Frau mit Grill sucht Mann mit Kohle. Sabine Ibing

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Frau mit Grill sucht Mann mit Kohle - Sabine Ibing

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style="font-size:15px;">      »Wie du sagtest: unser Konto. Ich brauchte etwas, als ich die Wohnung bezogen habe. Du hast das Haus für dich allein behalten«, gab Karl spitz zurück.

      Die Augen von Alex zogen sich zu Schlitzen zusammen, die Stirn kräuselte sich. »Bisschen was? Deine Auszüge kommen noch immer zu mir nach Hause. Du hältst es ja nicht für nötig, sie abzuholen. Ich habe sie kontrolliert, nicht, dass bei der Bank Fehler unterlaufen und niemand merkt etwas.« Alex gab sich nicht einmal den Anschein von Höflichkeit.

      »Du hast was?«, Karl schien sichtlich erstaunt. »Du hast meine Post geöffnet?« Sein Oberkörper streckte sich, als wollte er aufspringen.

      »Karl bleib ruhig! Ich meine es gut mit dir. Ich bin nicht neugierig. Ich möchte dich schützen!«

      »Vor Vampiren und Werwölfen oder vor wem?«

      »Vor Blutsaugern!« Alex beugte sich über den Tisch. »Karl, Sophie nimmt dich aus!«

      »Du mutierst zu einer eifersüchtigen Vettel, Alex. Das hast du nicht nötig!«, brauste Karl auf.

      »Sie geht zwei Mal in der Woche zum Friseur und hat sonstige Termine. Sie verprasst im Monat circa zwanzigtausend für Bekleidung. Für Kosmetik gibt sie monatlich mehr aus, als ich in drei Jahren! Das sehe ich auf ihrer Partnercard. Ihr besucht ständig Sternelokale, du machst ihr teure Geschenke, zahlst ihr den Umzug und den Anwalt. Weißt du eigentlich, welche Summen im Monat zusammenkommen?«

      »Du schnüffelst also hinter mir her! Sehr detailliert sogar! Ich fasse es nicht!«, schrie Karl. Er stand schwungvoll von seinem Stuhl auf, fing an, durch den Raum zu gehen, erinnerte dabei an einen eingesperrten Tiger in seinem Käfig.

      »Ich bin gereizt und mir ist heiß!« Alex Gesicht erstarrte zu einer Mine, aus der man nicht lesen konnte, ob Enttäuschung oder Wut den Vorrang hatten.

      Karl machte eine abwehrende Handbewegung und starrte sie wütend an. Sie klatschte ihm seine Post auf den Schreibtisch und er zuckte zusammen.

      »Mich interessierte, woher Madame kommt.« Alex Tonfall war leise geworden, schnitt jedoch scharf wie ein Messer die Luft. «Ich habe gegoogelt und ihren Mann gefunden, den Stromunternehmer. Er ist Elektrikermeister, hat sich auf Solaranlagen spezialisiert. Soviel zum Großunternehmer. Ich bin dann wohl Kraftwerkbesitzer, weil ich auf dem Dach Solarzellen habe?« Alex lachte theatralisch, verdrehte dabei die Augen.

      Karl bemühte sich, seine Wut zu zähmen. »Alexandra! Was ist in dich gefahren?«, presste er heraus. »Überlege genau, was du sagst und tust! Zerstör nicht den Rest, der geblieben ist!« Seine Fäuste ballten sich. Er machte eine kurze Pause und überlegte, wie er weiter vorgehen sollte.

      »Ich habe den Kerl sogar angerufen. Deine Madam ist die Tochter eines Schweinehirten, so sein Originalton. Er hat sie aus einem kleinen Dorf hinter der Wursttheke eines Edekamarktes hervorgezogen und mit nach Berlin genommen. Sie hat den armen Mann abgerippt, ist mit seinem gesamten Vermögen verschwunden. Willst du die Story hören?« Ihre Stimme hatte sich zu einem schrillen Staccato gesteigert.

      Während Karl sich mit eiligen Schritten zur Tür aufmachte, rief Alex ihm hinterher: »Karl, lass uns vernünftig reden!« Er stürmte aus dem Büro und knallte die Tür zu. Sie hörte ihn laut auf dem Gang fluchen, vernahm Wortfetzen wie: »Das macht sie mir nicht kaputt, lieber mache ich sie fertig.«

      Karl lief hektisch die Treppe hinunter und setzte sich in seinen Wagen. Es trieb ihn weg von diesem Ort. Alex spionierte ihm hinterher und erzählte Lügen. Sophie hatte recht. Alex wollte Sophie demontieren, fertigmachen. Sie würde schon sehen, wie er die Rechnung quittierte. Jetzt brauchte er einen klaren Kopf. Auch hier lag Sophie richtig. Er musste sich von seinem alten Leben lösen. Alex konnte dabei nur verlieren.

