Mehr als Freundschaft?. Sandra Grauer

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Mehr als Freundschaft? - Sandra Grauer

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sein musste. »Alles wie immer.«

       »Schade. Ich wünsch dir so sehr, dass es endlich mal klappt. Es muss doch irgendein nettes Mädel geben …« Sie trank einen Schluck Tee und sah dann einen Moment aus dem Fenster. »Wie geht es denn deinen Freunden?«

       »Mia und Pitt geht’s gut. Die haben gerade viel zu tun, aber wir sehen uns immer mal wieder.«

       »Raus mit der Sprache, mir kannst du nichts vormachen.«

       Nein, das konnte er nicht, und das mochte Leon so an seiner Oma. Mit ihr konnte er offen und ehrlich über alles sprechen. »Was soll ich sagen? Sie haben halt noch andere Freunde, und das ist auch okay. Aber ich komm mit den anderen einfach so gar nicht klar.«

       »Inwiefern?« Elisabeth betrachtete ihren Enkel liebevoll.

       Leon zuckte die Schultern. »Na ja, sie mögen mich nicht. Ich kann mir noch so viel Mühe geben. Und Mia und Pitt scheint das in letzter Zeit ziemlich egal zu sein.«

       »Das kann ich mir nicht vorstellen. Weißt du, für die beiden ist das bestimmt auch nicht so einfach. Versetz dich mal in ihre Lage.«

       Leon dachte einen Moment darüber nach. Sicher, seine Oma hatte schon irgendwie recht. Für Mia und Pitt war das Ganze auch immer ein Spagat, und sie konnten ihre anderen Freunde nicht dazu zwingen, ihn zu mögen. Er wollte ja auch gar nicht, dass sie sich nur noch mit ihm trafen. Aber als guter Freund konnte er doch verlangen, dass sie die anderen in Schach hielten, oder etwa nicht? Dass sie sich nicht über ihn lustig machten, ihn blöd ansahen und all so was.

       »Und, stimmt's, was ich sag?«, hakte seine Oma noch einmal nach.

       Leon nickte zögerlich. »Ja, schon ein wenig. Weißt du, es würd mir ja auch schon reichen, wenn sie mich einfach akzeptieren würden.«

       »Weiß ich doch. Deshalb solltest du dich aber nicht verrückt machen und jeder neuen Mode hinterherrennen. Du musst dir treu bleiben, versprich mir das.«

       Leon nickte. »Ich weiß, was du meinst, und das hab ich auch vor. Das mit der Frisur und den neuen Klamotten ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen. Es war Mias Idee.«

       »Das hab ich mir schon gedacht«, meinte Elisabeth.

       »Sie wollte unbedingt, dass ich selbstbewusster werde und meinte, 'ne neue Frisur und neue Klamotten würden da helfen.«

       »Da ist nichts gegen einzuwenden, und außerdem ist es sehr nett von ihr. Hilft's denn?«

       »Das ist noch nicht raus.«

       »Verstehe.« Leons Oma lächelte wissend. »Bring doch Mia mal wieder mit. Ich hab sie schon ewig nicht mehr gesehen.«

       Leon war sich nicht sicher, ob Mia wirklich zustimmen würde, auch wenn ihm selbst die Idee ganz gut gefiel. »Ich kann sie ja mal fragen.«

       »Tu das.« Seine Oma nahm ein Plätzchen von dem Teller, der zwischen ihr und Leon auf einem kleinen Tisch stand, und schob ihn dann ihrem Enkel zu. »Da, nimm was. Du siehst so dünn aus. Isst du auch genug?«

       Leon nickte und schob sich ein Plätzchen in den Mund.

       Eine Weile aßen sie schweigend, dann fragte Elisabeth: »Kocht sie auch immer frisch und regelmäßig?«

       Leon musste nicht fragen, wen sie meinte. Er und seine Oma sprachen nicht viel über seine Mutter. Die hatte sich mit Elisabeth zerstritten, als sein Vater noch da gewesen war. Leon wusste gar nicht so genau, worum es da gegangen war, und er bekam auch nie eine Antwort, wenn er nachhakte. »Ja, meistens schon.« Okay, das war gelogen. Oft gab es einfach nur Fertigsachen, weil seine Mutter spät von der Arbeit kam und dann keine Lust mehr hatte, lange in der Küche zu stehen. Aber Leon wollte seiner Oma nicht unnötig Sorgen machen.

       »Und wie geht es ihr?«, fragte sie knapp.

