Bitter Love - Ash Teil 2. Alexa Kim
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Als Ash den Deckel anhebt, kann selbst ich sehen, dass die Handfeuerwaffen und Strahlengranaten nicht mehr zu gebrauchen sind.
„Mist!“ Er lässt den Deckel der Metallkiste zufallen.
„Und was jetzt? Was ist dein Plan?“
Ash sieht mich ratlos an. „Das war mein Plan. Mit Waffen zu Magnatec zu gehen und die Daten herauszuholen.“
Ich hebe die Brauen. „O.k. … nur, dass ich das richtig verstehe. Du hattest wirklich vor, mit diesen Waffen allein zu Magnatec zu gehen und dir den Weg freizubomben?“
Er hebt die Schultern, und in diesem Augenblick wird es mir warm ums Herz. Weil ich etwas anderes erkennen kann, als den überlegenen Mutanten. Auch wenn es in dieser Situation nicht gerade besonders hilfreich ist. Aber mir wird klar, dass Ash auch nur ein Mann ist, der bisher eine große Belastung allein getragen hat. Und insgeheim bin ich bin froh darüber, dass diese Waffen nichts mehr taugen! Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Ash allein gegen Magnatec und Seth losgezogen wäre.
„So wäre das ohnehin nichts geworden. Wir brauchen Verbündete, die uns helfen.“
„Tja, wenn das so einfach wäre.“ Er klingt frustriert. Probleme zu lösen ist nicht seine Stärke. Mutanten haben in der Regel zu wenig Probleme, als dass sie sich um ausgefeilte Lösungsstrategien Gedanken machen müssten. Ich allerdings bin es seit Jahren gewohnt, mit Problemen fertig zu werden – eigentlich hat mein Leben seit dem Tod meiner Eltern nur aus Problemen bestanden.
„Also gut … wem vertraust du?“
Er sieht mich an, als verstünde er die Frage nicht. „Wie meinst du das?“
„Na ja, es muss doch auch unter Mutanten Freundschaften geben.“
„Vielleicht ...“, fängt er an und schüttelt dann den Kopf.
„Wir brauchen Hilfe, Ash“, versuche ich ihn zu ermuntern.
„Saron ist o. k. Er findet Seth genauso zum Kotzen wie ich, und er hat sich geweigert, mit auf Rebellenjagd zu gehen.“
Das stimmt – ich hatte mich auch schon gefragt, warum Saron nicht mit Seth und den anderen auf Rebellenjagd ist. Ash zerstört meine aufkeimende Hoffnung jedoch schnell.
„Aber das heißt noch lange nicht, dass er auf unserer Seite steht.“
Ich zucke die Schultern. „Wir müssen es versuchen. Ich habe mich gut mit Leyla verstanden; und sie hat uns geholfen, aus dem Tenfathers zu fliehen.“
Ash überlegt und wägt meinen Vorschlag ab. „Leyla gehört Saron. Mag sein, dass sie uns helfen würde. Aber im Endeffekt wird sie tun, was Saron ihr sagt. Und ich bin mir nicht sicher, wie Saron reagiert, wenn wir ihn bitten, uns zu helfen.“
„Vielleicht ist es an der Zeit, das herauszufinden“, schlage ich ihm vor. Langsam wird es wirklich unerträglich kalt. Ich brauche einen warmen Unterschlupf. Ash würde es vielleicht ein paar Nächte im Freien aushalten – aber ich keine Einzige! Das ist mir längst klar geworden.
„Leyla hat uns geholfen, obwohl Saron es ihr verboten hat.“ Ich gehe auf ihn zu, und Ash legt die Arme um mich. „Wir müssen es versuchen … alleine schaffen wir es nicht.“
Endlich gibt er nach. „Gut … also Saron. Dann lass uns keine Zeit mehr verlieren.“ Er reibt meine Hände zwischen seinen, doch sie sind so steif, dass ich sie kaum noch bewegen kann. „Du hast recht ...“, sagt Ash entsetzt, als er meine steifen Finger sieht. „Allein schaffen wir es niemals.“
Ich presse die Lippen zusammen, denn ich weiß, dass er meint, dass ich es nicht schaffe. Das ist ein beschissenes Gefühl. Aber ich nicke tapfer.
