Mord in Middle Temple. J. S. Fletcher

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Mord in Middle Temple - J. S. Fletcher

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gemeinsamen Interessen gesprochen. Als er fortging, war alles totenstill. Was in der Wohnung über mir oder sonst passiert sein mag, davon weiß ich nichts. Glücklicherweise sind die Mauern hier sehr dick, so dass man nicht jedes Geräusch hört. Aber ich sagte Ihnen ja schon, dass der Mann wahrscheinlich die Treppe hinuntergefallen ist und dabei zu Schaden kam. Was er hier zu tun hatte, kann ich mir nicht vorstellen.“

      „Es sind natürlich nur Vermutungen, Mr. Cardlestone“, erwiderte Breton. „Aber alles, was man bei dem Toten fand, war ein Stück Papier, auf dem mein Name und meine Adresse standen. Außerdem weiß man nur noch, dass er kürzlich erst aus Australien zurückkam.“

      Mr. Cardlestone sah in plötzlich interessiert an. „Was sagten Sie da? Der Mann hatte Ihre Adresse bei sich? Und er kam aus Australien?“

      „Ja, das ist alles, was wir über ihn wissen.“

      Mr. Cardlestone stellte seinen Regenschirm in den Ständer. „Das hört sich ja ganz geheimnisvoll an. Weiß Elphick etwas davon?“

      Breton sah Spargo an, als ob er bei ihm eine Erklärung für Mr. Cardlestones verändertes Verhalten zu finden hoffte.

      „Nein, Mr. Elphick weiß nur, dass Mr. Ronald Bretons Adresse auf dem Stückchen Papier stand“, mischte sich Spargo jetzt ins Gespräch.

      „Mr. Elphick sprach davon, dass er ins Leichenschauhaus gehen wollte, um den Toten zu sehen.“

      „Ach, kann man ihn sehen?“, fragte Cardlestone eifrig. „Dann will ich auch hingehen. Wo liegt er denn?“

      Breton starrte ihn an. „Aber mein lieber Mr. Cardlestone, warum wollen Sie denn das tun?“

      Cardlestone griff wieder nach seinem alten Regenschirm. „Es ist doch ganz natürlich, dass ich mich für das interessiere, was vor meiner Tür passiert! Zudem habe ich verschiedene Leute gekannt, die vor Jahren nach Australien gingen. Es wäre ja doch immerhin möglich - ich sage möglich - dass ich den Mann früher einmal gekannt habe. Können Sie mich hinbringen?“

      Breton sah hilflos auf Spargo, er konnte das Benehmen von Mr. Cardlestone nicht verstehen. Aber Spargo nützte jeden Vorteil und jede günstige Gelegenheit aus und erbot sich sofort, Mr. Cardlestone hinzuführen. Gleich darauf standen sie wieder auf der Straße und gingen durch die vielen Ein- und Ausgänge des Temple Richtung Blackfriars. Als sie in die Tudor Street einbogen, trafen sie Mr. Elphick.

      „Ich gehe gerade ins Leichenschauhaus“, sagte er. „Du vermutlich auch, Cardlestone? Ist noch etwas Näheres bekannt geworden?“, wandte er sich an Spargo.

      „Wir haben nur feststellen können, dass er Marbury hieß und aus Australien kam.“ Spargo beobachtete Mr. Elphick bei diesen Worten scharf, aber der Anwalt zeigte nicht das geringste Erstaunen und blieb ganz ruhig und gleichgültig im Gegensatz zu Mr. Cardlestone.

      „Ach so, Marbury hieß er? Und kam aus Australien? Nun, auf jeden Fall möchte ich ihn sehen.“

      Spargo und Breton mussten draußen vor der Halle warten, während die beiden älteren Herren hineingingen. Nach einiger Zeit kamen sie wieder heraus.

      „Wir kennen ihn nicht“, erklärte Mr. Elphick ruhig. „Mr. Cardlestone hat Ihnen ja schon gesagt, dass wir mehrere Leute kannten, die nach Australien gingen. Da dieser Mann in der Middle Temple Lane gefunden wurde, dachten wir, es sei vielleicht einer von ihnen, der nach England zurück gekommen war. Aber wir kennen den Toten nicht.“

      „Nein, wir kennen ihn nicht“, erklärte auch Cardlestone.

