Hilfe für Rotkäppchen. Heinz Gellert

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Hilfe für Rotkäppchen - Heinz Gellert

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      Heinz Gellert

      Hilfe für Rotkäppchen

      Abenteuer im Märchenland

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Kapitel: Das vergessene Märchen

       2. Kapitel: In der Schule

       3. Kapitel: Im Kerker des Zauberers

       4. Kapitel: Hans im Glück

       5. Kapitel: Im Märchenwald

       6. Kapitel: Die Waldfee Tausendschön

       7. Kapitel: Die alte Märchenhexe

       8. Kapitel: Auf dem Weg zum Märchenschloss

       9. Kapitel: Bei den Sieben Zwergen

       10. Kapitel: Schneeweißchen und Rosenrot

       11. Kapitel: Zu Gast bei Aschenputtel

       12. Kapitel: Im Märchenschloss

       13. Kapitel: Der Kampf mit dem Zauberer

       14. Kapitel: Zurück aus dem Märchenland

       Anmerkung:

       Impressum neobooks

      1. Kapitel: Das vergessene Märchen

      „Mutti, wovon handelt eigentlich das Märchen vom Rotkäppchen?“ Jens schaute in die Küche. Seine Mutter war gerade dabei, ihm die Brotschnitten für die Schule fertigzumachen.

      „Was soll der Unsinn!“, antwortete die Mutter. „Jens, du trödelst wieder. Wirst noch zu spät zum Unterricht kommen.“

      Jens meinte, ein Lächeln in ihrem Gesicht gesehen zu haben; doch noch einmal nach dem Märchen zu fragen, das wagte er nicht. Seltsam, überlegte er, warum wusste er nicht mehr, wovon das Märchen handelt? Wie war er überhaupt darauf gekommen? Er hatte doch ganz andere Sorgen. Schließlich würden sie heute in der Schule eine Mathematikarbeit schreiben. Während er zurück in sein Zimmer ging, grübelte er immer noch darüber, ob er das Märchen vom Rotkäppchen kannte oder nicht. Es war wirklich sonderbar. Eigentlich war er für Märchen schon zu alt. Noch dazu - Rotkäppchen. Das hatte er oft genug im Kindergarten gehört, und als der Vater ihm das Märchenbuch schenkte, konnte er es sogar nachlesen. Damals hatte er es zusammen mit den anderen Märchen gelesen, die er noch nicht kannte.

      Jens suchte auf dem Wandregal über seinem Bett das alte Märchenbuch. Man sah es dem Buch an, dass es durch einige Hände gegangen war - schließlich hatte es schon dem Vater gehört. Da ihm die Zeit zum Blättern fehlte, schlug Jens gleich das Inhaltsverzeichnis auf. Dort müsste das Märchen vom Rotkäppchen stehen. Mit dem Zeigefinger suchte er die einzelnen Märchentitel der Reihe nach durch. Er las und las, aber im Verzeichnis fand er nichts. Er dachte nach: Das Märchen hatte doch am Anfang gestanden? Er musste die Suche aufgeben, weil die Mutter ihn zum Frühstück rief. Da sie das Lesen bei Tisch nicht gern sah, stellte er das Buch an seinen Platz zurück. Die Nachforschung zum Märchen Rotkäppchen verschob er auf den Nachmittag.

      Jens ging in die Küche zurück und setzte sich an den Frühstückstisch. Er nahm das von seiner Mutter belegte frische Brötchen vom Teller, biss rein und schluckte hastig den Bissen runter, weil ihm wieder die Sache mit Rotkäppchen in den Sinn kam.

      „Weißt du, Mutti! Ich denke schon den ganzen Morgen nach, wovon Rotkäppchens Märchen handelt. Ich weiß nicht, warum. Es will mir einfach nicht einfallen!“ Jens blickte die Mutter wie abwesend an - ebenso wie sein Vater, wenn der über ein Problem nachdachte und darüber alles um sich vergaß.

      „Rotkäppchen?“, fragte die Mutter nachdenklich. „Es ist schon so lange her, dass ich Märchen gelesen habe.“ Sie setzte sich neben ihren Sohn an den Tisch und wischte, in Gedanken versunken, ihre Hände an der Schürze ab. „Wenn ich so überlege“, sagte sie, „dann ist mir, als ob ich es kenne ...“

      „Ja, genauso ist mir auch!“, unterbrach Jens sie. „Aber es ist wie verhext. Es fällt mir nicht ein.“

      „Handelt´s vielleicht von einem Mann, der im Wald steht und einen roten Mantel umhat? Nein! Ich glaube, einen roten Hut auf dem Kopf und ...“

      „Ach, Mutti!“ Jens war enttäuscht. „Das ist doch ein Kinderlied.“

      „Wer weiß, wo du das wieder herhast!“ Sie war ein bisschen verärgert. „Iss lieber dein Brötchen auf! Und beeil´ dich! Du wirst sonst wieder zu spät kommen. Du weißt, deine Klassenlehrerin achtet sehr auf Pünktlichkeit. Besonders bei dir. Ich bin früher nie zu spät gekommen.“

      Der letzte Satz klang Jens noch in den Ohren, als er bereits vor der Haustür stand und seinen Rucksack mit den Schulsachen über seine Schultern schnallte. So was hatte er erwartet. Stets hatte seine Mutter ein Ich-bin-früher-nie oder ein Ich-habe-früher-nie parat.

      Richtige Lust, zur Schule zu gehen, hatte Jens nicht. Der Grund war die bevorstehende Mathematikarbeit. „Der Multiplikat wird sie bestimmt wieder mit schweren Aufgaben gepfeffert haben“, dachte er, während er langsam die Straße entlang ging. „Und hitzefrei wird´s bestimmt nicht geben. Der Juni hat ja erst angefangen.“ Er schaute zum Himmel. Viel Sonne war noch nicht zu sehen. Darum nahm er keine Notiz von seinem Patenonkel, der vor seinem Haus im Vorgarten die Blumen goss und wie so oft auch heute auf ihn wartete.

      „Guten Morgen, Jens! Bedrückt dich was? Du siehst so abwesend aus.“

      „Wir schreiben heute eine Klassenarbeit, Onkel Achim. Ich habe gerade an unsren Mathelehrer, Herrn Kluge, gedacht.“ Jens lachte. „Stell dir vor, wir nennen ihn Multiplikat! Weil er immer zu uns sagt: ‚Kinder, ihr müsst wissen, die Multiplikation wird euch euer ganzes Leben hindurch begleiten!’“

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