche die Zellwand zerstören oder die Vermehrung hemmen. Nicht alle Bakterien machen krank. Gute Bakterien befinden sich zum Beispiel in unserem Darm. Schlechte Bakterien verursachen Krankheiten wie die Pest, Typhus oder Cholera. Viren verursachen Mumps, Masern, Grippe und das gegenwärtig wieder in Afrika wütende Ebola. Gegen Viren werden spezielle Medikamente – sogenannte Virostatika – eingesetzt, die das Eindringen des Virus in eine Wirtszelle verhindern oder das Erbgut des Virus zerstören. Gegen Bakterien und Viren helfen manchmal auch Impfstoffe.“

      John schaute Bruno an und dieser schaute immer

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