Saron wohnt mit Leyla in einem fast unbewohnten Stadtviertel – recht weit entfernt vom Tenfathers. Ich kann mich erinnern, dass es eine Art nostalgisches Wohnviertel für hochrangige Mutanten werden sollte. Die alten Häuser sollten nach dem Vorbild des Viertels vor der Katastrophe wieder hergerichtet werden. Aber das Viertel wurde nie fertig restauriert, und nur ein kleiner Teil des Viertels wurde an die Energieversorgung von Magnatec angeschlossen.
Ash erzählt mir auf dem Rückweg, dass Saron schon immer ein Sonderling gewesen ist. Eher verschlossen und introvertiert. Dass er gerade mit Leyla – dem genauen Gegenteil von ihm selbst – einen Blutvertrag eingegangen ist, wundert mich nicht weniger als Ash.
„Auf jeden Fall wollte Saron nie viel mit Seth und den Anderen zu tun haben. Er hat mich in verschiedenen Kampfarten und Selbstverteidigung unterrichtet. Ich hatte wohl Glück, da ich schnell gelernt habe. Normalerweise behält Saron seine Fähigkeiten lieber für sich, als sie mit anderen zu teilen.“
„Vielleicht mochte er dich auch einfach“, versuche ich Ash zuzureden. Sein Schweigen sagt mir, dass er anders darüber denkt.
Als wir vor dem Haus stehen, in dem Saron mit Leyla wohnt, bin ich erleichtert. Kein Wohnblock, keine Apartments – nur ein Haus. Altmodisch und aus Backstein, mit einem Giebeldach. So etwas wird heute nicht mehr gebaut. Aber vor allem sagt es mir eins – keine neugierigen Augenpaare … nur Saron und Leyla.
Wir gehen die wenigen baufälligen Stufen bis zur Haustür hinauf, und Ash drückt auf einen Schellenknopf. So etwas kenne ich nur aus Filmen. Ashs Apartment hat eine Gegensprechanlage mit Gesichtserkennung - und Sid und ich … bei uns hämmert man einfach gegen die Tür.
„Ich sagte ja, dass Saron etwas seltsam ist“, flüstert Ash, als er meinen irritierten Blick bemerkt.
Kurz darauf öffnet sich die Tür, und Saron steht vor uns.
Ich halte die Luft an. Niemand sagt etwas. Ash und Saron starren sich an. Dann endlich erbarmt sich Saron. „Irgendwie hatte ich geahnt, dass ihr hier auftauchen würdet. Was glaubst du, was du da tust, Ash? Nimmst dir einfach Seths Eigentum. Er wird keine Ruhe geben, wenn er mit den Rebellen fertig ist.“
Dann wendet Saron sich mir zu. Seine dunklen Augen besitzen eine seltsame Intensität, die mich sofort nach Ashs Hand greifen lässt. „Seth verzeiht Treuebrüche nicht. Du hast es dir nur schwerer damit gemacht, dass du weggelaufen bist.“
„Darum geht es jetzt nicht ...“, unterbricht Ash ihn. „Aber davon abgesehen hat Seth kein Anrecht auf Taya. Sie hat niemals einem Blutvertrag mit ihm zugestimmt.“
„Aber sie trägt sein Zeichen … und du weißt selbst, dass für Seth andere Regeln gelten.“
„Findest du das fair?“, wage ich mit klappernden Zähnen zu fragen.
„Was ist schon fair?“, antwortet er kühl. Ich meine jedoch, eine unterschwellige Wut aus Sarons Antwort heraushören zu können.
Plötzlich erscheint Leylas blonder Kopf in der Tür. „Verdammt, Saron! Jetzt lass sie schon rein.“
„Das ist nicht deine Sache, Leyla“, weist er sie zurecht.
Leyla schiebt ihn zur Seite, als wäre er nicht drei Köpfe größer als sie. An ihrem Kinn kann ich einen blauen Fleck erkennen – von Ashs Faustschlag. Sofort fühle ich mich schuldig. Es ist wirklich nicht fair, Leyla noch weiter in die Sache hineinzuziehen. Allerdings hat Ash recht. Es geht nicht