      Alexandra bemerkte, wie die Hitze sich in ihr ausbreitete, ihr Kopf fühlte sich an, als läge sie auf einer Sonnenterrasse. Ihr Hals war schweißnass, die Tropfen rannen ihr über Rücken und Brust, sie schnappte nach Luft. Gern hätte sie Karl diese Attacke ihrer Wechseljahre übergestreift. Sie spürte, wie Wut und Enttäuschung Besitz von ihr nahmen. Sie griff zum Telefon und wählte die Nummer der Dependance in Marbella, gab den Auftrag, lohnende günstige Liegenschaften zu suchen, die vorteilhaft einzukaufen waren. Irritiert meinte der Mitarbeiter, man würde sie derzeit schwer verkaufen können. Das sei ihr egal, entgegnete Alex, der Handel erhole sich und später könne man umso größeren Gewinn herausschlagen. Das Gleiche wiederholte sie mit dem Büro auf Mallorca. Dann packte sie ein paar Unterlagen zusammen und machte sich auf den Weg zum väterlichen Weingut ins Rheingau.

      »Nein Alex, das kann ich nicht annehmen. Ich hatte dich letzte Woche darum gebeten, dass du mir ein paar Aktien abkaufst, um das Gut zu erweitern. Aber du solltest nicht als Teilhaber in die Firma einsteigen. Wenn etwas schiefgeht, bist du dein gesamtes Vermögen los!«

      »Andy, mir ist sehr bewusst, wie gut du Vaters Geschäft weiterführst. Immer mit Herzblut und unternehmerischem Verstand. Bisher hast du das Gut nicht nur halten können, du konntest es sogar ausbauen. Dein Wein ist exzellent. Du besitzt jederzeit Instinkt, wo man investieren muss, wann die Zeit zum Umdenken geschlagen hat. Ich vertraue dir und deinen Ideen.« Alexandra versprühte enorme Energie. Sie zappelte auf dem Stuhl, bereit jeden Moment aufzuspringen.

      Andreas goss Weißwein aus der gekühlten Karaffe nach. Er schob die ausgebreiteten Papiere zu einem Stapel zusammen, während Alex weiterredete.

      »Wozu eine Aktiengesellschaft gründen? Ich biete dir einen Deal an. Einen Teil des Geldes schenke ich dir offiziell, wir schreiben es irgendwann um in Geschäftsanteile. Außerdem gebe ich dir ein zinsloses Darlehn, das du mir später zurückzahlst. Einen anderen Teil überlasse ich Papa zu gleichen Bedingungen. Mit dem Grundstock borgst du dir das fehlende Kapital bei der Bank, ihr habt damit genug Eigenkapital. Keine Aktionäre, die Ausschüttungen verlangen, keine langen formalistischen Wege. Sobald das Objekt läuft, kannst mich als stillen Teilhaber eintragen.«

      »Bist du irre? Geht die Sache schief, erschlägst du mich!« Andreas sah seine Schwester ungläubig an, blickte nachdenklich aus dem Fenster in die Weinberge. »Ich kenne dich. Es steckt mehr dahinter!«

      »Lieber gehe ich mit dir unter, als wenn der Arsch auch nur einen Cent bekommt!«, zischte Alex.

      Einen Augenblick schaute Andreas sie erstaunt an. Dann lachte er schallend los. »Du denkst also doch an Scheidung!«

      In diesem Moment klingelte Alex‘ Handy. Amelie war in der Leitung. »Mama, erkläre mir, was das soll? Ich habe gerade einen Schreck bekommen, als ich auf meinen Kontoauszug sah. Du hast mir 400.000 Euro überwiesen!«

      »Freu dich! Du erbst sowieso alles. So viel ist für dich steuerfrei als Schenkung an Kinder. Ob es auf deinem oder meinem Konto liegt, ist egal. Das kann ich alle zehn Jahre machen, es spart dir später die Erbschaftssteuern. Leg es gut an!« Alex drückte auf die Unterbrechungstaste, ohne dass Amelie die Chance hatte, etwas zu erwidern. Sie stand auf. Andreas sah sie fragend an. Er sagte kein Wort, denn wenn sich Alex eine Sache in den Kopf gesetzt hatte, war sie nicht davon abzubringen.

      »Die Zahlung habe ich bereits angewiesen, mein Notar legt das schriftlich nieder. Und nun auf, ich erwarte Gewinne! Bau das alte Gut von Willy in ein Hotel mit Wirtschaft aus. Ich finde die Idee klasse.« Aus Alex‘ Worten sprühte Energie.

      »Der Notar soll bitte einen Vertrag machen, in dem er festhält, dass ich dich weder gezwungen noch unter Drogen gestellt habe, falls der Deal mit der Übernahme vom Weingut Schaub wirklich klappt!«

      »Lieber in Rosinen investieren, als in Pelze von roten

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