Im Schatten der Hexe. Norman Dark
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Читать онлайн книгу Im Schatten der Hexe - Norman Dark страница 5
»Ja, seitdem Dad nicht mehr da ist. Und wer sind Sie?«
»My name is Percy Sutherland, Sir. Aber du darfst mich Percy nennen.«
»Sehr freundlich, aber ich bleibe bei Mr. Sutherland.«
»Mitch … Ihr könnt schon zu Tisch gehen«, sagte Janet, als sie mit der Vase und dem Pullover zurückkam. Möchten Sie als Aperitif einen Sherry trinken, Mr. Sutherland?«
»Nein, danke, vielleicht nachher.«
»Ihr könnt euch ruhig beim Vornamen nennen und duzen, auch wenn ich dabei bin.«
»Danke, junger Mann, so weit bin ich eigentlich mit deiner Mutter noch nicht.«
»Mitch, denke bitte daran, was ich gesagt habe …«
»Ja, ist ja schon gut.«
Kurz darauf brachte Janet eine Terrine dampfender Kartoffelsuppe - Mary Queen's Of Scot. Sie tat jedem auf und setzte sich dann dazu.
»Schon wieder Kartoffelsuppe«, maulte Mitch, »was gibt’s denn als Hauptgericht?«
»Lamb Cutlet - Lammkotellet mit Minzsoße, geröstete Kartoffeln und Karotten. Und zum Nachtisch Black Bun.«
»Au fein«, jubelte Mitch, der den dunklen Früchtekuchen besonders mochte.
»Ja, falls du den heute Abend noch erlebst«, sagte Kate ernst.
»Sie verwöhnen mich, Mrs. Cameron …«
»Sagen Sie doch Janet.«
»Und der Pulli duftet, als hätte er tagelang auf einer Blumenwiese gelegen.«
»Da hat er aber Glück gehabt, dass keine Kuh draufgekackt hat.« Mitch feixte.
Janet schlug mit der Hand auf den Tisch, dass das Geschirr klapperte.
»Lassen Sie nur, Janet. Ich finde, Mitch hat Humor, einen etwas derben, aber er ist durchaus kreativ.«
In dem Moment klingelte Percys Handy. »Entschuldigung«, sagte er und meldete sich. »Mum, du bist es. Ja, ich bin gut angekommen. Doch, es bleibt wie besprochen. Gute Nacht, Mum. Bis nachher.«
Mitch grinste breit, was ihm einen bösen Blick von Janet einbrachte.
»Die Gute, immer in Sorge um mich. Das kann manchmal etwas nerven, aber sie meint es ja nur gut.«
»Das tun Mütter meistens«, sagte Janet, »möchten Sie noch Suppe?«
»Nein, danke.«
»Und du, Mitch?«
»Ebenfalls danke. Ich will ja noch Platz für den Black Bun haben.«
»Gut, dann räume ich schnell ab und bringe den nächsten Gang.«
»Wie geht’s denn in der Schule?«, fragte Percy, als Janet draußen war, »kommst du gut mit?«
»Ja, ich komme ganz nach meinem Vater. Und Sie, was machen Sie so?«
»Ich wickle meine Geschäfte im Internet ab. Das hat den Vorteil, dass ich von zu Hause aus arbeiten kann.«
»Und das reicht? Ich meine, zum Leben und um eventuell eine Familie zu ernähren?«
Percy lachte. »Du bist ein ganz schlauer, was? Aber das gefällt mir. Ich mag helle Jungs, die nicht auf den Mund gefallen sind.«
»War er wieder unverschämt?«, fragte Janet, als sie mit dem Fleisch und den Beilagen hereinkam.
»Nein, überhaupt nicht. Er hat mich gefragt, ob ich in der Lage bin, eine Familie zu ernähren.«
»Also Mitch …«
»Das ist doch in Ordnung. Er kennt mich ja nicht. Und irgendwann muss sich ein Mann die Frage selber stellen.«
»Und, sind Sie?«, fragte Janet gespielt heiter.
»Ich denke schon, wenn es drauf ankommt. Vom Verdienst her kann ich nicht klagen.«
So ging es noch eine Weile weiter, bis Mitch sich pappsatt auf sein Zimmer zurückzog und Janet zu einem Glas Wein vor den Kamin bat.
»Ein goldiger, kleiner Kerl, ihr Sohn«, sagte Percy schmunzelnd.
»Na, ich weiß nicht. Manchmal fehlt der Vater schon sehr. Zum Wohl, Mr. Suther … Percy.«
»Entschuldigen Sie, wenn ich Sie immer wieder ansehen muss. Ihr Gesicht ist das einer Madonna, und ich wette jeden Eid, dass sie vor Ihrer Ehe einen tadellosen Lebenswandel geführt haben, weil Sie keins von den verworfenen Frauenzimmern waren, die sich erst ausprobieren müssen.«
»In der Tat habe ich eine sehr strenge Erziehung genossen und war Männern gegenüber sehr zurückhaltend. Aber was ist falsch daran, vor der Ehe Erfahrungen zu machen?«
»Nichts, nichts. Die meisten übertreiben es nur mit ihren One-Night-Stands und eventuell darauf folgenden Abtreibungen. Ich kann diese überemanzipierten Frauen nicht ausstehen, die meinen, sich alles herausnehmen zu können.«
»Haben Sie schlechte Erfahrungen gemacht?«
»Hach, wer hat das nicht? Jedenfalls habe ich die Richtige noch nicht gefunden. Sie müsste so wie Sie sein. Eine Mischung aus Heiliger und …«
»Hure?«
»Nein, verzeihen Sie, so habe ich es nicht gemeint. Ich kann mir zwar vorstellen, dass hinter der kühlen Fassade viel Leidenschaft schlummert, aber Sie würden sich gewiss nie triebhaft verhalten.«
»So eine gute Meinung haben Sie von mir? Vielen Dank, aber ich würde vorschlagen, den Abend jetzt langsam ausklingen zu lassen. Das Thema ist mir etwas zu heikel.«
Percy sprang auf und wirkte sichtlich zerknirscht. »Ich hoffe, ich bin Ihnen nicht zunahe getreten?«
»Keineswegs, ich fand unser Gespräch sehr aufschlussreich.«
»Wird es eine Fortsetzung geben?«
»Möglich, mal sehen, wie viele Ihrer Pullover noch dran glauben müssen.«
Kapitel 2
1662
Euphemia Glengary nahm gerade den großen Korb mit Pilzen und Kräutern auf, als sie eine Frau aus der Nachbarschaft sah, die einen seltsamen Haken schlug. „Adairia, du gehst mir aber nicht mit Absicht aus dem Weg, oder?“, rief sie.
Die Angesprochene legte den Finger an den Mund und kam in gebückter Haltung herüber. »Pst, ich will nicht, dass man uns hört.«
»Was ist denn mit dir los? Verfolgt man dich?«
»Mich nicht,