       »Ganz gut. Sie arbeitet viel.«

       Elisabeth nickte, dann raffte sie sich etwas mühsam auf. »Lass uns mal ein bisschen an die frische Luft gehen. Ich habe Lust auf ein Eis.«

      »Es ist endlich passiert«, sagte Mia leise und blickte verträumt an die weiße Decke, die mal wieder einen neuen Anstrich nötig gehabt hätte.

       Leon war gerade dabei, die Musik zu wechseln, da Mia keine Lust auf Nirvana hatte, und hielt mitten in der Bewegung inne. Er hoffte inständig, dass Mia nicht von sich und Patrick sprach. Langsam drehte er sich zu ihr um. Sie lag mit dem Rücken auf seinem Bett und sah irgendwie glücklich aus. Am besten, er stellte sich dumm. Vielleicht ging es ja doch um etwas ganz anderes. Er schluckte. »Was ist endlich passiert?«

       »Du weißt schon … Es.« Sie stützte sich hinter dem Rücken auf ihre Ellenbogen auf und sah Leon direkt an.

       Verdammt, hatte er also doch richtig getippt. In seinem Kopf drehten sich die Gedanken, und ihm wurde mit einem Mal übel. Er wandte sich wieder seinem MP3-Player zu und stellte die Musik an. Dann atmete er ein paar Mal tief durch, bevor er sich neben Mia auf sein Bett fallen ließ.

       »Warum sagst du gar nichts?«

       »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll«, gestand Leon ehrlich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

       »Na komm, irgendwas wird dir ja wohl einfallen.« Sie drehte sich auf die Seite und sah ihn an, doch er wich ihrem Blick aus, indem er starr an die Decke blickte.

       Ihm fiel da schon so manches ein, was er gerne gesagt hätte: Wie konntest du nur? Du kennst ihn doch kaum! Warum ausgerechnet mit ihm? Aber das kam ihm alles irgendwie unpassend vor. Klar hätte er jetzt auch fragen können, wie es war, aber er wollte die Details nicht wissen. Wenn sie in allen Einzelheiten davon erzählen wollte, dann musste sie schon zu Pitt gehen. Ohne zur Seite sehen zu müssen, spürte er, dass sie ihn immer noch fixierte. Sie wartete auf eine Reaktion, also sagte er das erste, was ihm in den Sinn kam. »Und seid ihr noch zusammen?« Einen Moment starrte Mia ihn an, dann lachte sie ungläubig und schüttelte den Kopf. Wütend sprang sie vom Bett auf. »Du bist wirklich unglaublich, Leon.« »Jetzt wart doch mal, kein Grund, gleich wieder sauer zu sein«, erwiderte Leon und setzte sich hin. Mia ließ ihre Tasche, nach der sie gerade gegriffen hatte, wieder auf den Boden fallen. »Ich hab ja wohl jedes Recht dazu, sauer zu sein. Immerhin hältst du mich ja scheinbar für 'ne Schlampe. Was denkst du eigentlich von mir?« »Um dich geht es hier doch gar nicht. Es geht um Patrick.« Mia warf die Arme in die Luft. »Natürlich, wie konnte ich das nur vergessen. Es geht immer um ihn.« »Hör zu, ich weiß, dass mich das nichts angeht und dass es deine Entscheidung ist. Ich hatte bloß Angst, dass er dich sitzen lässt, sobald er bekommen hat, was er wollte. Umso besser, wenn ich mich geirrt hab.« »Traust du mir überhaupt keine Menschenkenntnis zu? Denkst du wirklich, ich wäre mit ihm ins Bett gegangen, wenn ich geglaubt hätte, dass er nur das wollte?« Leon zuckte die Schultern und sah Mia entschuldigend an. »Liebe macht blind.« Einen Moment schwiegen sie. Mia funkelte ihn immer noch böse an, doch dann ließ sie die Schultern hängen und seufzte. »Mensch Leon, warum musst du mir immer alles versauen?« Leon bekam ein schlechtes Gewissen. Er wusste selbst nicht so recht, was mit ihm los war. »Es tut mir leid, Mia. Das war echt nicht meine Absicht.« Er stand auf und näherte sich ihr vorsichtig. Gerne hätte er sie in den Arm genommen, aber er war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war. »Darf ich?«, fragte er deshalb, während er die Arme ausbreitete. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, sie nickte. Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Es fühlte sich gut an. Schon lange hatten sie sich nicht mehr richtig umarmt. Eine Weile standen sie so da, dann sagte Mia leise: »Ich wünschte, du würdest ihm wenigstens eine Chance geben.« Leons schlechtes Gewissen

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