      Dann gingen die beiden Anwälte miteinander fort.

      Breton sah Spargo erstaunt an. „Als ob jemand behauptet hätte, dass sie ihn kennen sollen“, sagte er dann. „Was wollen Sie jetzt unternehmen, Spargo? Ich habe leider zu tun und muss gehen.“

      Spargo, der mit seinem Spazierstock die Erde zwischen den Pflastersteinen aufgewühlt hatte, fuhr plötzlich aus seinen Gedanken auf. „Ich werde zur Zeitung gehen“, antwortete er und verabschiedete sich kurz von Breton.

      Als er dort angekommen war, ließ er sich beim Chefredakteur melden.

      Der Privatsekretär schaute auf. „Ist die Sache denn wirklich wichtig?“, fragte er.

      „Ja, außerordentlich wichtig.“

      Schließlich saß Spargo dem großen Mann gegenüber. Er ging sofort auf sein Ziel los. „Sie haben doch von dem Mord in der Middle Temple Lane gehört?“

      „Nur die wenigen Tatsachen, die bisher bekannt geworden sind“, entgegnete der Chefredakteur knapp.

      „Ich war dort, als man den Toten fand“, fuhr Spargo fort. Dann erzählte er alles, was er inzwischen unternommen hatte. „Ich bin fest davon überzeugt, dass dies ein außergewöhnlicher Fall ist, der viel Staub aufwirbeln wird. Es steckt mehr dahinter, als man bis jetzt sehen kann. Ich möchte die Berichterstattung hierfür übernehmen, und ich bin sicher, dass ich Ihnen eine Geschichte schreiben kann, wie wir sie seit vielen Jahren nicht mehr gehabt haben. Und ich möchte Sie gleich um zwei Spalten für meinen Artikel in der morgigen Ausgabe bitten. Ich will die Sache groß aufziehen.“

      Der Chefredakteur sah Spargo an. „Und Ihre andere Arbeit?“

      „Oh, mit der werde ich auch fertig. Ich habe schon eine ganze Woche vorgearbeitet. Ich kann beides machen.“

      Sein Vorgesetzter legte die Fingerspitzen aneinander. „Haben Sie sich denn schon einen Plan zurechtgelegt?“

      „Ja“, antwortete Spargo kühn. Er sah den Chefredakteur so begeistert an, dass dieser unwillkürlich lächeln musste. „Ich möchte diese Aufgabe zu gern übernehmen. Und ich kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass ich diese Sache besser machen werde als irgendein anderer.“

      „Glauben Sie wirklich, dass Sie herausfinden, wer der Täter war?“

      „Bestimmt“, sagte Spargo verbissen.

      „Nun gut, dann ist es in Ordnung. Nehmen Sie die Sache in die Hand. Ich werde zwei Spalten für Sie reservieren.“

      Höchst zufrieden ging Spargo in sein eigenes Büro und begann, seinen Artikel zu schreiben. Er wollte zeigen, wie man die Aufklärung dieses geheimnisvollen Mordes anpacken müsste.

      Am nächsten Morgen ging Ronald Breton zur Redaktion des Watchman. Er hatte die Morgenausgabe in der Hand, als er Spargos Büro betrat und begrüßte den Journalisten ganz begeistert. „Ich muss wirklich sagen, dass Sie den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Ich kann Ihnen nur gratulieren. So muss die Sache angepackt werden Sie haben vollkommen recht!“

      Spargo hatte Druckkorrekturen vor sich; er war müde und unterdrückte ein Gähnen. „Glauben Sie, dass ich recht habe?“, fragte er gleichgültig.

      „Sie haben den Artikel wunderbar geschrieben. Der ist hunderttausendmal besser als ein gewöhnlicher Bericht über eine solche Mordgeschichte. Wissen Sie, es liest sich fast wie ein Roman.“

      „Ach, das ist nur eine neue Methode, Nachrichten zu bringen.“ Spargo nahm eine Morgenzeitung und betrachtete die Spalten. Er hatte eine Abbildung des Papierfetzens und ein Bild des Toten sowie der Stelle gebracht, wo man diesen gefunden hatte. „Es fragt sich nur, ob ich dadurch

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